Kantersieg der Monarchs

Larry Croom setzte sich oft gegen Plattlings Defense durch.Den Dresden Monarchs ist im fünften Anlauf der erste Heimsieg in der GFL Saison 2011 gelungen. Vor gut 1200 Fans im Dresdner „Heinz-Field“ überrollten sie die Black Hawks aus Plattling mit 72:6 (20:0/21:6/21:0/10:0).

Man kann über die Monarchs in dieser Saison sagen was man will, aber sie sind in einem bestimmten Maß verlässlich. Wenn sie verlieren, dann tun sie dies knapp. Bis auf das Spiel in Gladbach war da nie mehr als ein Score Unterschied. Wenn sie aber gewinnen, dann mit richtig Schmackes!

51 Punkte erarbeitete sich die Offense um Tyler Graunke beim bisher einzigen Punktsieg in Essen. 72 waren es diesmal. Zehn Touchdowns und ein Field Goal gegen den Frust der bisherigen Saison. Gegen Spott und Pech und verpasste Chancen. Und doch war das Spiel an diesem Samstag in Dresden kein emotionaler Ausbruch. Das Gefühl bei den Fans im heimischen Heinz-Steyer-Stadion war weiniger ein Aufatmen denn ein „Na bitte – geht doch!“. Zu deutlich war allen Beteiligten, dass diese 72 Punkte zwar selbst erarbeitet und verdient waren, der Gegner aus der GFL Süd aber kein Solcher war.

Die Hawks konnten einem aber auch leid tun. Zunächst sah es so aus, als ob das Spiel mangels Kader aus Plattling gar nicht hätte stattfinden können. Dann war man mit einer guten halben Stunde Verspätung soweit vollzählig, um zu beginnen. Bemerkenswert, dass Plattling beim zweiten Spielzug eine erste Strafe kassierte – weil sie einen Mann ZUVIEL auf dem Platz hatten. Egal – Dresden, angeführt von QB Tyler Graunke, dessen zuletzt angeknackster Daumen Football verhinderte, zog gleich zu Beginn das Tempo an. Larry Croom sorgte mit einem 3-Yard-Lauf für den ersten der zehn Monarchs Touchdowns. (PAT Hilgenfeld 7:0).

Das Spiel stockte nach den ersten Punkten erst mal für längere Zeit. Der Plattlinger Alexander Schreiner hatte sich so schwer an der Schulter verletzt, dass man zunächst auf Krankenwagen und Notarzt warten musste. Gute Besserung an dieser Stelle nach Bayern! Danach legte Dresden schnell nach. Tyler Graunke hatte offenbar richtig Lust, nach der Verletzungspause mal so richtig Pass-Granaten zu verteilen. Zunächst fing Jan Hilgenfeldt einen 42 Yard Pass zum Touchdown (PAT nicht gut 13:0). Dann griff Sebastian Krech nach einem Pass über 40 Yards zu und lief den Rest zum nächsten TD (PAT Hilgenfeldt 20:0).

Plattling geschlagen noch bevor man zum ersten Mal die Seiten gewechselt hatte? Denkste. Die Hawks zeigten plötzlich, dass sie nicht nur sprichwörtlich „auch Football spielen können“ sondern das auch richtig gut und schnell. QB Adam Hazel dirigierte seine Offense zu Beginn des zweiten Viertels durch eine Monarchs Defense, die für den Moment scheinbar schon auf leichten Sommerfootball geschaltet hatte. Ein paar blitzschnelle Pässe, eine Strafe gegen Dresden wegen Meckerns – und plötzlich war der Ball in der Endzone. Alexander Schwarz hatte einen kurzen Pass von Hazel zum 20:6 gefangen (PAT nicht gut). Gut für Dresden: die Defense verstand das Signal. Zwar konnte Hazel im nächsten Drive (Dresden hatte zwischenzeitlich mit einem 34 Yard Pass auf Hilgenfeldt auf 27:6 erhöht) seine Offense erneut mit schnellen und präzisen Pässen bis vor die Monarchs Endzone führen. Da war dann aber Schluss. Burkhardt Vogt fing an der eigenen 3 Yard Linie den entscheidenden Pass ab und lief promt mit Ball zum ersten Defense-TD zurück (PAT Hilgenfeld 34:6). Das war ein spürbarer Schlag. Gleich im nächsten Drive warf Hazel seine zweite Interception. Graunke selbst machte kurz darauf den Deckel drauf, zumindest für die erste Halbzeit, mit einem Sprung in die Endzone zum 41:6.

Noch in der Pause musste erneut ein Spieler der Hawks behandelt werden. Es war leider nicht der letzte an diesem Nachmittag. Der ehrliche Respekt gebührt diesem Team, das allen denkbaren Widrigkeiten zum Trotz zu keiner Sekunde aufzugeben schien. Plattling wirkte wie der gern beschriebene Boxer, der Treffer für Treffer kassiert, immer wieder zu Boden geht, keine Chance auf einen Punktsieg hat, aber trotzdem immer weiter kämpft. Allein, es nützte nix. Dresden punktete auch im dritten Viertel weiter. Croom, Krech und Wetzel sorgten für die Touchdowns Nr. 7, 8 und 9. Überhaupt: Lucas Wetzel! Der enterte gegen Ende von Durchgang drei das Feld, als Larry Croom für diesen Nachmittag zum Feierabend überging. Und Wetzel nahm das als Einladung für eine spektakuläre Leistung. Mehrere dynamische Läufe, oft über deutlich mehr Yards als nötig. Der Lohn: auch der letzte Touchdown war nach einem 4-Yard-Lauf seiner (PAT Hilgenfeldt 69:6).

Bemerkenswert war dann eigentlich nur noch, dass Dresden bei knapp drei Minuten auf der Uhr zum ersten Mal einen Drive NICHT in der Endzone abschließen konnte. Wurscht: Jan Hilgenfeldt machte das erste und einzige Field Goal über 32 Yards – und sorgte so für den 72:6 Endstand. Geschafft: Die treuen Monarchs Fans durften endlich den ersten Heimsieg der Saison feiern. Verdient! Verdient für die Fans, die das Team zuletzt in all den Niederlagen bedingungslos unterstützt hatte. Verdient für das Team, dass nun mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen kann. Dem Gefühl: Ja, wir haben deutlich mehr drauf, als der Tabellenstand uns im Moment zugesteht. Vielleicht war der Sieg in dieser Höhe irgendwie irreal und absurd. Doch nach all den knappen Pleiten tut so ein Kantersieg mal richtig gut!

Scoreboard:
7:0 Croom 3-Yard-Lauf (PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
13:0 Hilgenfeldt 42-Yard-Pass von Graunke (PAT nicht gut)
20:0 Krech 40-Yard-Pass von Graunke(PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
20:6 Schwarz 4-Yard-Pass von Hazel (PAT nicht gut)
27:6 Hilgenfeldt 34-Yard-Pass von Graunke(PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
34:6 Vogt 80-Yard-Interception-Return-TD (PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
41:6 Graunke 1-Yard-Lauf (PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
48:6 Croom 17-Yard-Lauf (PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
55:6 Krech 69-Yard-Pass von Graunke(PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
62:6 Wetzel 4-Yard-Lauf(PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
69:6 Wetzel 13-Yard-Lauf(PAT #80 Jan Hilgenfeldt)
72:6 Hilgenfeldt 32-Yard-Field-Goal

Brock - 26.06.2011

Larry Croom setzte sich oft gegen Plattlings Defense durch.

Larry Croom setzte sich oft gegen Plattlings Defense durch. (© Brock)

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