Bittere Big Ten Pleiten
Unter Head Coach Bret Bielema haben sich die Wisconsin Badgers in den vergangenen Jahren zu einer der besten Offenses im College Football entwickelt. Vor allem die Line schien trotz aller personellen Veränderungen vor Krisen gefeit. Egal, wie viele All Americans das Team auch in Richtung NFL verließen, es schien immer genug Potenzial vorhanden zu sein, um weiter haufenweise Yards zu generieren. Selbst nach dem alles andere als überzeugenden Sieg gegen die Northern Iowa Panthers (FCS) in der Vorwoche wurden die Badgers deshalb noch an Position 13 im nationalen Ranking geführt.
Nach dem 7:10-Upset gegen die Oregon State Badgers wird sich das allerdings ändern. Denn in der kommenden Woche wird Wisconsin überhaupt nicht mehr unter den Top 25 auftauchen. Völlig zu Recht! Denn die Vorstellung gegen Oregon State war eines Spitzenteams unwürdig. Einzig am Ende des Spiels, als es schon zu spät war, gab die Offense Gas. Jedoch auch nur durch die Luft. Star-Running-Back Montee Ball blieb zum ersten Mal seit 21. Partien ohne Touchdown. Von den 207 Yards, die Wisconsin insgesamt zu Stande brachte, gelangen nur 35 per Laufspielzüge, über die Hälfte der Gesamtyards holte das Team mit der Schlussoffensive im letzten Viertel.
Eine indiskutable Vorstellung, die natürlich alle im Hinterkopf gehegten Träume vom Finale um die nationale Meisterschaft jäh beendet. Doch selbst in Hinblick auf das Finale der Big Ten in Indiapolis dürften die Badgers nicht mehr zu den Topfavoriten zählen. Bei all den Skandalen, die die Big Ten zuletzt erschüttert haben, taumelt jetzt die Vorzeige-Uni Wisconsin in Richtung sportliche Krise.
Und auch Nebraska, eines der jüngeren Big Ten Mitglieder, macht sich nicht gerade als sportliche Verstärkung bemerkbar. Allerdings hapert es nicht an der Offensive. Gegen die UCLA Bruins gab es ein wahres Feuerwerk: Als sich nach fast 1.100 Yards Offensive der Staub legte, zeigte die Anzeigetafel allerdings ein 36:30 für die Kalifornier. So müssen sich auch die Cornhuskers aus der Top 25 verabschieden, während UCLA auf Rang 22 klettert.
Verantwortlich ist dafür vor allem die Defensivleistung in der zweiten Halbzeit der Begegnung. In den ersten beiden Vierteln ließen die Bruins noch 333 Yards und 24 Punkte zu, nach der Pause waren es nur noch 106 Yards und sechs Punkte. Dabei war es entscheidend, dass es gelang Taylor Martinez zu stoppen. Dessen Produktion fiel von 101 auf 11 Yards.
Die Big Ten hat nun schon früh in der Saison große Probleme. Denn mit den Sanktionen gegen Ohio State und Penn State, nachdem Michigan schon in der ersten Woche erfahren musste, dass es gegen SEC-Teams momentan einfach nicht reicht und nun zwei Teams, die aus dem Ranking der Top-Teams purzeln, wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Conference in näherer Zukunft mal wieder die Chance auf einen nationalen Titel hat. Der Ruf leidet und leidet.
Garn - 09.09.2012
Bret Bielema (© Getty Images)
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