Panther-Blamage gegen Schlusslicht Essen

Martin Hanselmann war nicht sehr begeistert von seinem TeamVielleicht war das der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit: Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten der Football-Bundesliga, die Assindia Cardinals, kassierten die Düsseldorf Panther ein 17:24 (3:10). Dabei hatte der Aufsteiger im letzten Heimspiel der regulären Saison seinen Anhängern noch einmal etwas Besonderes bieten wollen. Das gelang dann zwar, aber auf eine unerfreuliche Weise. Entsprechend sauer war Trainer Martin Hanselmann: „So haben wir Trainer uns das nicht vorgestellt, so hat sich das wohl keiner das vorgestellt.“ Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Trotz fügte er hinzu, dass man bewusst den sonstigen Reservisten viel Spielzeit eingeräumt hatte: "Daher wussten wir vorher, dass nicht alles rund läuft. Aber wir hatten schon gedacht, dass wir es auch mit diesem Personal packen.“ Am kommenden Sonntag in Braunschweig werde sich das als Dritter für die Playoff-Runde bereits qualifizierte Team ganz anders präsentieren, so Hanselman.

Schon zu Beginn des Spiels sollte es deutlich anders laufen, denn vor 1080 Zuschauern rannten die Raubkatzen im Benrather Stadion sofort einem Rückstand hinterher. Der erfolgreiche 43-Yard-Kick von Markus de Haer zum zwischenzeitlichen 3:3 war einer der wenigen Höhepunkte im Spiel der Gastgeber. Der Amerikaner Estrus Crayton und Ersatz-Spielmacher Robby Zantow hielten das Geschehen mit zwei kurzen Läufen (Extrapunkte: de Haer) bis zum 17:17 offen. Aber das war bei weitem nicht der Anspruch, den die Panther und ihre Anhänger am Sonntagnachmittag an sich gestellt hatten. Das letzte Wort hatten wieder die Gäste aus Essen: Jimmy Lee Malone trug das Ei im letzten Viertel über acht Yards Distanz zum 17:24 in die Endzone der Panther.

Gegen die kampfkräftigen und am Ende überglücklichen Essener präsentierten sich die Düsseldorfer ganz und gar nicht wie ein Playoff-Team. Zu lässig in der Einstellung, zu nachlässig in der Defense, besonders beim Attackieren der Gegner, zu unpräzise bei den Passrouten und Laufwegen im Angriff: Das enorme Pensum der vergangenen Wochen bewirkte in Kombination mit der sicheren Gewissheit, dass die Partie gegen die Essener keinerlei Auswirkungen auf den Tabellenstand haben würde, ein beinahe selbstzufriedenes Auftreten. „Vielleicht verstehen jetzt einige unsere Ersatzspieler besser, warum sie nicht Starter sind“, sagte Hanselmann. Gleichwohl war es auch ein klares Signal der Gäste in Richtung der Zweitligisten, wenn es für sie um den Klassenerhalt über die Relegationsspiele geht. „Wir haben mit dem ersten Spielzug den Ton vorgegeben und sind von da an keinen Schritt mehr zurückgewichen“, sagte der starke Essener Running Back Jimmy Lee Malone. „Ich hoffe, dass uns der Sieg hilft, die Saison zu einem perfekten Ende zu bringen, wir alle sollten daraus zehren.“

Der Essener Trainer Dan Zeleznik war zufrieden: „Wir haben gewusst, dass wir in dem Nachbarschaftsduell wegen der damit verbundenen Emotionen am ehesten eine Siegchance haben." Er sah den entscheidenden Unterschied zu den zwölf sieglosen Spielen seines Teams keineswegs in der unübersehbaren Schwäche der Raubkatzen: „Ich habe endlich alle meine Linienspieler wieder gesund, dadurch konnte ich mehr wechseln und sie waren auch am Ende noch frischer. Ich hoffe, dass das so bleibt.“ Sein Düsseldorfer Trainerkollege D.J. Anderson pflichtete ihm bei – schweren Herzens: „Ich geb’s nicht gerne zu, aber heute waren sie wirklich besser. Was Essen heute gespielt hat, war ganz klar erste Liga“, sagte der Verantwortliche für die Panthers-Defenseline. Er verbrachte nach dem Derby einen eher unerquicklichen langen Abend, da er seine ehemaligen Schützlinge, die Cardinals-Amerikaner Louis Lee, Jimmy Lee Malone und Shaquill Smith (schon lange vor dem Spiel) für nachher zu sich eingeladen hatte. „Sie können mich heute den ganzen Abend aufziehen und ich muss notgedrungen schweigen.“ Denn auch er wusste es unmittelbar nach dem Spiel: Die Panther müssen sich in jedem Fall steigern, wollen sie im Viertelfinale der Playoffs gegen die Marburg Mercenaries eine Chance haben.

STATISTIK
Düsseldorf Panther – Assindia Cardinals 17:24 (3:3, 0:7, 7:0, 7:14)
Zuschauer: 1080
0:3 Tobias Lupp, 26-Yard-Field-Goal (2:15 Minuten gespielt)
3:3 Markus de Haer, 43-Yard-Field-Goal (9:40)
3:10 Ben Sarver, 2-Yard-Lauf, PAT Tobias Lupp (14:29)
10:10 Estrus Crayton, 2-Yard-Lauf, PAT Markus de Haer (33:56)
10:17 Ben Sarver, 1-Yard-Lauf, PAT Tobias Lupp (38:23)
17:17 Robby Zantow, 1-Yard-Lauf, PAT Markus de Haer (41:42)
17:24 Jimmy Lee Malone, 8-Yard-Lauf, PAT Tobias Lupp (45:49)

Goergens - 29.08.2011

Martin Hanselmann war nicht sehr begeistert von seinem Team

Martin Hanselmann war nicht sehr begeistert von seinem Team (© Tillmann)

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