Herzschlagfinale

Die 800 Zuschauer sahen zwischen den Saarland Hurricanes und den Wiesbaden Phantoms eine bis in die letzten Sekunden spannende Begegnung im strömenden Regen. Mehrere Angriffsrechtwechsel in den letzten Minuten und der entscheidende Touchdown 30 Sekunden vor Schluss sorgten für die entsprechende Spannung am Ende des Spiels. Das Herzschlagfinale endete schließlich mit 21:14 zugunsten der Gastgeber.

Der Saisonauftakt im Saarland hatte alles zu bieten, was das Footballherz begehrt. Spektakuläre Angriffsszenen, Turn-Overs und harte Hits. Den Saarländern war zwar anzumerken, dass es für sie das erste Saisonspiel war – alles in Allem wurden aber weniger Fehler produziert als auf der Gegenseite. Diese wurden allerdings erst mit zunehmender Spielzeit durch die Verteidigung der Canes provoziert. So waren es die Hessen, die für die ersten Akzente sorgten. Kevin Brüngel bediente den starken Receiver Willi Milhouse mit einem langen Pass und nutzte dabei ein Missverständnis in der Abwehr aus, denn sowohl der Safety als auch der Cornerback dachten ihren Aussagen nach dem Spiel zufolge jeweils der andere würde die tiefe Zone abdecken. Die Phantoms gingen also mit leichten Punkten mit 7:0 in Führung. Im direkten Gegenzug waren es die Hausherren, die kontinuierlich über den Platz marschierten. Schnell wurde klar, dass Running Back Andre Buford von der Verteidigung der Gäste nur sehr schwer zu kontrollieren sein würde. Letztlich war er es, der alle 3 Touchdowns für die Saarländer markierte. So auch am Ende des ersten Drives, als er von der 26 Yard Line ausgehend in die Endzone lief.

Wiesbaden konnte bei seinem nächsten Ballbesitz nachlegen. Bei einem dritten Versuch und lang an der 50 Yardline war Brüngel auf der Flucht vor den Verteidigern, konnte aber unter großer Bedrängnis noch einen Pass loswerden. Robin Bräuer wartete hinter gleich 3 Verteidigern und fing das Ei. An der 3 Yardline wurde er zwar noch von der Defense zu Fall gebracht, aber bereits im nächsten Spielzug griff Willi Milhouse wieder zu und markierte die erneute Führung der Phantoms. Es sollte aber das vorletzte Big Play der US-Amerikaners in dieser Begegnung sein. Paul Motzki bekam ihn immer besser in den Griff. Es hatte den Anschein, dass die Hausherren auch auf diesen erneuten Rückstand die direkte Antwort parat haben. Nach schönem Lauf über die rechte Seite und über 20 Yards Raumgewinn unterlief Andre Buford allerdings der einzige Fehler des Nachmittags – er fumbelte das Ei. Die Hessen konnten den Spielball recovern und ihrerseits das Angriffrecht zurückerobern. An dieser Stelle hätte das Spiel zu Gunsten der Gäste kippen können, doch die Verteidigung der Canes fand immer besser ins Spiel. Henning Sauber fing einen von Milhouse getippten Ball ab. Von der eigenen 16 Yard-Line gelang Andre Buford dann das Play des Tages. Quarterback Dan Dobson geriet schnell unter Druck und wurde das Ei letztlich mit einem Swingpass auf die linke Seite an Andre Buford los. Dieser sah sich gleich 4 Verteidigern gegenüber und entschied sich dann doch über die rechte Seite zu gehen. Er umlief den Wiesbadener Niklas Haake, der offensichtlich die Cutbacklane abzusichern hatte, tanzte an der linken sideline noch einige Gegner aus um dann wieder schräg über das Feld in die Endzone zu laufen. Dieses Play dauerte erstaunliche 25 Sekunden und brachte kurz vor der Halbzeit den erneuten Ausgleich.

Beide Teams hatten Probleme ein Passspiel zu etablieren. Wiesbaden gelang noch eine spektakuläre Szene. Milhouse und Motzki gingen beide zum Ball. Der Verteidiger der Canes konnte das Ei eigentlich schon wegschlagen aber im 2. Versuch gelang es dem Wide Receiver doch noch zu zupacken. Letztlich bekam er den Ball auf dem Rücken liegend unter Kontrolle. Doch auch diese Szene half den Phantoms nicht mehr. Gegen Ende häuften sich die Fehler auf der Gästeseite. Im Laufspiel konnten sie auch keine Akzente setzen. Zudem verloren sie noch O-Liner Oskar Kottwitz, der wegen Schlagens vom Platz gestellt wurde. Aber auch die Gastbeger taten sich schwer. Die nassen Bedingungen waren sicher keine Hilfe. So kam es auch auf der Seite der Hausherren zu einer Interception, weil der Pass von Swen Norrick nur getippt und nicht gefangen werden konnte. Aber über das Laufspiel waren die Saarländer eben immer gefährlich.

Es waren weniger als zwei Minuten auf der Uhr, als die Canes einen 4. Versuch ausspielen wollten. Zumindest sah es danach aus, aber Quarterback Dan Dobson spielte einen quick punt an die 5 Yardline der Wiesbadener. Die Endzone im Rücken konnten die Gäste sich bei 1:36 auf der Uhr jedoch mit einem schnellen First Down befreien. Es schien als hätten die Canes jetzt nur noch die Chance das Unentschieden zu verteidigen. Doch in dieser heißen Phase gelang den Jungs von Defensive Coordinator Dan Runkle noch ein weiteres Big Play. Christoph Dillenburger fing die insgesamt 4. Interception und brachte die Hurricanes noch einmal in Ballbesitz. Von der 22-Yard-Line brachte Andre Buford mit einem weiteren Lauf den Sieg für die Hausherren unter Dach und Fach. Die verbleibenden 25 Sekunden konnten von den Gästen nicht mehr genutzt werden. Ihr einzige Waffe Willi Milhouse war im Verlauf der 2. Halbzeit eh nahezu komplett abgemeldet.

Ein gelungener Saisonstart vor frenetisch jubelnden Fans der aus Sicht der Saarländer, der aber auch noch Luft nach oben gelassen hat. Für die Phantoms allerdings ist der misslungene Saisonstart nun allerdings bittere Gewissheit.

Reif - 21.05.2013

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