Kantersieg der Monarchs
Die Dresden Monarchs feiern im zweiten Augustheimspiel einen überraschend klaren Sieg. Gegen Aufsteiger Lübeck gewannen die Sachsen mit 70:14.
Wenn die Footballer in Dresden bei ihrer Gründung vor 20 Jahren nicht so einen guten Namen gefunden hätten, könnte der leidgeprüfte und zur Ironie neigende Fan sie mit einigem Recht 2012 Dresden JoJos nennen. Die Monarchs spielen in dieser Jubiläumssaison gern Hop oder Top, Hui oder Pfui, Ying oder Yang. Auf eine Klatsche folgt ein berauschender Sieg und umgekehrt. Nach der schmerzlichen Niederlage gegen Berlin, gibt es nun einen Sieg zu bestaunen, der vor allem in seiner Deutlichkeit nicht so zu erwarten war.
Gegen Berlin war nach frühen Fehlern schon Mitte der ersten Halbzeit die Niederlage zu erahnen. Gegen Lübeck knallten zum gleichen Zeitpunkt schon die virtuellen Sektkorken. Schon im ersten Viertel legte Dresden drei Touchdowns vor. Ein 16 Yard-Pass von Warren Smith auf Jan Hilgenfeldt und zwei TD Läufe von Larry Croom in den ersten zwölf Minuten. Die Cougars konterten zu Beginn des zweiten Viertels. Loklan Gilbert konnte einen Pass von Andrew Hill zum Anschluss-TD fangen. Dresden schüttelte sich kurz - und legte drei weitere TDs von der Halbzeitpause drauf. Erneut war zweimal Larry Croom mit starken Läufen erfolgreich. Hemaseh Heidary war dies per Pass.
Die gut 1300 Fans im Dresdner Heinz-Field rieben sich, wenn sie nicht grad mit Touchdown-Bejubeln beschäftigt waren, erstaunt die Augen. Schon klar: Lübeck ist nicht Berlin. Aber das ein Team, das eine Woche zuvor in nahezu allen Belangen deutlich unterlegen war und enttäuschte, nun plötzlich selbstbewusst und sicher agierte, das war überraschend. Man kann das "eine passende Antwort auf dem Platz" nennen. Es macht aber auch die Niederlage von vor einer Woche deutlich bitterer.
Egal. Dresden machte nach dem Seitenwechsel so weiter. Es folgten erneut drei TDs in zwölf Minuten. Croom, Heidary und Wetzel hießen die Vollstrecker. Im letzten Viertel, es spielte schon längst die zweite Garde, sorgte QB Eric Seidel mit einem kurzen, beherzten Lauf für die runde 70. Lübeck seinerseits legte noch einen TD via Pass auf Mike Kresowaky nach.
Das war irgendwie ein schöner und versöhnlicher Football-Nachmittag. Kommende Woche geht es nach Hamburg zu den Blue Devils, dann gilt es wieder von Neuem den königlichen Siegeswillen unter Beweis zu stellen.
Scoring:
7:0 Hilgenfeldt 16-Yard-Pass von Warren Smith (PAT Hilgenfeldt)
14:0 Croom 14-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
21:0 Croom 1-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
21:7 Gilbert 16-Yard-Pass von Andrew Hill (PAT Toellner)
28:7 Croom 11-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
35:7 Heidary 5-Yard-Pass von Warren Smith (PAT Hilgenfeldt)
42:7 Croom 9-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
49:7 Croom 29-Yard-Lauf (PAt Hilgenfeldt)
56:7 Heidary 25-Yard-Pass von Warren Smith (PAT Hilgenfeldt)
63:7 Wetzel 33-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
70:7 Seidel 2-Yard-Lauf (PAT Hilgenfeldt)
70:14 Kresowaty 30-Yard-Pass von Andrew Hill (PAT Toellner)
Brock - 11.08.2012
Fünf Touchdowns erzielte allein Larry Croom gegen Lübeck. (© Brock)
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