Lahmes Spiel, verdienter Sieger
Der Independence Bowl in Shreveport (Louisiana) gehört im Grunde nie zu den Highlights einer Bowl-Saison. Mittelmäßige Teams, mieses Wetter und Zuschauerzahlen, die in Wirklichkeit kleiner sind als die offiziell angegebene Zahl - so lässt sich das Spiel, zugegebenermaßen etwas gehässig, kurz und knapp beschreiben. Die diesjährige Partie fügte sich in diesen Rahmen nahtlos ein. Missouris 41:24-Erfolg gegen North Carolina erfreute Spieler, Coaches und Fans des Siegers, ansonsten wird dieses Ergebnis schnell vergessen sein. Auch wenn North Carolinas scheidender Interimscoach Everett Withers (geht als Defensive Coordinator zu Ohio State) später bestritt, dass die enttäuschende Leistung seiner Mannschaft mit seinem bevorstehenden weggang und dem Zerfall des Trainerstabes zusammenhing, wirkten die Tar Heels so als wären sie nicht mehr recht bei der Sache. Vor allem die Abwehr hielt gar nicht mehr richtig dagegen, mit der Folge, dass eine der besten Laufverteidigungen dieser Spielzeit letztlich 337 Yards (7,3 Yards pro Lauf) hinnehmen musste. Bei den Tar Heels sah man den Grund eher im taktischen Bereich. „Sie machten viele Dinge, die wir in der ACC die ganze Saison über nicht gesehen hatten“, sagte etwa DE Sylvester Williams. Und Withers meinte: „Ich denke, wenn man in Bowl-Spielen spielt, weiß man manchmal nicht, was einen erwartet“.
Das Ergebnis war, unabhängig von den Gründen, dass Missouri alle fünf Angriffsmöglichkeiten in den ersten drei Vierteln mit Punkten abschloss. Den Rest gaben den Tar Heels zwei Ballverluste im zweiten Viertel, in deren Folge sie schon vor der Halbzeitpause mehr als nur vorentscheidend in Rückstand gerieten. Nach Missouris Field Goal zum 17:7 verlor North Carolinas RB Giovani Bernard vier Spielzüge später bei einem Tackle im eigenen Backfield den Ball an der eigenen 40-Yard-Linie. Sieben Spielzüge später warf Missouris QB James Franklin, der beste Mann auf dem Platz, einen 8-Yard-Touchdown-Pass auf WR Jerrell Jackson zum 24:7. Im nächsten Spielzug wurde dann ein Pass von North Carolinas QB Bryn Renner an Missouris 41-Yard-Linie abgefangen, was wiederum sieben Spielzüge später den Touchdown zum 31:7 (9-Yard-Lauf von RB Kendial Lawrence) zur Folge hatte. Von diesem Rückschlag erholte sich North Carolina nicht mehr.
Hoch - 28.12.2011
QB James Franklin führte Missouri zum Sieg gegen North Carolina. (© Getty Images)
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