Panther ohne Probleme gegen zu zahme Löwen

Sieben Sekunden vor dem Spielende stand Panther-Trainer Martin Hanselmann wie ein begossener Pudel am Spielfeldrand. Das lag nicht etwa an den Gästen aus Braunschweig. Vielmehr waren es zwei seiner Spieler, die den Cheftrainer des Football-Bundesligisten nass machten. Aus Freude über das letztlich ungefährdete 34:7 (14:0) gossen die Panther-Akteure David Wallen und Pascal Hohenberg einen großen Getränkebehälter über den nichts ahnenden Hanselmann aus. Es war das feuchte Ende eines ganz entspannten Nachmittags, den die Panther vor 2824 Zuschauern im Stadion an der Karl-Hohmann-Straße in Benrath verleben durften.

Nur in der Anfangsphase taten sich die Gastgeber ein wenig schwer. „Das war nach der langen Spielpause aber nicht anders zu erwarten, da muss man eben erst wieder seinen Rhythmus finden“, sagte Hanselmann. So endete die zweite Angriffsserie der Panther abrupt mit einem Fehlpass von Spielmacher Robert Demers, den ‚Löwe‘ Niklas Hentsche abfing. Wenig später hätten die Gäste sogar in Führung gehen können: Doch der Feldtor-Versuch von Tobias Goebel aus 34 Yards segelte rechts vorbei.

Hanselmanns Widerpart auf der gegnerischen Seite suchte man übrigens vergebens. Weil der bisherige Braunschweiger Trainer Seth Womack vor der Partie überraschend gefeuert wurde und sein vermeintlicher Nachfolger Phil Hickey erste tags darauf seinen Dienst in Braunschweig antreten sollte, traten die Gäste ohne „Chef“ in der Landeshauptstadt an. Und das merkte man dem Spiel der Lions auch an. Mit zwei erfolgreichen Läufen brachte Panther-Ballträger Steve Coles die Gastgeber noch vor der Pause mit 14:0 in Führung (Extrapunkte: de Haer). Dieser normalerweise wenig komfortable Vorsprung war gestern schon so etwas wie eine Vorentscheidung. Denn im Angriff blieb Braunschweig völlig harmlos. Beim einzigen Touchdown der Gäste halfen die Panther auch noch kräftig mit. Bevor Braunschweis Douglas Fryer den Ball zum zwischenzeitlichen 6:20 in der Endzone fing, kassierten die Platzherren eine überflüssige 15-Yard-Strafe. Zuvor hatte Estrus Crayton mit einem langen und einem kurzen Lauf quasi im Alleingang für das 20:0 gesorgt.

Nachdem Spielmacher Robert Demers das Hanselmann-Team mit einem kurzen Lauf und einem langen Pass auf seinen Nationalmannschaftskollegen Niklas Römer mit 34:7 in Führung gebracht hatte, schlug die Zeit der Reservisten. So durfte auch Ersatzspielmacher Robby Zantow im ersten Spiel nach der Weltmeisterschaftspause noch einmal ran. Florian Klingner und Jan Kunnen brachten den 21-Jährigen mit zwei abgefangenen Würfen der Lions ins Spiel. Doch zu weiteren Punkten für die Panther, die Marcus Jaeger und Marten Töwe verletzungsbedingt verloren, reichte es nicht mehr. „Ich bin rundum zufrieden. Wir haben zunächst zwar Anlaufprobleme gehabt, sind danach aber gut in Spiel gekommen und haben wenig Fehler gemacht. So konnte ich im letzten Viertel auch unseren jungen Leuten Spielpraxis geben. Sie hatten ebenfalls starke Aktionen“, sagte ein klitschnasser Martin Hanselmann nach Spielschluss. Damit ist auch der Wiederbeginn nach der WM-Pause gelungen. „Jetzt können wir langsam über die Teilnahme an den Playoffs nachdenken“, so Hanselmann.

STATISTIK
Düsseldorf Panther – Braunschweig New Yorker Lions 34:7 (0:0, 14:0, 13:7, 7:0)
Zuschauer: 2824 (Benrather Stadion an der Karl-Hohmann-Straße)
7:0 Steve Coles, 1-Yard-Lauf, PAT Markus de Haer (13:19 Minuten gespielt)
14:0 Steve Coles, 1-Yard-Lauf, PAT Markus de Haer (23:32)
20:0 Estrus Crayton, 8-Yard-Lauf (29:27)
20:7 Douglas Fryer, 19-Yard-Pass von Mike Friese, PAT Tobias Goebel (30:52)
27:7 Robert Demers, 1-Yard-Lauf, PAT Markus de Haer (33:43)
34:7 Niklas Römer, 12-Yard-Pass von Robert Demers, PAT Markus de Haer (43:30)

Goergens - 01.08.2011

Das kam nur selten vor: Estrus Crayton begraben von der Verteidigung der Lions. (© Tillmann)