Geduldsspiel in Wiesbaden

Geduld braucht man derzeit mit den Wiesbaden Phantoms. Geduld auf Seiten der Fans, immerhin 800 Zuschauer besuchten das Hessenderby gegen die Marburg Mercenaries, die auch im vierten Anlauf vergeblich auf den ersten Heimsieg der Saison hofften. Denn mit 10:24 setzte es leider die nächste Niederlage.

Geduld aber auch auf Seiten der Spieler und Coaches in Blau. Das Warten auf das effektive Zusammenwirken von Offense und Defense. Denn so sehr die Abteilung „Angriff“ in den ersten Saisonspielen zu überzeugen wusste, so deutlich kristallisierte sie sich in den beiden Partien gegen Marburg als derzeitiges Sorgenkind des Teams heraus. Magere zehn Punkte aus beiden aufeinanderfolgenden Spielen. Zu wenig, um Marburg die hessische Krone in der GFL abzujagen. Während sich die Defense der Phantoms von Spiel zu Spiel zu steigern scheint, steckt nun die anfänglich so überzeugende Offense in der Krise.

Zwar gab es nach dem 0:6 beim Regenspiel in Marburg beim Rückspiel in Wiesbaden mehr offensive Highlights zu beklatschen, am verdienten Sieg der Gäste konnte jedoch nicht gerüttelt werden. Auch die Mittelhessen spielten keineswegs über die gesamte Dauer de Partie überzeugend, wussten aber wie schon beim Hinspiel ihre Chancen effektiv zu verwerten. Und sie hatten in Matt Shepherd den „Playmaker“ in ihren Reihen, der bei den Phantoms derzeit vermisst wird. Immer dann, wenn es brenzlig wurde, war der US-Amerikaner zur Stelle und verhalf seiner Mannschaft zu neuen First Downs auf dem Weg zu zählbaren Punkten.

Nach zögerlichem Beginn gewannen die Gäste im zweiten Spielviertel die Oberhand und legten zwei Touchdowns durch Matt Shepherd und Philip Prohaska vor, jeweils auf Zuspiel von Jo Ullrich. Die erste vielversprechende Angriffsserie der Phantoms endete indes in den Armen der Marburger Verteidigung, die einen Pass von Guido Reuels in einem vierten Versuch abfangen konnte. Der Routinier Reuels, seit 2004 in Diensten der Phantoms, vertrat ab dem Ende des ersten Spielviertels Stamm-Quarterback Kevin Brüngel, der mit Kreislaufproblemen ausschied und minutenlang behandelt werden musste. Zwar kehrte Brüngel zur zweiten Hälfte zurück an die Seitenlinie, an einen Einsatz als Spielmacher war aber nicht mehr zu denken. „Die Gesundheit unserer Spieler genießt absolute Priorität. Kevin war sichtlich angeschlagen. Eine Rückkehr als Quarterback stand nicht zur Debatte“, so Sven Gloss zum Ausscheiden seines Regisseurs.

Phasenweise ließ Guido Reuels in seinem ersten längeren Auftritt der Saison sein Können aufblitzen – so beim 60 Yard Pass auf Richard Edens, der den einzigen Phantoms-Touchdown des Tages vorbereitete – aber es zeigten sich auch Abstimmungsprobleme mit seinen Passempfängern. Lediglich 8 von 24 Pässen fanden ihr Ziel. Auch das Resultat guter Marburger Deckungsarbeit.

Bezeichnend, dass man kurz vor dem Seitenwechsel zwar ein First Down an der Marburger 7 Yard Linie erreichen konnte, sich aber nach drei vergeblichen Anläufen in die Endzone mit einem kurzen Field Goal durch Tobi Kreuzer zum 3:14 Pausenstand begnügen musste. Und auch ein vermeintlich gelungener Auftakt in die zweite Spielhälfte entpuppte sich als verfrühte Freude. Nach Jannik Frings Interception eines Ullrich-Passes verloren die Phantoms das Spielgerät an der Marburger 10 Yard-Linie durch einen Fumble. Eine knappe, kritische Entscheidung aus Sicht von Sven Gloss, der Ballträger Seydou Jalloh schon mit dem Knie auf dem Boden sah. Aber letztlich eine klare Entscheidung des gut leitenden Schiedsrichtergespanns zu Gunsten der Gäste. Diese erhöhten im dritten Spielviertel per Müller Field Goal auf 17:3, bevor Reuels im Zusammenspiel mit Richard Edens den 10:17 Anschluss vorbereiteten. Nach dem fulminanten Pass auf Edens war es Randy Payne vorbehalten, seinen 7. Saison-Touchdown zu erlaufen (Extrapunkt Kreuzer).

Das war es dann aber auch schon aus Sicht der Phantoms, die nach einer sechsminütigen Angriffsserie der Mercenaries und einem kurzen Lauf von Dominik Voehringer schließlich die Entscheidung hinnehmen mussten. Völlig verdient setzten sich die Mercenaries mit 24:10 durch und zwingen die Phantoms nun dazu, ihren Blick vorerst von den avisierten Playoff-Plätzen zu nehmen und zum Tabellenende zu richten, wo nur noch die Munich Cowboys (0:48 in Schwäbisch Hall) hinter ihnen stehen.

Geduld ist gefragt in Wiesbaden. Geduld, die irgendwann aber auch belohnt werden sollte

Schüler - 03.07.2012

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