Meister gibt sich keine Blöße

Bis zum dritten Spielviertel hielten sich die Wiesbaden Phantoms gegen den Titelverteidiger zumindest in Schlagdistanz, doch die Überraschung sollte nicht gelingen. Mit 30:53 unterlagen die Wiesbaden Phantoms dem amtierenden Deutschen Meister Schwäbisch Hall Unicorns, verkauften sich dabei aber recht teuer, was für die kommenden Partien Hoffnung macht.

Zehn Punkte Rückstand vor dem letzten Seitenwechsel. Doch was sich auf dem Papier wie eine reelle Chance auf eine Überraschung liest, war im tatsächlichen Geschehen auf dem Feld im Helmut-Schön-Sportpark ein kurzes Aufflackern von Hoffnung, welches von den Gästen recht schnell wieder erstickt wurde. Denn immer dann, wenn man auf den Rängen die Hoffnung hegte, das gut aufspielende Heimteam könnte dem Favoriten nun doch den Schneid abkaufen, glänzte dieser mit einer routinierten Antwort und distanzierte sich wieder.

So auch unmittelbar vor der Halbzeitpause. Nachdem die Gäste durch Touchdowns von Johannes Brenner, Fritz Waldvogel und Thomas Hambalek einen vermeintlich deutlichen 19:3 Vorsprung herausgespielt hatten - Patrick Ihl erzielte zwischenzeitlich per Field Goal das 6:3 - schien die Sache gelaufen. Doch Richard Edens und Robin Bräuer verkürzten nach Zuspiel von Kevin Brüngel den Vorsprung des Meisters auf ganze zwei Punkte. Zum ersten und einzigen Mal in diesem Spiel schien das Momentum zu kippen. Die Antwort der Gäste: Ein souverän vorgetragener Drive in die Wiesbadener Hälfte. Mit Unterstützung zweier Penalties standen die Gäste acht Sekunden vor der Pause auf der 5 Yard-Linie der Phantoms und Johannes Brenner erhöhte nach Zuspiel von Jake Spitzlberger auf 26:17 (Extrapunkt Divencentis).

Symptomatisch für das Spiel: Die Routine, mit der sich der Titelverteidiger aus vermeintlich prekären Situationen befreien konnte. Und leider auch die kurzen Aussetzer auf Phantoms-Seite, die sich in völlig überflüssigen, vermeidbaren Strafen äußerten und zu oft das Zünglein an der Waage im Kampf um die so wichtige Feldposition waren.

Dass die rund 500 Zuschauer im Helmut-Schön-Sportpark, darunter eine Handvoll lautstarker Unicorns-Anhänger, dennoch Spaß an einem munteren, mit Highlights gespickten Spiel hatten, lag auch am beherzten Auftritt der Heimmannschaft. Die stellte der Routine der Gäste Spielfreude und Kampfgeist entgegen und bot selbst auch reichlich Anlass zum verdienten Applaus am Ende eines zwar hart erkämpften, aber verdienten 53:30 Erfolgs der Unicorns.

Fritz Waldvogel erhöhte im dritten Spielviertel auf Zuspiel seines US-Landsmannes Spitzlberger auf 33:17, bevor erneut Richard Edens vom Pass des gut aufgelegten Quarterbacks Kevin Brüngel profitieren und seinen zweiten Touchdown des Tages feiern durfte. Es blieb zumindest vom Ergebnis her spannend. Doch in den letzten zwölf Spielminuten machten die Haller den Deckel dann endgültig zu. Zwei Touchdowns von Waldvogel und Wollensack und das Spiel war entschieden, die Unicorns führten 46:23. Phantoms-Ballträger Randy Payne, der im Zusammenspiel mit seiner jungen Offensive Line einmal mehr eine überragende Leistung bot, krönte seinen Auftritt mit einem tollen Lauf in die Unicorns-Endzone, bevor schließlich Jake Spitzlberger seine läuferischen Qualitäten mit dem letzten Touchdown des Tages unter Beweis stellte.

„Ich bin nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung, wir haben offensiv wie auch defensiv einige gute Aktionen gehabt, darüber sollte das zum Ende hin deutliche Ergebnis nicht hinwegtäuschen. Nach wie vor ärgerlich sind die zahlreichen Steilvorlagen, die wir unseren Gegnern durch Undiszipliniertheiten liefern und die von einem Topteam wie Schwäbisch Hall konsequent verwertet werden. Wir haben es ihnen bei einigen Touchdowns viel zu leicht gemacht und uns selbst um die eine oder andere gute Feldposition gebracht. Das müssen wir dringend abstellen. Ansonsten gab es heute am Sieg der Unicorns nicht viel zu rütteln. Wir haben einen Teil unserer Vorgaben erfüllen können, aber es hat nicht gereicht, um den Favoriten wie im Vorjahr ins Straucheln zu bringen.“, verwies Phantoms-Head-Coach Sven Gloss auf Licht und Schatten im Spiel seiner Mannschaft.

Scoring:
00:06 J. Brenner 40 Yard Pass von Spitzlberger
03:06 Ihl 30 Yard Field Goal
03:13 Waldvogel 8 Yard Pass von Spitzlberger (EP Divencentis)
03:19 Hambalek 65 Yard Pass von Spitzlberger
10:19 Edens 29 Yard Pass von Brüngel (EP Ihl)
17:19 Bräuer 3 Yard Pass von Brüngel (EP Ihl)
17:26 J. Brenner 3 Yard Pass von Spitzlberger (EP Divencentis)
17:33 Waldvogel 8 Yard Pass von Spitzlberger (EP Divencentis)
23:33 Edens 4 Yard Pass von Brüngel
23:40 Wollensack 8 Yard Pass von Spitzlberger (EP Divencentis)
23:46 Waldvogel 5 Yard Pass von Spitzlberger
30:46 Payne 9 Yard Lauf (EP Ihl)
30:53 Spitzlberger 18 Yard Lauf (EP Divencentis)

Schüler - 11.06.2012

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