Darmstadt verliert erneut

Die Darmstadt Diamonds haben gegen die Nürnberg Rams die dritte Niederlage in Folge hinnehmen müssen. Die Südhessen führten zwar lange, mussten sich dann aber 34 Sekunden vor Schluss geschlagen geben. Am Ende zogen die Diamanten mit 23:28 den Kürzeren.

In der ersten Spielhälfte hatten die Gastgeber die Nase vorn und erreichen doppelt so viel Raumgewinn wie die Franken. Das erste Erfolgserlebnis für Darmstadt war ein 11-Yard-Touchdown-Pass von Spielmacher Shane Sabine auf Heiko Besser zur 7:0 Führung. Noch ehe die Rams zum ersten Mal in die Nähe der Darmstädter Endzone kommen konnten, erhöhten die Gastgeber im zweiten Quarter durch einen 41-Yards Touchdown-Lauf von Sabine auf 14:0. Es sah also ausgesprochen günstig für die abstiegsgefährdeten Diamonds aus. Doch im Verlauf des zweiten Spielviertels wachten die Nürnberger langsam auf. Der US-Neuzugang auf der Quarterback-Position Kyle Simmons fand ein ums andere Mal Lücken in der Darmstädter Passverteidigung. Sein 10-Yard-Pass auf Florian Rabe brachte daher folgerichtig den ersten Score für die Gäste zum 7:14. Doch die Gastgeber behielten weiter die Kontrolle über das Spiel und konnten noch vor der Pause durch ein 47-Yard-Field-Goal von Nenad Prodanovic wieder auf 17:7 davonziehen.

Doch Nürnberg blieb dran. Die Gäste kamen in der zweiten Halbzeit zuerst in Ballbesitz und setzten diesen Drive gleich erfolgreich um. Nationalspieler Jerome Morris lief neun Yards in die Darmstädter Endzone zum 14:17. Doch die Diamonds schlugen schnell zurück. Sebastian Silva-Gomez, der von wenigen Wochen noch in der A-Jugend als Linebacker spielte, sprintete 70 Yards in die Gäste-Endzone zum viel umjubelten 23:14.

Im Schlussviertel begann dann die entscheidende Phase der Partie. Es war erneut Morris, der einen Touchdown für die Rams erzielte und so auf 21:23 verkürzte. Was folgte, war eine lange Darmstädter Angriffsserie, die an der eigenen 10-Yard-Linie begann und die Gastgeber schnell bis an die 40-Yard-Linie führte. Dort gab es ein Personal-Foul-Strafe gegen Rams-Verteidiger Manuell Pöllmann, die für viel Aufregung und zwei weitere Personal Fouls gegen die Gäste sorgte. So fanden sich die Darmstädter 15 Yards vor der gegnerischen Endzone wieder, womit sich die Diamonds in einer optimalen Situation befanden, um den "Sack zuzumachen".

Doch anstatt dieses Geschenk im Punkte zu verwandeln, scheiterten die Gastgeber wenige Zentimeter vor der Nürnberger Endzone. Zwar wähnten viele der Anwesenden den Darmstädter Spielmacher in der Endzone, doch die Schiedsrichter sahen es anders. So kamen die Gäste mit knapp zwei Minuten auf der Uhr an der eigenen Zwei-Yard-Linie in Ballbesitz.

Nun zeigte Gäste-Quarterback Simmons sein Können. Ein 46-Yard-Pass auf Rabe brachte die Rams schnell in die Hälfte der Diamonds, und am Ende war es wieder der wuchtige Morris, der 34 Sekunden vor Schluss zum Touchdown lief und den Nürnbergern den 28:23-Sieg bescherte.

Die Diamonds haben damit wieder einmal eine Führung kurz vor Schluss verspielt und befinden sich nun bein noch zwei verbleibenden Heimspielen und drei Partien auf Gegners Platz in akuter Abstiegsgefahr. Ein Sieg am nächsten Wochenende gegen die nur einen Punkt besser platzierten Kirchdorf Wildcats sollte daher für die Hessen ein "dringliches Anliegen" sein.

Wittig - 07.08.2012

Jerome Morris (© CS-Sportfoto)