Ein halbes Déjà-vu

Russell Wilson #16 (Wisconsin Badgers)Ende Oktober stand auf dieser Seite zu lesen: „Sollten die Fans im Spartan Stadium tatsächlich die Generalprobe für das erste Championship Game der Big 10 Conference gesehen haben, darf sich die Footballwelt schon jetzt auf den 3. Dezember freuen.“ Gute sechs Wochen später steht fest: Es wurde nicht zuviel versprochen. Denn das, was die Fans beim 37:31-Heimsieg der Michigan State Spartans gegen die Wisconsin Badgers damals zu sehen bekamen (Stichwort: Hail Mary), konnten beide Teams bei der Premiere des Finals zwischen der Legends- und Leaders-Division bestätigen.

Vor allem die Spartans legten in der ersten Hälfte wieder jene Risikofreude an den Tag, die sie mit dem letzten Spielzug im regulären Saisonspiel so eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatten. Es wurde beim vierten Versuch gepasst, beim Extrapunkt wurde ein Trickspielzug ausgeführt und sogar einen erfolgreichen Lateral stand für das Team von Head Coach Mark Dantonio zu Buche. Wenn ein Team seit 1988 nicht mehr im Rose Bowl stand, darf es eben keine Pfeile im Köcher lassen, soll es mit dem Sieg funktionieren.

Doch auch die Badgers wussten ihre Trümpfe perfekt auszuspielen. Namentlich Running Back Montee Ball und der spätere MVP Russell Wilson. Ersterer erlief drei Touchdowns und fing einen vierten. Letzterer warf drei Touchdowns ohne eine Interception und ist nun mit 37 Spielen mit einem Touchdown-Pass in Folge alleiniger Inhaber des NCAA Rekords. Ball braucht im Rose Bowl noch einen Sechser um mit Barry Sanders 39 Touchdowns in einer Saison gleichzuziehen.

Bei solchen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass Michigan State am Ende mit 42:39 den Kürzeren zog. Doch wie schon beim letzten Duell hatten die Spartans kurz vor Schluss noch die Chance noch einmal den Ball und damit den Sieg zu erobern. Doch Keshawn Martins Punt-Return bis kurz vor die Endzone der Badgers wurde annulliert. Angeblich war Isaiah Lewis in Punter Brad Nortman gelaufen. Die fällige Strafe von fünf Yards brachte Wisconsin vier frische Versuche und vor allem Ballbesitz bis zum Abpfiff, da die Auszeiten der Spartans aufgebraucht waren. Die Entscheidung war allerdings durchaus umstritten: „Ich weiß nicht, ob er ihn getroffen hat“, sagte Dantonio nach dem Spiel. „Mittlerweile haben alle die Wiederholungen gesehen, aber er hat nun einmal die Flagge geworfen.“

Und so sind es wie schon im vergangenen Jahr die Wisconsin Badgers, die die Big Ten im Rose Bowl vertreten werden. Letztes Jahr entschied bei gleicher Bilanz der Tie Breaker des direkten Duells für die Badgers, dieses Jahr das Champion Ship Game. Für die Spartans ist die Niederlage indes doppelt ärgerlich: Denn das zweite Big Ten Team in den BCS Bowls werden nun die Michigan Wolverines sein. Wahrscheinlich im Sugar Bowl gegen Boise State, möglicherweise aber auch im Fiesta Bowl gegen Kansas State. „Das ist hart“, fasste es Spartans-Quarterback Kirk Cousins im Anschluss zusammen. „Wir waren zweimal so nah dran. Es ist wirklich hart.“ Besser kann man es wohl kaum zusammenfassen. Für den Bowl, den Michigan State mit Sicherheit spielen wird, wird man sich trotzdem noch einmal motivieren können.

Garn - 04.12.2011

Russell Wilson #16 (Wisconsin Badgers)

Russell Wilson #16 (Wisconsin Badgers) (© Getty Images)

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