Achtungserfolg für Wiesbaden

Ihr letztes Saisonheimspiel gewannen die Wiesbaden Phantoms vor rund 1.000 Zuschauern mit 20:17 gegen die Munich Cowboys. Die Münchner standen vorab als Vierter bereits fest, auch die Hessen durfte ziemlich sicher darauf vertrauen, dass sie in der Endtabelle vor den in Schwäbisch Hall gastierenden Saarland Hurricanes bleiben würden - dennoch überzeugte der Elan, mit dem die Phantoms die letzte Aufgabe des Jahres gegen eines der etablierten Teams der Liga angingen, und machte Appetit auf mehr in der kommenden Saison.

Den entscheidenden Schlusspunkt zu einer erfolgreichen Wiesbadener Debütsaison in der GFL lieferte eineinhalb Minuten vor Schluss Patrick Ihl mit seinem 32-Yard-Field-Goal zum 20:17-Endstand. Bis dahin hatten die Phantoms - bis auf eine vorübergehende Phase der Schwäche in der ersten Hälfte - Spiel und Gegner verhältnismäßig gut im Griff. Jedenfalls gemessen an der Tatsache, dass ein Aufsteiger sich gegen eines der Playoff-Teams versuchte.

Kevin Brüngel hatte den ersten Touchdown-Pass der Partie auf Marcel Duft geworfen, danach allerdings mit seiner einzigen Interception des Tages auch den Ausgleich für die Cowboys unfreiwillig eingeleitet. Nach einer zusätzlichen Strafe gegen die Phantoms fanden sich die Cowboys unverhofft und schnell in"Scoring Range" wieder und bedankten sich schnell für das Gastgeschenk. Wenig später gelang den Gästen gar der 14:7-Führungs-Touchdown, als sie die Hessen mit einem Punt Fake verdutzten und sich erneut mit einem Big Play in eine glänzende Ausgangsposition gebracht hatten.

Symptomatisch dafür, was die Phantoms sich an diesem Tag vorgenommen hatten, war dann allerdings ihr Ausgleich. Davis Matz, der seine 15. Saison für die Wiesbadener spielt(e), krönte diese mit einem spektakulären Hechtsprung über die Cowboys-Verteidigung in die Münchner Endzone zum 14:14.

Für ihren dritten Punkterfolg benötigten die Münchner dann nicht einmal eine optimale Feldposition - Kicker Denis Gabriel versenkte einen langen Field-Goal-Versuch zum 17:14. Danach hatten die Gäste dann aber ihr Pulver verschossen beziehungsweise verlegten sich verständlicherweise - angesichts der anstehenden Viertelfinalreise nach Kiel - darauf, möglichst "unblutig" das Spiel nach Hause zu schaukeln. Dagegen, dass ihnen die mit einem Sieg gelänge, hatte aber Patrick Ihl etwas und sorgte mit seinen beiden Field Goals noch für die Wende.

Beste Stimmung also im Helmut-Schön-Sportpark - und für die wollen die Phantoms am liebsten auch im nächsten Jahr an gleicher Stätte sorgen. Ob das Team die Anlage weiter nutzen kann, darüber werden in den kommenden Wochen Gespräche mit der Stadt geführt.

Auerbach - 05.09.2011