Pikes überraschen zum Saisonauftakt

Greg CrossDamit hätten wohl die Wenigsten gerechnet: Die Kaiserslautern Pikes haben als Aufsteiger zum Saisonauftakt mit einem 26:23-Sieg die Punkte bei dem Darmstadt Diamonds entführt. Die Südhessen, von vielen als Titelkandidat in der GFL 2 gehandelt, machten sich dabei mit vielen Strafen das Leben selbst schwer.

Auf der anderen Seite hatte der Lauterer Cheftrainer Jason Nowlin allen Grund zu Freude und stellte fest: „Wir waren sehr diszipliniert und haben immer die Ruhe behalten, selbst als wir in Rückstand geraten waren.“ So stand es Mitte des dritten Spielviertels aus Sicht der Pikes 6:14, als es für die Lauterer galt, sich von zwei schnellen Touchdowns der Südhessen zu erholen. Zuvor war in der ersten Halbzeit wenig passiert, und die Abwehrreihen dominierten das Geschehen vor gut 500 Zuschauern im altehrwürdigen Darmstädter Stadion am Böllenfalltor. Lediglich die Pikes konnten punkten. Nachdem sie in der ersten Angriffsserie einen Field-Goal-Versuch aus aussichtsreicher Position vergaben, krönte Quarterback Greg Cross den zweiten Drive mit einem schönen Pass in die Endzone auf Timo Grieser zum 6:0.

Auf der anderen Seite hatten die Diamonds zwar das Laufspiel der Pikes um den brandgefährlichen Running Back Eric Walton in der ersten Hälfte sicher im Griff. Doch offensiv lief bei den Diamonds kaum etwas zusammen. „Das war in der ersten Hälfte schon stark. Da haben wir kaum etwas zugelassen“, stellte auch der Lauterer Defensive Coordinator Marco Dilg fest. Zudem brauchte der Darmstädter Quarterback Shane Sabin bis Mitte des zweiten Spielviertels, um besser in die Partie zu kommen. „Er ist jetzt erst seit drei Wochen bei uns, und hat das schon sehr gut gemacht“, kommentierte Diamonds-Head-Coach Derek Gurley die mit zunehmender Spieldauer gesteigerte Leistung seines Spielmachers.

Der zwischenzeitliche Befreiungsschlag der Gastgeber kam allerdings per Laufspiel zustande, als sie mit dem Rücken zur Wand standen. Pikes-Linebacker Brian Watkins, der in der Defense gemeinsam mit Kamil Mazur an fast allen Tackles beteiligt war, hatte einen Punt an der gegnerischen Ein-Yard-Linie gestoppt. Die Pfälzer machten Druck, um eventuell zwei Punkte durch ein Tackle in der Endzone erzielen zu können. Doch Darmstadt lief mit Andreas Baumann mutig durch die Mitte. Der Running Back fand eine Lücke und war 99 Yards auf und davon zum Touchdown – 7:6 für die Diamonds. „Das darf nicht passieren“, grämte sich Marco Dilg. „An solchen Dingen müssen wir unbedingt arbeiten.

Nun schienen die Dinge ihren Lauf zu nehmen. Der Favorit hatte Oberwasser und ging gleich in seiner nächsten Angriffsserie nach einem Pass von Shane Sabine auf Torsten Hartmann mit 14:6 in Front. Aber so schnell wie sich das Blatt zu Gunsten von Darmstadt gewendet hatte, drehten die Pikes die Partie wieder. Eric Walton war nun kaum noch zu halten und markierte per Touchdown das 12:14. Statt einen Extrapunkt versuchten die Pikes eine Two-Point-Conversion, die mit einem Pass von Quarterback Greg Cross auf Timo Grieser erfolgreich war – Ausgleich.

Nun war es an den Diamonds, zu antworten. Doch Pikes-Cornerback Roman Knab setzte den Angriffsbemühungen der Gastgeber ein jähes Ende, als er früh einen Pass abfing und die Pikes in guter Feldposition Ballbesitz brachte. Die Pikes standen tief in der Darmstädter Hälfte, als es vierter Versuch und noch fünf Yards zu gehen hieß. Greg Cross ließ sich nicht lange bitten, nahm Ball und Herz in die Hand und marschierte zum 20:14 in die Endzone. Den Extrapunktversuch blockten die Darmstädter allerdings und trugen ihn spektakulär über das ganze Feld zum 20:16. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Doch vier Minuten vor Ende der Partie machte Greg Cross mit seinem zweiten Touchdown zum 26:16 die Hoffnungen der Diamonds-Fans zunichte. Darmstadt kam eine Minute vor Ende der Partie durch einen weiteren Hartmann-Touchdown zwar auf 23:26 heran. Dann war die Schlacht jedoch geschlagen, als Joachim Jäger den Onside-Kick der Gastgeber sicherte.

„Wir haben zu viele Strafen bekommen und damit zu viel hergeschenkt“, analysierte Derek Gurley das Spiel seiner Diamonds, die sich durch zahlreiche Facemask-Fouls und Blocks in den Rücken das Leben schwer gemacht hatten. Der Cheftrainer richtete allerdings kurz nach der enttäuschenden Niederlage den Blick schon wieder optimistisch nach vorne: „Wir werden jetzt an unseren Fehlern arbeiten, und dann geht es nach Nürnberg“, sagte er mit selbstbewussten Ton.

Sein Gegenüber Jason Nowlin beteuerte: „Selbst nach dem 6:14 habe ich mir wenig Sorgen gemacht, das Spiel noch drehen zu können. Wir kannten diese Situation aus vielen Spielen im vergangenen Jahr.“ Mehr als zufrieden war er mit der Leistung von Neuzugang Greg Cross in dessen erstem Punktspiel, der bereits prächtig mit Running Back Eric Walton harmoniert. „Am Timing im Pass-Spiel müssen wir noch arbeiten“, bemerkte Nowlin, der die leichten Abstimmungs-Schwierigkeiten einen Monat nach Ankunft des neuen Spielmachers allerdings als normal betrachtet. Auf Seiten der Verteidigung hob der Pikes-Head-Coach die Leistungen von Brian Watkins und Kamil Mazur hervor, die in den Augen Nowlins „viel Druck auf die Darmstädter Offense“ erzeugt haben.

Kircher - 15.05.2012

Greg Cross

Greg Cross (© Warriors)

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