GFL Nord Führung für Kiel

DB Falk Horn fing den letzten Rebels Passversuch ab. Das knappe 28:23 gegen die Berlin Rebels am Pfingstsonntag hatte in Summe für die Kiel Baltic Hurricanes auch etwas Gutes. Erstmals wurde in dieser Saison die Tabellenspitze in der GFL Nord erklommen, doch die 3424 Fans im Holstein Stadion und ihr Team mussten bis zum Schlusspfiff einige Qualen erleiden, die die Hauptstädter ihnen zufügten.

Selten hatte eine Gastmannschaft in den letzten Jahren die Norddeutschen vor allem in der Anfangsphase so dramatisch vorgeführt und frech aufgespielt. Bereits nach einer Minute Spielzeit führten die Rebellen mit 14:0, legten einen rasanten Start hin und als der Rebels Kicker Matthew Evensen auch noch mit einem 53 Yards Field Goal die 17:0 Führung erzielte, saß der Schock für Kiel tief. Jason Horton hatte zuvor einen 19-Yard-Pass von QB Darius Outlaw sicher gefangen und Phil Urlacher sogar einen Fumble Return über 25 Yards verwandelt. Entsprechend dauerte es eine Weile, bis sich der Vizemeister aus seiner Lethargie und dem Klammergriff der Berliner befreite. RB Trevar Deed wurde zudem eng vom Backfield bewacht und auf der anderen Seite des Balls stahl der exakt passende Spielmacher Darius Outlaw zeitweise seinem Kieler Kollegen Jeff Welsh die Show. Drei Fumble wurden in Summe von den Rebels erzwungen und auch Platzkicker Matthew Evensen erwies sich als Garant der besonderen Zuverlässigkeit. Zwei geschossene Field Goalerfolge über 50 und eines über 28 Yards lauteten seine präsentierten Expertisen, die nicht nur in der GFL das Prädikat „erlesene Qualität“ verdient hätten.

Die Canes kämpften sich erst gegen Ende des ersten Viertels in das Spiel zurück und bedankten sich bei Philipp Dohrendorf für seinem Einsatz kräftig. Ein 41 Yards Passfang läutete die Aufholjagd der Gastgeber ein, dem sich im zweiten Viertel Trevar Deed anschloß. Er sollte sich einmal von seinen Bewachern lösen können und demonstrierte auch gleich seine Durchsetzungskraft. Nach 31 Yards erreichte er die Berliner Endzone und verkürzte auf 14:17. Psychologisch wichtig erwies sich auch die zweite Heldentat von Philipp Dohrendorf, der noch vor dem Pausenpfiff ein 34-Yard-Pass von Jeff Welsh sicherte. Sein Bruder Julian kickte zudem den Extrapunkt sicher zwischen die Torstangen, so dass die Canes mit dem sehr knappen 21:17 Zwischenstand in die Kabinen gingen.
Doch auch nach der Erholungsphase taten sich die Schleswig-Holsteiner schwer und konnten sich auch nicht entscheidend von den tapfer kämpfenden Rebels absetzen. Erst Philipp Dohrendorf und Falk Horn erwiesen sich als die Retter in der Not. Berlin hatte sich inzwischen durch Evensens zweites Field Goal bis auf einen Zähler wieder an die Wirbelstürme herangekämpft, da reichte dem ehemaligen Lübecker Dohrendorf eine Unachtsamkeit in der Rebels Passverteidigung aus, um durch einen neun Yards Passfang die Rebels etwas mehr als üblich auf Distanz zuhalten. Entschieden wurde die Partie allerdings erst in der letzten Minute, als DB Falk Horn aufpasste und Darius Outlaw den „Schneid abkaufte“. Nur wenige Yards vor der Kieler Endzone catchte sich Horn das Spielgerät in der Luft und vereitelte damit in letzter Sekunde einen möglichen finalen Touchdown der Berliner, der keineswegs unverdient das Ergebnis auf den Kopf gestellt hätte.

Letzten Endes gingen die Canes kein Risiko mehr ein, ließen durch Jeff Welsh eiskalt die Spieluhr herunterlaufen und befreiten das Publikum aus diesem Footballkrimi, der diesmal nichts für schwache Nerven war.

Schlüter - 27.05.2012

DB Falk Horn fing den letzten Rebels Passversuch ab.

DB Falk Horn fing den letzten Rebels Passversuch ab. (© Zelter Media Service)

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