Gaylor: mit guten Gedanken nach Italien

Coach Brian Gaylor (Mitte) wünscht den Lübeck Seals alles Gute. Der Head Coach der Lübeck Seals wird schon Anfang November 2011 etwas überraschend Deutschland verlassen und als Offensive Coordinator in Italien bei den Milano Rhinos tätig werden. Über seine Beweggründe gab Brian Gaylor football-aktuell.de Auskunft und wird mit guten Gedanken nach Italien wechseln. Die Fragen stellte Jörg Schlüter.

football-aktuell.de:
Hallo Coach Gaylor, die Rhinos aus Milano haben Sie als neuen OC angekündigt. Somit werden Sie Lübeck und Deutschland bereits Anfang November verlassen. Könnten Sie uns bitte Ihre Hintergründe für diese Entscheidung erläutern?

B. Gaylor:
Diese Entscheidung basiert auf mehreren Faktoren. Ich denke, dass es zuerst eine Chance ist, als Coach in eine europäische erste Liga zu wechseln. So eine Entscheidung soll keineswegs die dritte Liga in Deutschland herunterwürdigen, aber es geht darum, dass ich einer Mannschaft helfen kann, eine nationale Meisterschaft zu gewinnen. Ich fühle also, dass es eine Chance ist, mich als Trainer weiter zu entwickeln und ich mich auf den Angriff und die Special Teams konzentrieren kann, anstatt beide Teilmannschaften zu koordinieren und gleichzeitig auch der Head Coach zu sein.

football-aktuell.de:
Könnten Sie uns bitte etwas mehr über die Rhinos erzählen. Sie spielen in der IFL, waren aber in den letzten Jahren nicht so erfolgreich.

B. Gaylor:
Ich habe versucht, meine Hausaufgaben zu lösen und habe mir, bevor ich die Zusage bei den Rhinos abgab, jedes Spiel der Rhinos auf Video angesehen. Ich sprach vorher mit den Spielern, unterhielt mich mit den Coaches und prüfte, ob Mailand ein guter Ort ist, wo meine Familie leben könnte. Die Statistiken sagen nicht alles über das Team aus und vor allem nicht, wie nahe sie schon den Playoffs waren. Der Head Coach Roberto D’Ambrosio versteht sein Geschäft und weiß, dass seine Defense in der Lage ist, Spiele in einer sehr offensiven Liga zu gewinnen.
So ist es nun mein Ziel, dass die Offense auf das gleiche Niveau, wie die Defense gebracht wird und dass die Playoffs erreicht werden können. Danach kann alles passieren.

football-aktuell.de:
Ihre Bilanz war in den letzten zwei Jahren in Lübeck sehr erfolgreich. Die Seals haben nur rund 188 Punkte kassiert und selbst über 800 Punkte erzielt. Von rund 16 Spielen wurden nur vier verloren. Was wird nach ihrer Meinung aus den Seals, wenn Sie abgereist sind?

B. Gaylor:
Es waren zwei produktive Jahre bei den Seals. Aber sie waren auch schon vor meiner Zeit erfolgreich. Ich glaube, dass der Job eines Trainers ist, dass er die richtigen Spieler an die richtige Stelle platzieren muss. Aber es sind weiterhin die Spieler, die die Spiele spielen müssen. Diese Spieler werden noch bei den Seals wirken, wenn ich schon lange nicht mehr in Lübeck weilen werde. Ich glaube, dass die Seals eine große Chance besitzen, im nächsten Jahr die GFL 2 Nord zu erreichen.

football-aktuell.de:
Die Rhinos werden einen texanischen Quarterback von West Texas A&M erhalten. War dieses schon eine ihrer ersten Tätigkeiten für die Mailänder?

B. Gaylor:
Travis Shelton, der von der Temple University stammt und bei den Rhinos u. a. als WR, Punter, Kicker und DB eingesetzt werden soll, war meine erste Vermittlung. Die zweite Vermittlung war Taylor Harris, der als QB auflaufen soll. Aber die Entscheidung wurde von der Organisation der Rhinos getroffen. Wir arbeiten alle zusammen, damit die besten Spieler nach Mailand kommen. Ein dritter Import ist in Planung und wird die italienischen Spieler ergänzen. Die Organisation bereitet sich also schon heute darauf vor, das Team zu verbessern und 2012 die Playoff in der ersten italienischen ersten Liga zu erreichen.

football-aktuell.de:
Wenn Sie in ein paar Jahren auf ihre Zeit in Lübeck zurück schauen, an welche Erinnerungen werden Sie dann möglicherweise denken?

B. Gaylor:
Ich kann nicht genug betonen, dass ich das Leben und die Arbeit als Trainer bei den Seals gemocht habe. Die Seals waren immer zu mir und meiner Familie sehr gut. Ich glaube, dass American Football eine gute Chance hat, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zu wachsen. Football wird wohl in Europa nie die Bedeutung von Fußball erlangen, aber Wachstum ist möglich. Es gibt bei den Seals sehr gute Spieler und das Einstiegsalter wird jünger und jünger. Dieser Trend wird das Spiel noch mehr verbessern. Das einzige, was ich negativ in Deutschland erlebt habe, ist die Länge der Saison. Ein Weg, die Saison zu kürzen und kompakter zu gestalten, würde den Clubs, den Fans und den Spielern helfen.

Schlüter - 26.10.2011

Coach Brian Gaylor (Mitte) wünscht den Lübeck Seals alles Gute.

Coach Brian Gaylor (Mitte) wünscht den Lübeck Seals alles Gute. (© Lübeck Seals)

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