Einen halben Schritt entfernt

Fabien GärtnerArtig gratulierte Munich Cowboys Head Coach James Craig dem Gegner zum Sieg und verteilte Komplimente an Trainercrew und Spieler. Ein gewohntes Bild, hatten die Munich Cowboys doch gerade die achte Niederlage im zehnten Saisonspiel kassiert. Eine Niederlage, die nicht aus qualitativen Unterschieden beim Spielerpotential resultierte. Vielmehr gelang es zum wiederholten Mal nicht, die aufgrund von Verletzungen durchaus berechenbaren gegnerischen Optionen frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.

Im ersten Viertel sahen die 746 Zuschauer im Dante Stadion ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Abwehrreihen beider Mannschaften dominierten. Einzig Running Back Fabien Gärtner war von Beginn an von der Stuttgarter Defense kaum zu kontrollieren. Dies sollte sich bis zum Spielende fortsetzen, gleichzeitig aber auch die einzige Option für Münchens Quarterback Patrick Carey neben eigenen Läufen bleiben, da das Passspiel der Munich Cowboys an diesem Tag einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Dominikus Hägel wurde wieder einmal nur äußerst selten ins Spiel eingebunden, der junge Philipp Vinzenz bekam einige Anspiele. Der Rest waren fallengelassene Bälle, zu späte Starts und nicht zu Ende gebrachte Spielzüge. Dabei ist zu erwähnen, dass die Zuspiele von Patrick Carey aller Ehren wert und durchaus verwertbar waren.

Daraus resultierte im zweiten Viertel dann einzig ein gescheiterter Field Goal Versuch auf Münchner Seite. Zählbares blieb für die Bayern weiter Mangelware. Anders die Stuttgarter: sie nutzten immer mehr ihren durchsetzungsstarken Running Back Thomas Metzger sowie John Pike als Receiver. Pike war es dann auch, der einen 6-yards Pass von Thomas Schneider zur 7:0-Führung (PAT Matthias Scheuring) vor der Halbzeitpause verwertete.

Nach der Pause änderte sich am Gesamtbild wenig. Neben eigenen Läufen nutzte Scorpions Spielmacher Thomas Schneider weiter entweder Thomas Metzger in der Laufoption oder John Pike bei Pässen. Dies reichte vollkommen, zumal Schneider die Führung mit einem 6-yards Lauf in die Münchner Endzone zum 14:0 (PAT Matthias Scheuring) weiter ausbauen konnte. Den Hausherren gelang noch ein 38-yards Field Goal durch Berat Kllapija zum zwischenzeitlichen 3:14. An eine wirkliche Aufholjagd war aber zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu denken. Zu wenig flexibel, zu wenig anpassungsfähig erschienen die Münchner in dieser Partie.

Im Schlussviertel stellten die Stuttgart Scorpions dann den alten Abstand durch ein 33-yards Field Goal von Matthias Scheuring wieder her. Dieses 3:17 aus Münchner Sicht sollte auch den Endstand markieren.

Der Auftritt der Münchner gegen den schwäbischen Dauerrivalen glich einem Sechszylinder, der nur auf vier Töpfen läuft. Zu keinem Zeitpunkt wurde das Gesamtpotential des Teams wirklich genutzt. Unverständlich deshalb, weil der qualitative Unterschied zwischen beiden Teams selten so gering war, wie in diesem Jahr. Unverständlich auch, weil beim bisherigen Saisonverlauf jeder Punkt zählt, um die Relegation zu vermeiden. James Craig brachte es auf den Punkt. „Wir sind einen halben Schritt von den,big plays‘ entfernt.“, ließ der Cheftrainer der Munich Cowboys wissen. Dieser halbe Schritt war in den bisherigen Spielen entscheidend für die Niederlagen und führt zukünftig in die Relegation, wenn sich nichts ändert.

Am Rande wurde bekannt, dass der Leistungsträger des letzten Spieltags gegen Saarland, US-Import Max Schulz, das Team schon wieder verlassen hat. James Craig nannte (private) Gründe im Umfeld, ohne weiter in Details zu gehen.

Lichtblick des Spiels war aus Münchner Sicht neben einem kämpfenden und organisierenden Spielmacher Patrick Carey vor allem Fabien Gärtner. In dieser Form wäre der junge Running Back der Munich Cowboys sicher auch eine zukünftige Option in der Nationalmannschaft neben den Etablierten auf dieser Position.

Erfolg gegen die Schwaben hatten die Münchner zuletzt 2010, davor und danach tat man sich gegen die Scorpions aber regelmäßig schwer. Das Team von Head Coach Matthias Mecherlein hat auswärts wichtige Punkte im Kampf um die Playoffplätze geholt. Die Munich Cowboys drohen den Anschluss weiter zu verlieren. Bei den kommenden Aufgaben in Mannheim und zu Hause gegen die Marburg Mercenaries hängen die Trauben für München sehr hoch. Bleibt zu hoffen, dass eine gründliche Analyse der Leistung vom Samstag die richtigen Schlussfolgerungen bringt, um die Endphase der Saison erfolgreicher zu gestalten.

Mackedanz - 12.08.2012

Fabien Gärtner

Fabien Gärtner (© Ed Cornejo)

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