Phantoms trotz Klassenerhalt unzufrieden

Daniel Polk„Es waren mal wieder die kleinen, aber fatalen Fehler, die uns einen möglichen Sieg gekostet haben. Wir arbeiten uns gleich mehrfach tief in die Hälfte der Scorpions, ohne Punkte zu erzielen. Dass wir am Ende dann erneut eine Niederlage kassieren, ist da fast schon die logische Folge“, brachte ein unmittelbar nach dem Spiel sichtbar verärgerter Sven Gloss sein Fazit des vorherigen Duells seiner Phantoms gegen den Playoff-Kandidaten Stuttgart auf den Punkt. Das Hinspiel endete bereits überraschender Weise 17:17 und daher hatte man sich irgendwo auf Wiesbadener Seite mehr erhofft.

Dabei hielt sich auch die Freude über den vorzeitig gesicherten Klassenerhalt noch in Grenzen, den es zwei Spieltage vor Saisonende zu notieren gilt. Denn die Plattling Black Hawks werden die rote Laterne bis zum Saisonende innehaben, nachdem sie in Saarbrücken nicht die erforderliche Mindestanzahl an Spielern aufbringen konnten und am „grünen Tisch“ 0:20 verlieren werden.

Das Spiel im gut gefüllten Helmut-Schön-Sportpark verlief in den ersten beiden Spielvierteln recht zerfahren, immer wieder unterbrochen durch zahlreiche Strafen auf beiden Seiten. Nach einem vielversprechenden Beginn der Gastgeber, die den Scorpions beim Hinspiel Anfang April noch ein überraschendes Unentschieden abtrotzten, war die Stuttgarter Verteidigung meist auf der Höhe des Geschehens und in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Denn nach Patrick Ihls verschossenem Field Goal-Versuch aus 38 Yards Entfernung gleich in der ersten Angriffsserie der Phantoms, gelang es seinem Team bis zur Halbzeit nicht mehr, sich nochmals in die Nähe der Stuttgarter Endzone zu spielen und scheiterte auch in einem wichtigen vierten Versuch auf der Scorpions 21 Yard Linie. Die zweite große Möglichkeit, die ungenutzt blieb.

Aber auch die Gäste taten sich mit einer Ausnahme schwer. In neun Spielzügen dirigierte US-Spielmacher Daniel Polk seine Offense über knapp 70 Yards zum ersten und einzigen Touchdown in den ersten beiden Spielvierteln, den sich Raphael Schneider gutschreiben lassen konnte. Weitere Angriffsbemühungen der Gäste prallten an einer gut eingestellten Wiesbadener Defense ab. Eine eher zähe erste Halbzeit ging mit einer durchaus verdienten Führung des Favoriten zu Ende.

Spannender und besser dann der Verlauf der zweiten 24 Minuten. Acht Spielzüge benötigten Kevin Brüngel und Co., um sehr zur Freude ihrer Fans den Ausgleich herzustellen. Marcel Duft überbrückte nach Zuspiel von Brüngel die letzten sechs Yards zum Touchdown, Patrick Ihls Extrapunkt egalisierte die Gästeführung. Doch die Scorpions wussten zu antworten. Vier Läufe durch Scott und Metzger für rund 50 Yards, dann legte Daniel Polk die letzten 13 Yards selbst zurück und Stuttgart führte wieder mit sieben Punkten.

Was folgte, waren die von Sven Gloss bemängelten Fehler, deren Quote sich in der zweiten Halbzeit nochmals steigerte. Zunächst verlor Youngster Yannick Lorenz nach einem tollen Passfang tief in der Stuttgarter Hälfte das Spielgerät durch einen harten Tackle an die Scorpions-Defense, in der nächsten Angriffsserie leistete sich Kevin Brüngel seine einzige Interception im Spiel und musste mit ansehen, wie die Gäste diese Vorlage auch zu nutzen wussten. Erneut durch Daniel Polk, der die gute Feldposition zu nutzen wusste und zum 21:7 seiner Stuttgarter in die Endzone lief. Mitnichten aber die Entscheidung im Spiel. Denn das Gloss-Team spielte weiterhin gut mit, marschierte munter über das Feld, nur um dann den einen entscheidenden Spielzug nicht zu vollenden. So auch im direkten Anschluss an die Scorpions-Führung, als man sich bis knapp 20 Yards vor die Scorpions-Endzone arbeitete, nur um dann erneut durch einen fallengelassenen Pass beim vierten Versuch ohne Punkte das Feld den Schwaben überlassen zu müssen.

Diese holten sich mit einem zeit- und kräfteraubenden Drive nochmals den nötigen Raumgewinn, um durch ein Field Goal von Sascha Wurster auf 24:7 zu erhöhen.

Bemerkenswert, dass sich die Phantoms von den bis dahin kostspieligen Fehlern auch weiterhin nicht aus dem Tritt bringen ließen und sich, wenn auch zu spät, nochmals ihrer Spielfreude besannen.

Knapp zwei Minuten vor Spielende schafften sie es dann ein zweites Mal in die Endzone. Robin Bräuer griff beherzt zu und freute sich mit seinem Passgeber Kevin Brüngel ebenso über sechs Punkte, wie kurz darauf Yannick Lorenz, der seinen Ballverlust zuvor mit zwei Zusatzpunkten zum 15:24 Endstand etwas vergessen machte.

Nach einem nicht geglückten Onside Kick der Phantoms brachten die Scorpions die letzten Sekunden routiniert über die Runden und durften sich als verdienter Sieger in einem bisweilen hitzig geführten, aber niemals unfairen Spiel feiern lassen. Grund zu einer kleinen Feier hatten die Phantoms dann trotz der nicht gefangenen wichtigen Pässe und der mehrfach vergebenen Möglichkeit auf ein besseres Ergebnis dann aber auch. Denn man steht den Scorpions auch im kommenden Jahr in der GFL gegenüber. Das Saisonziel ist erreicht und man hat ja noch die beiden verbleibenden beiden Spiele gegen Schlusslicht Plattling und die Munich Cowboys, um die Saisonbilanz noch etwas zu verbessern. Mit wichtigen Passfängen und weniger Penalties in wichtigen Spielzügen.

Scoring:
00:07 Schneider 10 Yard Lauf (Extrapunkt Wurster)
07:07 Duft 6 Yard Pass von Brüngel (EP Ihl)
07:14 Polk 13 Yard Lauf (EP Wurster)
07:21 Polk 5 Yard Lauf (EP Wurster)
07:24 Wurster 34 Yard Field Goal
15:24 Bräuer 19 Yard Pass von Brüngel (Conversion Lorenz)


Schüler - 22.08.2011

Daniel Polk

Daniel Polk (© Schneider)

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