Klever: Müssen unsere Gruppe dominieren

Benjamin Klever ist der Spielmacher der Flag Football Nationalmannschaft und wird einer der Leitfiguren für das deutsche Herrenteam während der EM in Thonon-les Bains werden. Auch wenn der Spielmacher beruflich stark eingebunden ist, hat er die Zeit gefunden, seine Einschätzungen für die Euroflag 2011 mitzuteilen. Die Fragen stellte Jörg Schlüter.

football-aktuell.de:
Hallo Herr Klever, Sie sind der starting QB der deutschen Flag Nationalmannschaft. Könnten Sie sich zuerst ein wenig vorstellen?

B. Klever:
Mein Name ist Benjamin Klever, ich bin 21 Jahre alt und mache zur Zeit eine Ausbildung als Investmentfondskaufmann in Frankfurt am Main. Ich spiele jetzt seit fast zehn Jahren Flag-Football, die ersten drei Jahre in der Schule und die letzten sieben Jahre für die Walldorf Wanderes. Bei den Wanderers habe ich als Wide Receiver angefangen und auch in der Nationalmannschaft habe ich die ersten beiden Turniere 2007 & 2008 als WR gespielt. Seit diesem Jahr bin ich der starting QB der Wanderes. Generell ist die Position des QBs für mich nichts neues, da ich bereits in der Schule QB gespielt habe, und auch bei den Wanderers mehrere Jahre Back-Up-QB war. Seit der WM 2010 in Kanada bin ich auch Quarterback in der Nationalmannschaft.

football-aktuell.de:
Wie bereitet man sich neben den Tryouts und neben den Trainingscamps als QB auf die Flag EM vor. Wie spielt man sich auf seine Passempfänger ein oder wie übt man das Pitchen auf seine RB`s, wenn nur relativ wenig Zeit für die Vorbereitung bleibt?

B. Klever:
Meiner Meinung nach ist das Niveau, bei Europa- oder auch Weltmeisterschaften, in den letzten drei Jahren enorm gestiegen. Deshalb bedarf es einer absolut eingespielten Offense und Defense um gegen die starken Teams aus Europa bestehen zu können. Neben den Trainingscamps der Nationalmannschaft bereite ich mich individuell mit den „Walldorf Wanderers“ vor und gehe regelmäßig ins Fitnessstudio. Glücklicherweise spielen zwei potentielle Starting Receiver der Nationalmannschaft gemeinsam mit mir in Walldorf, sodass hier besonders das Timing im Passspiel perfektioniert werden kann.

footbal-aktuell.de.:
Der QB im Tacklefootball hat immer eine gewisse Rolle des Vorbildes und Spielmachers zu tragen. Ist die Bedeutung des QB im 5on5 ebenfalls so dominant wichtig?

B. Klever:
Ich denke, der QB, ob beim Tackle oder beim Flag, hat eine entscheidende Rolle, die mit einem gewissen Druck verbunden ist. Ich persönlich sehe mich jedoch nur zum Teil als Vorbild. Unsere Mannschaft besteht aus verschiedensten Charakteren und aus Spielern mit unterschiedlichsten Erfahrungen. Ich spiele meine vierten internationalen Meisterschaften und werde versuchen, die Spieler, die zum Beispiel ihr erstes internationales Turnier spielen, zu führen und sie, wo ich kann, zu unterstützen. Alles in Allem denke ich jedoch, dass wir uns als Team optimal ergänzen, füreinander einstehen und jeder dem Anderen hilft beziehungsweise diesen unterstützt, sollte dies nötig sein. Jeder sollte in gewisser Weise als Vorbild für den Anderen fungieren.

football-aktuell.de:
Wird die deutsche Nationalmannschaft lauf- oder mehr passorientiert auftreten?

B. Klever:
Ich würde nicht behaupten, dass die Flag Nationalmannschaft jemals lauforientiert war. Auf internationalem Niveau ist es kaum möglich mit Laufspiel den benötigten Raumgewinn zu erzielen. Deshalb ist das Mittel zum Erfolg definitiv das Passspiel. Ich bin optimistisch, dass wir damit auch Erfolg haben werden, da wir auf allen Receiver-Positionen optimal besetzt sind.

football-aktuell.de:
Wie beurteilen Sie die Chancen der beiden deutschen Mannschaften. Sind Dänemark und Österreich schlagbar und wie wollen Sie dieses Vorhaben bewerkstelligen?

B. Klever:
Natürlich ist Dänemark bei den Männern der absolute Top-Favorit auf den EM-Titel. Jedoch sind auch Teams wie Italien und Österreich nicht zu unterschätzen. Dem Favoritenkreis hinzuzufügen sind, meiner Meinung nach auch die Franzosen, die nach einem Jahr Pause bei der EM im eigenen Land sicherlich nicht zu unterschätzen sind. Wir müssen versuchen, unsere Gruppe von Anfang an zu dominieren, wobei das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark dabei eine ganz wichtige Rolle spielen wird. Wenn wir den Einzug in das Halbfinale schaffen, welche ich jetzt mal als Minimalziel ausgeben würde, ist meiner Meinung nach Einiges möglich. Bei den Frauen sehe ich das ähnlich.

football-aktuell.de:
Ein Tipp zum Schluß - Welche Platzierung wird in Thonon-les-Bains für Deutschland möglich sein?

B. Klever:
Wie bereits gesagt, denke ich, dass wir nach dem Erreichen des Halbfinales gute Chancen haben, noch weiter nach vorne zu rücken. Ich denke es ist realistisch, dass wir, wenn auch nicht als Top-Favorit, um den Titel mitspielen können. Und eins ist klar, jeder von uns würde gerne Europameister werden. Da bin ich mir sicher.

Schlüter - 25.08.2011

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