Klare Sache in Altona

Der 49:0 Auswärtserfolg der Kiel Baltic Hurricanes in Hamburg war erwartet, hätte höher ausfallen können und zeigte erneut, dass der diesjährige designierte Nordmeister mit seinen US-Legionären einen guten Fang gelandet hat. Den neunten Sieg im bislang zehnten Pflichtspiel sicherten sich für die Kieler Gäste Trevar Deed und Philipp Jareschewski, der zwei Touchdown-Pässe von Jeff Welsh fing und ebenfalls zu den Gewinnern des Tages gehörte.

Höflich verhielten sich vor allem im ersten Viertel die Canes, die nach einem gegenseitigen Abtasten und zwei geworfener Interceptions, Gastgeschenke verteilten, mit denen der Gastgeber wiederum nur wenig anzufangen wusste. Erst im zweiten Viertel begannen die Fördestädter ihre Trümpfe aus dem Ärmel zu ziehen. RB Trevar Deed eröffnete schließlich mit einem Big Play über 40 Yards das nordische Grollen und auch der folgende 40-Yard-Pass von Welsh auf Philipp Dohrendorf, zeigte die eindeutige Überlegenheit der Canes in Hamburg-Altona schnell auf. Weder die Devils Defensive Linemen, noch das Backfield waren im zweiten, dritten und vierten Viertel in der Lage, weitere nennenswerte Tacklingerfolge nachzuweisen, beziehungsweise auch nur annähernd der Kieler Offense gefährlich zu werden. Entsprechend wollte sich QB Welsh auch nicht lange bitten lassen und entschied die einseitige Partie spätestens im zweiten Durchgang, als Julian Dohrendorf über 40 Yards bedient wurde und ungehindert das 21:0 aus Sicht der Schleswig-Holsteiner erzielte.

Andererseits präsentierte sich die Devils Offense wie schon in der Vorwochen indisponiert, harmlos, ohne Leidenschaft und nur bedingt GFL-tauglich und konnte zu keinem Zeitpunkt Akzente setzen. Wie man echte Effizienz und Leidenschaft in der GFL definiert, zeigte viel mehr der Highscorer RB Trevar Deed, der im dritten Viertel weiter Gas gab, mit einem 65 Yards Punt Return und mit scheinbarer Leichtigkeit dreiviertel des Feldes überwand, um letztlich das 35:0 zu erlaufen.

Schon vor dem Spiel meinte Canes Sprecherin Bettina Büll, dass das Besondere in diesem Jahr bei den Wirbelstürmen sei, dass 2012 die US-Importe von erlesener Qualität sind und trotz gestiegener Anforderungen, Integrität, auf den Punkt genauer Leistungsabruf, vorbildlicher Trainingseinsatz und Spielfreude zu den besonderen Merkmalen von Tauiliili, Deed & Co. gehören würden, zumal sich auch die Offensive Line spürbar stabilisiert hat und somit Jeff Welsh weniger unter Druck gerät. Hiervon profitiert die Qualität und Effizienz, die sich dann auch in den GFL Statistiken beweisen lässt. Einer der Profiteure der neuen Kieler Leichtigkeit wurden abschließend noch einmal Philipp Jareschewski, der abermals einen Welsh-Pass über 33 Yards fing und Benjamin Mau, der den Kieler Triumpf im Westen Hamburgs mit einem 14 Yards Catch zum 49:0 Endstand vervollständigte.

Bereits am 12. August werden sich beide Teams im Kieler Holstein Stadion zum Rückspiel wieder sehen. Ein nicht minder hoher Heimerfolg der Canes kann aller Wahrscheinlichkeit erwartet werden, so dass die Frage, welche GFL Nord Mannschaft in der Relegation gegen den GFL 2 Nord Vertreter antreten muss, erst am 1. September entschieden werden sollte, wenn zum großen Showdown die Lübeck Cougars auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn erscheinen werden.

Schlüter - 05.08.2012

Trevar Deed entwickelt sich immer stärker zum Top RB der GFL Saison 2012. (© Zelter Media Service)