Broncos ohne Mühe gegen Bern

Die Calanda Broncos haben in Bern zu ihrer Form zurückgefunden: Gegen die um die Playoff-Teilnahme kämpfenden Grizzlies ließen die Bündner am Sonntag nichts anbrennen und siegten klar mit 35:3. Dass die letzten Spiele in Bern für die Broncos stets ein Hitchcock-Finale mit sich brachten, sollte sich am Sonntag nicht wiederholen. Die Bündner übernahmen von Beginn weg das Zepter im Spiel und fertigten den möglichen Halbfinal-Gegner gleich mit 35:3 ab. Damit haben die Broncos ihre Siegesserie in der Schweizer Meisterschaft auf 23 Spiele ausdehnen können. "Wenn man eine so lange Siegesserie mitführt, ist natürlich immer die Gefahr da, einmal nachlässig zu werden", meinte Head Coach Damon Ware nach Spielschluss, "aber wir trainieren gut und sind wieder einigermaßen gesund. Wir sind hoch motiviert, die Schweizer Meisterschaft zu gewinnen. Das hat heute dazu geführt, dass wir ein gutes Spiel gezeigt haben." Erneut konnten sich zahlreiche einheimische Bündner auszeichnen, erwähnenswert ist insbesondere der erste Start von Markus Eggenberger als Offense Guard, nachdem der 19-Jährige vergangene Saison noch bei den Broncos Juniors noch in der Defensive Line spielte.

Den Auftakt zum Punkteregen in Bern machte am Sonntag einmal mehr der junge Churer Andreas Gasser, als er eine Angriffsserie in seinem achten NLA-Spiel mit seinem bereits siebten Touchdown abschloss. Auch US-Star DJ Wolfe erhielt wieder Spielzeit als Ballträger und belohnte das Vertrauen im zweiten Spielviertel bereits mit dem vorentscheidenden Lauf zum 14:0. Denn dass die Grizzlies kurz vor der Pause mit einem Field Goal auf 3:14 verkürzen konnten, änderte nichts an der Tatsache, dass die Broncos-Defense nach einigen Problemen in den letzten Spielen mehrheitlich das Geschehen auf dem Feld dominierte.

Nachdem in der ersten Halbzeit Marko Glavic den Angriff der Bündner orchestrierte, übernahm Jeremy Moses das Amt des Quarterbacks in der zweiten Halbzeit und gefiel mit Touchdown-Pässen auf Sasha Glavic und Iwan Birungi. "Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sagen kann, dass wir nicht zwingend einen einzigen Quarterback für die Playoffs brauchen", lüftete Coach Ware nach Spielschluss das Geheimnis, wer denn nun die Bündner als Spielmacher in die Endphase der Schweizer Meisterschaft führen wird, "Marko Glavic ist in den letzten Wochen richtiggehend angekommen, und man weiß, was er auf diesem hohen Level alles machen kann. Jeremy ist ein anderer Typ und kann andere Dinge als Marko sehr gut. Für mich passt dies. Beide werden weiterhin zum Zug kommen, und wenn sich nicht einer deutlich vom anderen distanzieren sollte, ist das für mich mehr als befriedigend."

Für das Highlight des Spiels war im vierten Viertel schliesslich DJ Wolfe verantwortlich, als er bei einem simplen Laufspielzug seine Wendigkeit und Schnelligkeit ausspielte und einen Touchdown über das gesamte Spielfeld hinlegte. Nach dem 35:3-Sieg in Bern stehen für die Broncos nun noch das Auswärtsspiel in Zürich und das grosse 20-Jahr-Geburtstagsspiel vom 2. Juli an der Churer Ringstrasse gegen die Basel Meanmachine bevor, ehe es im Playoff-Halbfinal wohl wieder gegen Bern zur Sache geht. "Das ist wahrscheinlich so, ausser Zürich würde noch entweder gegen uns oder gegen Hohenems gewinnen, und Bern so noch vom vierten Rang verdrängen", pflichtete Ware der Theorie eines wahrscheinlichen Playoff-Gegners Bern bei, "wer auch immer der Gegner sein wird: Es ist klar, dass für uns nur der Titel das Ziel sein kann."

Die letzte auch theoretische Playoff-Chance verspielt haben dafür die Broncos Juniors: Nach einem 6:30 - Laurin Baumann skorte den einzigen Bündner Touchdown nach Pass von Dea Baumann - gegen die Alterskollegen aus Bern, der dritten Niederlage in Serie, geht es für den noch amtierenden Meister nun darum, in den letzten Saisonspielen wieder die Kurve zum Siegen zu finden.


Hundt - 20.06.2011