Panther-Frust nach Remis gegen Lübeck

Lübeck konnte einen Punkt aus Düsseldorf entführen.Panther-Trainer James Jenkins hatte noch eindringlich vor dem Außenseiter gewarnt. Entweder hatten seine Footballer nicht richtig zugehört oder Jenkins hätte noch eindringlicher auf sie einreden müssen. Denn gegen die Lübeck Cougars, zuvor punktgleiches Bundesliga-Schlusslicht mit Hamburg, kamen die Gastgeber nicht über ein 29:29 (19:14) hinaus. Den Düsseldorfer Punkten durch David McCants (8), Jens Vogt, Marcus Jäger, Oliver Martin (je 6) und Sascha Jungbluth (3) standen Lübecker Zähler durch Michael Davis (12), Locklan Gilbert (7), Michael Kresowaty und Daniel Töllner (5) gegenüber. Damit dürfte der zweite Platz und damit das Heimrecht in der Playoff-Runde für die Panther nicht mehr zu erreichen sein, derweil jubelten die Cougars über einen wichtigen Punktgewinn, der ihnen den Klassenerhalt beschert haben könnte.

Jenkins entschied sich dafür, die Verantwortung auf seine Schultern zu laden: „Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Wenn das Team nicht gut genug vorbereitet ist oder die Vorbereitung nicht gut genug umsetzen kann, liegt das an meiner Arbeit. Da kann und will ich mich hinter niemandem verstecken.“ Die Fehler passierten indes auf dem Platz. Und wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn mit dem ersten Angrifsszug Punkte gelungen wären. Denn unmittelbar nach dem Anstoß hatte der Lübecker Passempfänger den Ball fallen gelassen, die Panther durften sofort ihrerseits versuchen, in die Endzone zu kommen. Doch erst zählte der Touchdown von David McCants nicht, weil einer seiner Mitspieler zeitgleich gefoult hatte. Dann gab es nach einem erneuten Foul eine Raumverlust-Strafe, und zum schlechten Schluss schoss Sascha Jungbluth den Feldtor-Versuch nicht weit genug. Diese Anfangsphase stand stellvertretend für die wohl schlechteste Saisonleistung der Panther, die zuletzt gegen die Spitzenteams Kiel und Berlin noch so stark aufgetrumpft hatten. Vor 1879 Zuschauern im Benrather Stadion an der Karl-Hohmann-Straße unterliefen den Gastgebern immer wieder dumme und unnötige Fehler. „Wir waren irgendwie noch eingerostet, haben unseren Rhythmus nicht kontinuierlich gefunden“, sagte Ballträger David McCants, „das darf trotz einer Pause und trainingsfreier Zeit nicht passieren.“

Die gerade mit 33 Akteuren angereisten Gäste witterten immer wieder ihre Chance, marschierten gleich nach jenem desaströsen ersten Angriff der Panther ihrerseits über das Feld, erwischten die Panther bei ihrem ersten Touchdown nach rund fünf Minuten völlig auf dem falschen Fuß. Das Lübecker Laufspiel über Michael Davis und Franz Teuber bekam die Düsseldorfer Verteidigung in der Folge ebenso wenig in den Griff wie den beweglichen Spielmacher Andrew Hill. Auf der anderen Seite kam das Potenzial der Panther-Offensive nur ganz sporadisch immer mal wieder zum Tragen: Für beide Touchdowns vor der Pause benötigten Spielmacher Robert Demers und die Seinen jeweils nur zwei gute Spielzüge. So war die Touchdown-Antwort zumindest sehenswert: Jens Viogt tankte sich die letzten zehn Meter mit dem Ball in die Endzone, ließ sich auch von drei Lübeckern am Trikotzipfel nicht aufhalten. Doch dumme Strafen und einige kleine individuelle Fehler, wie der fallen gelassene Ball von Niklas Römer kurz vor der Endzone, machten lange Zeit die anderen Angriffsserien der Düsseldorfer zunichte. „Wir hatten Probleme, den Ball fest zu halten, diese Ballverluste und die Strafen haben immer wieder unsere Angriffe ‚getötet‘. In der Defensive haben wir nie entscheidend Druck aufbauen können, da müssen wir über das Unentschieden noch froh sein“, sagte Trainer James Jenkins.

Denn die tapfer kämpfenden Lübecker erkannten ihre Chance und zogen völlig verdient immer weiter davon. Als die Begegnung bei 14:26- und 21:29-Rückständen verloren schien, rafften sich die Panther auf. Zum 21:26-Anschluss erlief Ex-Maverick Oliver Martin seinen ersten Touchdown als Panther. Und die Serie zum 27:29, die Marcus Jaeger auf Demers-Zuspiel abschloss, war mit acht kompletten Pässen in Serie in drei Minuten Spielzeit schon beinahe lehrbuchreif – wobei dem Lübecker Rest-Aufgebot allerdings auch sichtlich die Kraft ausging. So gelang am Ende den Gastgebern auch die "Two-Point-Conversion" zum glücklichen Ausgleich durch David McCants – wirklichen Jubel löste das 29:29 beim sechsmaligen deutschen Meister aber nicht aus. Auch bei den Fans regierten einerseits Enttäuschung über die in vielen Aspekten fehlerhafte Vorstellung ihres Teams. Andererseits war aber auch Erleichterung zu spüren, dass die Panther Endspurt wenigstens noch das Unentschieden gerettet hatten.

Dazu kam die Anerkennung der Düsseldorfer Anhänger dafür, dass sich die Panther trotz der vor allem in den Linien heftigen personellen Probleme und der vielen Schwächen nie aufgegeben hatte. Bewundernswert vor allem die Leistung der Offensivline, in der Tight End Florian Pawlik als Tackle und Peter Mayer aus der Defensive als Center aushelfen mussten, weil nur drei ‚gelernte O-Liner‘ zur Verfügung standen. Trainer Jenkins wollte die Personalnot indes nicht als Begründung und schon gar nicht als Ausrede für die teilweise desolaten Darbietungen seiner Schützlinge gelten lassen. „Dass Spieler und manchmal auch viele Spieler wegen Verletzungen, aber auch wegen Urlaub, beruflicher oder privater Verpflichtungen fehlen, geht allen Teams so und ist eben Teil der Bedingungen, unter denen wir hier Football spielen.“

STATISTIK
Düsseldorf Panther – Lübeck Cougars 29:29 (7:12, 7:7, 0:0, 15:10)
Zuschauer: 1879
0:6 Michael Davis, 2-Yard-Lauf (5:25 Minuten gespielt)
7:6 Jens Vogt, 31-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Sascha Jungblut (6:07)
7:12 Locklan Gilbert, 30-Yard-Pass von Andrew Hill (8:28)
14:12 David McCants, 64-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut (16:46)
14:19 Michael Kresowaty, 16-Yard-Pass von Andrew Hill, PAT Locklan Gilbert (23:26)
14:26 Michael Davis, 1-Yard-Lauf, PAT Daniel Töllner (38:17)
21:26 Oliver Martin, 2-Yard-Lauf, PAT Sascha Jungblut (41:14)
21:29 Daniel Töllner, 34-Yard-Field-Goal (44:34)
29:29 Marcus Jaeger, 12-Yard-Pass von Robert Demers, Zwei-Punkte-Conversion Lauf David McCants (47:35)

Goergens - 29.07.2012

Lübeck konnte einen Punkt aus Düsseldorf entführen.

Lübeck konnte einen Punkt aus Düsseldorf entführen. (© Tillmann)

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