Gefeuert

Eigentlich zeigten die New Mexico Lobos gegen die Sam Houston State Bearkats endlich einmal einige gute Ansätze. Quarterback B.R. Holbrook, der diese Saison seinen Posten als Starter eigentlich an Tarean Austin verloren hatte, spielte nach seiner Einwechslung höchst effektiv, erwarf 289 Yards, holte dabei zwei Touchdowns raus und holte einen Rückstand von 14 Punkten auf. Auch WR Deaon Long konnte persönlich mit seinen neun gefangenen Pässen für 209 Yards und drei Touchdowns eigentlich zufrieden sein. Doch was nützt das alles, wenn man dann am Ende in der Overtime gegen ein nur in der zweithöchsten College-spielklasse angesiedeltes Team mit 45:48 verliert - genau gar nichts.

Dies dürfte auch Head Coach Mike Locksley klar gewesen sein, auch wenn er nach dem Spiel noch fand: "Ich denke, wir haben das erste Mal in dieser Saison eine gewisse Widerstandsfähigkeit gezeigt, als wir zurückgeschlagen haben und das Spiel offen gestalten konnten. Wir sind auf dem richtigen Weg." Sein Arbeitgeber sah die zukünftigen Erfolgsaussichten mit Locksley offensichtlich aber anders. Hatte man sich die knappe 10:14-Heimniederlage gegen Colorade State noch schöngeredet, bevor gegen Arkansas mit 3:52 und gegen Texas Tech mit 13:59 zwei deftige Schlappen folgten, war nur dessen Geduld am Ende - Locksley wurde per sofort freigestellt. Wohl nicht ganz überraschend und eher zu spät, kam Locksley, der seit 2009 bei den Lobos tätig sein durfte, auf die bemerkenswerte Bilanz von zwei Siegen bei nun 26 Niederlagen. Selbst bei der gewiss nicht leichten Aufgabe in New Mexico wohl kaum ein Ruhmesblatt, vor allem, wenn man bedenkt, dass sein direkter Vorgänger Rocky Long in den zehn Jahren zuvor eine Bilanz von 65-69 bei immerhin fünf Bowl-Teilnahmen zu verzeichnen hatte.

Nachfolger für den Rest der Saison wird der bisherige Defensive Coordinator George Barlow. Auf ihn wartet gleich eine deftige Aufgabe. Zwar wird am nächsten Wochenende in Albuquerque mit den New Mexico State Aggies ein genauso spielschwacher Gegner wie die Lobos selbst auflaufen, doch hat diese Partie trotzdem eine deutlich weitergehende Bedeutung. Geht es doch um nicht weniger als um die Vorherrschaft in New Mexico.

Wittig - 27.09.2011

Wie hier gegen Oregon im letzten Jahr, läuft auch diese Saison New Mexico meist dem Ball hinterher. (© Getty Images)