Ärgerlich

Jack Scanlon14:13 stand es am Samstag eine Sekunde vor Schluss in der In(n) Energie Arena zugunsten der Kirchdorf Wildcats gegen den Tabellenzweiten Rhein-Neckar Bandits. Beim Schlusspfiff stand es dann allerdings 16:14 für die Gäste. Ein Field Goal entschied die Partie, die lange nach einem Überraschungssieg für die Hausherren aussah. Es war das dramatische Ende eines absolut spannenden und emotionalen Zweitligaspiels. Über 400 Fans waren von Beginn an begeistert von der Abwehrleistung der Kirchdorfer. Max Hoffmann und Stefan Schmainta kontrollierten den Angriff der Gäste. Auch dadurch gelang den Kirchdorfern nach der 7:0-Führung der Gäste durch einen kurzen Lauf von Samuel Shannon schnell der 6:7-Anschluss durch Joseph Chatman. Damit gab sich die Offense der Wildcats aber noch nicht zufrieden. Quarterback Jack Scanlon führte mit explosiven Läufen seinen Angriff übers Feld und ein 45-Yard-Paß auf Christoph Braun sorgte schließlich sogar für die 14:7-Führung der Gastgeber.

Diese konnten die Wildcats bis zur Pause halten. Nach dem Wiederanpfiff war es erneut die Abwehr der Kirchdorfer, die Mannheim stoppen konnte. Christoph Braun fing eine Interception und brachte damit seine Farben in Ballbesitz. Der anschließende Touchdown wurde durch ein Foul, eines von vielen von den Wildcats an diesem Tag, aberkannt. So blieb das dritte Viertel ohne Punkte. Im letzten Spielabschnitt war dann Mannheim wieder besser und kam durch einen 3-Yard-Lauf von Pascal Egele auf 13:14 heran. Der anschließende Versuch einer Conversion mit einem Lauf von Samuel Shannon brachte aber nichts ein, sodass die Wildcats knapp in Führung blieben.

Die Fans der Gastgeber waren nun aus dem Häuschen und der Ligaerhalt in greifbarer Nähe. Eine Minute und elf Sekunden vor Schluss gelang Eric Pender ein Quarterback Sack, was die Ausgangslage für die Bandits deutlich verschlechterte. Doch brachten zwei Fouls der Hausherren die Gäste wieder in eine gute Ausgangsposition und Mannheim stand 14 Sekunden vor dem Abpfiff an der 39-Yard-Linie der Wildcats. Das könnte doch eigentlich reichen, dachte man auf Seiten der Wildcats, aber acht Sekunden vor Schluss hatten sich die Gäste nach zwei starken Läufen von Samuel Shannon an die 10-Yard-Linie der Wildcats vorgearbeitet. Es wurde also nochmal eng, vor allem nachdem Pascal Egele mit einem Lauf noch weitere acht Yards herausgeholt hatte und die Bandits damit eine Sekunde vor Schluß an der gegnerischen 2-Yard-Linie standen. Klar, dass sich die Bandits zu einem Field-Goal-Versuch entschlossen, waren doch nur 17 Yards zu überbrücken - und Andreas Nowak zeigte bei auslaufender Spielzeit keine Nerven und versenkte das Ei sicher zum 16:14-Sieg zwischen die Stangen.

Nach dem Abpfiff war die Enttäuschung bei den Wildcats natürlich groß - sowohl beim Team als auch bei den Fans. Die Coaches zollten ihrer Mannschaft aber natürlich trotzdem ihren Respekt für die starke Leistung. „Wir sind ein junges Team mit jungen Trainern und haben heute viele Fehler gemacht“, so Dany Kessler im Resümee. Christoph Riener appellierte an die Mannschaft, die letzten drei Spiele genau so engagiert anzugehen, „dann gewinnen wir auch das entscheidende Spiel“ und der Klassenerhalt ist gesichert. Nächste Woche in Weinheim fehlen zwar einige Akteure berufsbedingt, mit einem Sieg kann aber alles klar gemacht werden. Die Wildcats können aber auch durch Niederlagen der Weinheim Longhorns und der Badener Greifs die Klasse halten. Drei Spiele sind noch zu absolvieren. Ein Sieg reicht. Zwei Gegner davon sind die Longhorns und die Frankfurt Pirates. „Wir werden es schaffen“, ist sich Kessler sicher und „wir werden auch im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga spielen.“

Wittig - 15.08.2011

Jack Scanlon

Jack Scanlon (© CS-Sportfoto)

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