Gute erste Halbzeit reicht Phantoms nicht

Rund 900 Zuschauer waren zum zweiten Heimspiel der Wiesbaden Phantoms in den Helmut-Schön-Sportpark gekommen und trauten zur Halbzeit ihren Augen kaum. Mit einer mutigen, erfrischenden Vorstellung kauften die Phantoms dem hohen Favoriten Marburg Mercenaries in den ersten 24 Minuten den Schneid ab und führten zur Pause völlig verdient mit 7:0. Jannik Markgraf brachte seine Mannschaft im ersten Spielviertel nach Zuspiel von Kevin Brüngel auf spektakuläre Weise in Führung (Extrapunkt Ihl). Die Wiesbadener Verteidigung beschränkte die Marburger Angriffsversuche auf ein paar First Downs und einen verschossenen Field Goal-Versuch aus 45 Yards. Sollte der Favorit in Wiesbaden stolpern?

Nein, denn wie ausgewechselt kehrten die Mercenaries aus der Kabine zurück aufs Feld und demonstrierten eindrucksvoll, dass sie nicht Willens waren, beim Underdog zu verlieren. Joe Clark, der nahezu die Hälfte aller offensiven Spielzüge bestritt, sorgte schon in der ersten Angriffsserie der zweiten Halbzeit seiner „Söldner“ für den Ausgleich. Die Gäste wirkten jetzt homogener, konzentrierter, während sich bei den Phantoms nach der tollen Vorstellung des ersten Spielabschnitts mehr und mehr Nachlässigkeiten einschlichen. Die Angst vor Fehlern bestimmte zunehmend das Agieren. Die Unbekümmertheit, mit der man die Gäste vor der Pause gleich mehrmals in Verlegenheit brachte, ging verloren.

Die Mercenaries spielten nun so, wie man es vom Favoriten erwarten konnte, abgeklärt und fokussiert, während „wir uns irgendwie selbst unter Druck gesetzt haben und dadurch verkrampften“, bemerkte es auch Geburtstagskind Dominik Voigtländer nach dem Spiel. Denn auch seine Laufwege wurden mit zunehmender Spieldauer enger und kürzer. Die aggressive Marburger Defense ließ kaum noch nennenswerten Raumgewinn zu.

Noch im dritten Spielviertel gingen die Gäste dann erstmals in Führung. Ullrich bediente den jungen Passempfänger Erich Heinz über rund 60 Yards und dieser erzielte seinen Touchdown auf nicht weniger spektakuläre Weise wie Jannik Markgraf zuvor in der ersten Halbzeit. Mit einer 14:7 Führung der Gäste wurden schließlich letztmals die Seiten gewechselt. Es blieb spannend.

Aber was nun fehlte „war der Mut zum Risiko, der uns in der ersten Halbzeit die Vorteile gegenüber den Mercenaries verschafft hatte“, resümierte Sven Gloss. Marius Markgraf, der in der zweiten Halbzeit Kevin Brüngel auf der Spielmacher-Position ablöste, erwischte nicht seinen besten Tag. „Er wollte keinen Fehler machen, das machte unsere Offense langsam und berechenbarer“, so Gloss. Statt mutigen Pässen und der Chance auf ein befreiendes Big Play ging Markgraf gleich mehrfach mit dem Ball in der Hand zu Boden. Und damit schwand auch zunehmend das Selbstbewusstsein der jungen Truppe.

So konnten die Gäste das Spiel doch noch unter Kontrolle bringen und erzielten folgerichtig sieben Minuten vor Ende ihren dritten Touchdown. Ullrich bediente Ciasulli über 5 Yards und Marburg wurde nach langem, hartem Kampf seiner Favoritenrolle auch vom Ergebnis her gerecht.

„Defensiv haben wir toll gespielt, da gibt es keinen Grund zur Kritik. Dass wir mit der Führung im Rücken das Spiel in der zweiten Halbzeit offensiv aus der Hand gegeben haben, lag nicht allein an der weitaus besser agierenden Marburger Defense, sondern vor allem an uns selbst. Dennoch bin ich mit der weiteren Steigerung der Mannschaft zufrieden. Es wäre mehr drin gewesen gegen die Mercenaries. Mit etwas mehr Mut und Selbstbewusstsein nach der Pause. Dennoch sollten uns Ergebnis und der lange Kampf auf Augenhöhe gegen das Spitzenteam eben genau dieses Selbstbewusstsein für die bevorstehenden Spiele gegen München und Saarbrücken geben. Denn das sind die Mannschaften, die wir im Kampf um den Klassenerhalt schlagen wollen und müssen“, gab Sven Gloss auf der anschließenden Pressekonferenz treffenderweise zu Protokoll.

Scorer:
07:00 J. Markgraf 20 Yard Pass von Brüngel(Extrapunkt Ihl)
07:07 Clark 22 Yard Lauf (EP Müller)
07:14 Heinz 60 Yard Pass von Ullrich(EP Müller)
07:21 Ciasulli 5 Yard Pass von Ullrich (EP Müller)



Schüler - 30.05.2011

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