Royals ziehen zurück

Am Mittwochabend hat der SC Potsdam die Lizenzrückgabe für die zweite Bundesliga im American Football beschlossen. Ursache ist der völlig unerwartete Rückzug eines der Hauptsponsoren. Die nötige Absicherung des finanziellen Mehraufwandes für einen Start in der GFL 2 ist nicht mehr gegeben. Aus der Verantwortung für den Gesamtverein heraus und aus Respekt gegenüber den Sportlern, insbesondere gegenüber den neuverpflichteten Spielern ist ein Lizenzverzicht vor Saisonbeginn unumgänglich.

Mit viel Feuereifer waren die Verantwortlichen der Potsdam Royals an die Planung für die Saison 2011 in der GFL 2 gegangen. Um die Liga auch sportlich bewältigen zu können, hatten die Brandenburger nicht nur den Trainerstab erheblich aufgestockt, sondern auch zahlreiche Spieler aus dem Umland und den Vereinigten Staaten verpflichtet.

Bis zum Donnerstagmittag hatten alle Beteiligten auf Seiten der Royals noch versucht, einen Alternativplan zu erarbeiten. Doch alle Rettungsversuche, um das Team doch noch den Start in der zweiten Liga zu ermöglichen, scheiterten letztendlich.

Des Weiteren entspricht die technische Bespielbarkeit des Sportplatzes im Kirchsteigfeld nach wie vor nicht den Kriterien und Anforderungen der GFL. Der Zustand des Platzes stellt unverändert ein hohes Verletzungsrisiko für die Mannschaft dar und eine Ausweichspielstätte steht dem SC Potsdam nicht zur Verfügung.

Ein weiterer Rückschlag für die Planungen der Royals über eine eventuelle Zukunft dürfte dann auch der Abschied von Head Coach Michael Vogt sein. „Hiermit lege ich mit sofortiger Wirkung sämtliche Ämter innerhalb des SC Potsdam nieder. Ich stehe ab sofort nicht weiter als Abteilungsleiter und Trainer zur Verfügung“, erklärte Vogt in einem Email gegenüber der Mannschaft.

Wie es nun für die Potsdam Royals sportlich weitergehen wird, ist noch ungewiss. Optionen haben die Brandenburger gleich mehrere. Gemäß den Lizenzstatuten des AFVD könnten die Potsdamer sogar in der Regionalliga spielen, was aber angesichts der derzeitigen Entwicklung unwahrscheinlich ist. Ebenso könnten die Royals in der Verbands- oder Oberliga eingestuft werden. Eine Entscheidung darüber haben die Potsdamer aber noch nicht getroffen.

Wie die Entscheidung der Potsdamer aussehen wird, hat auch unmittelbaren Einfluss auf die wechselwilligen Spieler, die nun nicht bereit sind, in den unteren Ligen zu spielen. Denn nur wenn die Potsdam Royals für keine der Ligen melden werden und ihre Herren-Mannschaft komplett aus dem Ligaspielbetrieb abmelden, können die Spieler ohne Sperre zu einem anderen Verein wechseln. Bleiben die Royals im Spielbetrieb, erhält jeder Spieler eine Wechselsperre von fünf Partien.

Hundt - 17.03.2011

Die Potsdam Royals werden in der kommenden Saison nicht in der GFL 2 auflaufen. (© Hundt)