Football-Parodie in San Antonio

Baylors RB Terrance Ganaway überrannte die Abwehr von Washington im Alamo Bowl ein ums andere Mal.Wer die Qualität eines Football-Spiels an der Anzahl der erzielten Punkte fest macht, der wurde beim 67:56-Erfolg von Baylor gegen Washington im Alamo Bowl in San Antonio bestens bedient, wer dagegen unter Football versteht, dass man sich Yards und Punkte hart erarbeiten muss, der musste sich spätestens im dritten Viertel angewidert abwenden. Die Beteiligten, zumindest auf Seiten des Siegers, sahen den Yards- und Punkte-Tsunami positiv. „Es war ein großartiges Spiel zum Anschauen, da bin ich mir sicher“, sagte etwa QB Robert Griffin, der diesjährige Heisman-Trophy-Gewinner, der kurioserweise zum Offensiv-Feuerwerk relativ wenig beigesteuert hatte, und Head Coach Art Briles versuchte den ungewöhnlichen Spielverlauf mit dem „flow of the game“ zu erklären und damit, dass es solche Spiele hin und wieder gibt. Was in den Aussagen nach dem Spiel zu kurz kam, war die Kritik an den Abwehrleistungen beider Teams. Die Fülle an Big Plays, die Flut gebrochener Bowl-Rekorde, die knapp 1.400 Yards Angriffsleistung, die 200 Lauf-Yards von Baylors RB Terrance Ganaway - das alles kam nur zustande durch die Menge an individuellen Fehlleistungen in der Defensive.

Das Positive an der Partie war, dass die zu befürchtende und sich im ersten Viertel abzeichnende Einseitigkeit letztlich ausblieb, weil Washington eines seiner insgesamt besseren Spiele in dieser Saison machte. Das galt vor allem für QB Keith Price, der an diesem Tag besser war als sein gefeiertes Gegenüber Griffin, der gegen die Huskies vielleicht sein letztes College-Spiel bestritt und in Kürze den vorzeitigen Gang in die NFL verkünden wird. „Ich denke, es wird schwer werden, in dieser Bowl-Saison einen Quarterback zu finden, der so stark gespielt hat wie er“, lobte Head Coach Steve Sarkisian seinen Angriffsführer. Die Wende nach Baylors 21:7-Führung im ersten Viertel ging im Wesentlichen auf sein Konto. Auf dem Weg zum 14:21 (12-Yard-Pass von Price auf WR James Johnson) holte er zweimal in Third-Down-Situationen mit seinen Pässen neue First Downs, und beim nächsten Angriff, der knapp fünf Minuten vor der Halbzeit das 21:21 (1-Yard-Pass auf WR Devin Aguilar) brachte, holte er mit zwei Pässen allein 60 der 77 Yards.

Washington ging danach dank zweier Fehler der Bears sogar seinerseits mit 14 Punkten in Führung. Das 28:21 (15-Yard-Lauf von Price) fiel sechs Spielzüge nach einem Fumble von Griffin an Washingtons 43-Yard-Linie bei einem Quarterback Sack, das 35:21 (56-Yard-Lauf von RB Chris Polk) im ersten Spielzug nach einem erfolglos ausgespielten vierten Versuch der Bears. Und als Washington im zweiten Spielzug der zweiten Hälfte sogar auf 42:24 davon zog (80-Yard-Pass von Price auf WR Jermaine Kearse), schien alles zugunsten des Außenseiters zu laufen. Zur Skurilität des Spielverlaufs passte, dass Washington die neuerliche Wende im Spiel dann selbst einleitete. Beim Spielstand von 42:31 begannen die Huskies knapp neun Minuten vor Ende des dritten Viertels einen Angriff nach einem 46-Yard-Punt-Return an Baylors 17-Yard-Linie. Im ersten Spielzug verlor RB Chris Polk aber den Ball. Im nächsten Spielzug brachte Ganaway die Bears mit einem 89-Yard-Touchdown-Lauf wieder heran. Aus einer geifbar nahen und dann vielleicht schon vorentscheidenden erneuten 18-Punkte-Führung für Washington wurde innerhalb von Sekunden eine von nur noch drei Punkten (42:39) und alles war wieder offen. Polk war denn auch entsprechend niedergeschlagen. „Ich verlor (bei dem Spielzug) den Helm, aber gute Running Backs verlieren in solchen Situationen nicht den Ball. Daran muss ich offenbar noch arbeiten. I fühle mich wirklich, als hätte ich meine Mannschaft im Stich gelassen“, sagte er zu der Szene. Ganz auf seine Kappe nehmen muss er die Niederlage allerdings nicht. Nur zwei Spielzüge später lag sein Team wieder mit zehn Punkten vorn (49:39), und im vierten Viertel noch einmal mit drei Punkten (56:53). Das Problem war, dass sich die Abwehr immer wieder Big Plays einfing (nach dem 49:39 sechs Spielzüge mit gegnerischem Raumgewinn zwischen 23 und 78 Yards).

Hoch - 01.01.2012

Baylors RB Terrance Ganaway überrannte die Abwehr von Washington im Alamo Bowl ein ums andere Mal.

Baylors RB Terrance Ganaway überrannte die Abwehr von Washington im Alamo Bowl ein ums andere Mal. (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Baylor Bears www.baylorbears.commehr News Washington Huskieswww.gohuskies.comSpielplan/Tabellen Baylor Bears Spielplan/Tabellen Washington Huskies
Booking.com
Baylor Bears
Pac 12
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: