„In Deutschland kriegt man Geld vom Verband“

2009 spielten Los Angeles Sol und der Sky Blue FC im Championship Game noch vor gut besetzten Rängen.Spricht man von der angeblichen „Globalisierung des Sportes“, wird stets der Fußball als herausragendes Beispiel erwähnt. Doch manchmal muss auch der Primus der Familie Misserfolge einstecken und einen heißumkämpften Markt räumen. Der Frauenfußball in den USA steckt in der Krise und hat in dieser Woche die Saison der Liga „WPS“ absagen müssen. Schuld daran waren nicht die Stadien Betreiber, die Angst hatten, dass die wilden Fußballerinnen mit ihren scharfen Stollenschuhen den Rasen beschädigen könnten. Im Gegenteil – Frauenfußball ist in den USA immer noch sehr populär, in den Footballstadien stets gern gesehen, wenn sie ihre Rechnungen bezahlen, und wurde auch immer zuvorkommend und partnerschaftlich behandelt. Ausgerechnet nach der geschafften Olympiaqualifikation in Vancouver und vor der angestrebten Titelverteidigung in London, entwickelte ein Rechtsstreit eine solche Eigendynamik, dass er die Liga zum Aufhören zwang.

Doch der Streit mit dem Multimillionär Dan Borislow ist nur die eine Kehrseite der Medaille. Die WPS schrieb von Anfang an rote Zahlen und leistete sich den logistischen Fehler, anfänglich mit sieben Teams, die über das ganze Land verteilt waren, zu starten. Am Ende waren noch fünf Teams übrig, die sich nur an der Ostküste „ballten“. Die stetige Instabilität und interne Konflikte vertrieb sogar den wichtigsten und treuen Sponsor „Puma“, während Borislow den Vogel abschoss: „Der 50-jährige Multimillionär hatte im Sommer den Club Washington Freedom erworben, nach Florida umgesiedelt und ihm den Namen Magic Jack gegeben - benannt nach dem von ihm erfundenen USB-Adapter. Bereits früh gab es Kritik an der Clubführung von Borislow, der schlecht über Sponsoren, andere Teambesitzer und die Liga redete. Er hatte mit den beliebten und äußerst fähigen Spielerinnen Solo und Wambach zwar zwei Superstars in seinem Portfolio, rührte aber kaum die Werbetrommel. Außerdem, so hieß es in einem Ligaschreiben im August, behandelte er die Spielerinnen "unprofessionell und herabsetzend" und zahle seine Rechnungen nicht“, berichtete die Financial Times Deutschland in dieser Woche. Auch wird der Geschäftsführer des „Sky Blue FC“ aus New Jersey zitiert, der moniert: „In Deutschland bekommt jedes Team Geld vom Verband, in den Niederlanden und Norwegen ebenso. Der Verband kann nicht nur Visionen für die Männer haben. Frauen haben ebenfalls ein Anrecht darauf.“

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich - Ist es nicht manchmal schön, sich nicht mit Fußball, sondern nur mit dem ovalen Ei beschäftigen zu dürfen?

Schlüter - 01.02.2012

2009 spielten Los Angeles Sol und der Sky Blue FC im Championship Game noch vor gut besetzten Rängen.

2009 spielten Los Angeles Sol und der Sky Blue FC im Championship Game noch vor gut besetzten Rängen. (© Getty Images)

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