Lions können Heimschwäche nicht ablegen

Die New Yorker Lions beenden ihre Saison 2012 genauso wie sie begonnen wurde. Mit einer Niederlage gegen die Berlin Rebels blieb den Lions ihr fünfter Saisonsieg versagt und in der Endabrechnung kann die gesamte Leistung nicht wirklich begeistern. 8:20 Punkte und 374:497 TD-Punkte wurden vom Rekordmeister erobert. Auch hinterlassen die zehn GFL-Niederlagen einen faden Beigeschmack, mit der sich die einst erfolgsverwöhnten Braunschweiger noch in der Off-Season ausgiebig beschäftigen müssen. Weder ein glückliches Händchen mit so manchem amerikanischen Einkauf, als auch der sechste abschließende Tabellenplatz in der Nordgruppe sorgten für keine Begeisterungsstürme in der historischen Welfenhochburg.

Auch im abschließenden Kampf gegen die Berlin Rebels, die als Aufsteiger den erneuten Sprung in die GFL schafften, wurden die Löwenstädter nicht gerade vom Glück verfolgt. Die Partie endete mit einem 34:24 Erfolg für die Hauptstädter. Beide Teams begannen ihre Partie mit je einem verwandelten Field Goal, während die Rebellen in Person ihres erneut agilen Quarterbacks Darius Outlaw noch im ersten Viertel TE Dirk Heimer mustergültig zum 10:3 aus Berliner Sicht bedienten. Diese Führung sollten die Berliner auch für den Rest der Partie nicht mehr abgeben, so dass die Hausherren immer wieder gezwungen waren, den Rückstand, der in der Endabrechnung auch nicht kleiner wurde, hinterherzulaufen.

Zwar verkürzte Tobias Göbel im zweiten Viertel mit einem 45 Yards Field Goal auf 6:10, doch Outlaw fand rund drei Spielminuten später eine passende Antwort. Sein zweiter Touchdown-Pass des Tages, diesmal auf Jason Horton, führte zum 17:6 Zwischenstand, sollte aber von den Niedersachsen noch einmal fast eingeholt werden. WR Willie Winehouse, einer der wenigen US-Legionäre, die ihren Erwartungen gerecht wurden, rettete schließlich den Auftritt der Löwenstädter bis zur Pause und mit seinem 13 Yards Rush zum 13:17 hielt er sein Team in Schlagdistanz. Sekunden vor der Pause hätte Braunschweig sogar noch die Chance gehabt, bis auf ein Punkt heranzukommen, doch die Entfernung von 55 Yards zu den Torstangen erwies sich für Kicker Tobias Göbel noch zu lang, so dass sein Field-Goal-Versuch als „incomplete“ gewertet werden musste.

Im dritten Viertel bewies er, dass solche Distanzen durchaus im Rahmen des Möglichen liegen und verwandelte noch einen 45 Yards Versuch. Vorher mußte aber die Lions Crew miterleben, wie QB Mike Friese eine Interception warf und Berlins LB Paul Mehling zur Stelle war. Der 62 Yards Interception Return Touchdown in der fünften Minute des dritten Viertels wirkte sich nicht gerade produktiv in den Köpfen der Löwenstädter aus, so dass erst wieder im vierten Viertel ein letztes Aufbäumen der Gastgeber zu erkennen war. Christian Bollmann durfte noch einmal die Spannung in der Partie aufrechterhalten und catchte einen kurzen Pass von Mike Friese zum 24:27 aus Sicht der Lions. Zuvor vergab Tobias Göbel seinen zweiten Fieldgolversuch über diesmal 27 Yards. Den Schlußpunkt setzten aber noch einmal in der letzten Minute die Berliner Offense. RB Samuel Shannon erwies sich als Matchwinner und erlief den verdienten Endstand von 34:24.

Zwar gab es aus Braunschweiger Sicht ein paar Schiedsrichterentscheidungen zu beklagen, aber spielentscheidend erwies es sich, dass die Rebels Defense um Patrick Finke die Offense wie auch schon beim Hinspiel oft unter Druck setzte. Die dezimierte Mannschaft der Braunschweiger musste somit erneut Lehrgeld bezahlen, kann aber die Zeit der Off-Season nutzen, um sich in Ruhe zu regenerieren und neu aufzustellen.

Schlüter - 16.09.2012

Berlins # 34 RB Samuel Shannon setzte den Schlußstein für die Rebels. (© Weber)