Kiel schafft es im dritten Anlauf

Grenzenloser Jubel bei den Kiel Baltic Hurricanes über den ersten Sieg im German BowlAller guten Dinge sind bekanntlich Drei. Diese Weisheit bewahrheitete sich auch bei den Kiel Baltic Hurricanes. Denn im dritten Anlauf haben es die Norddeutschen endlich geschafft. Nach dem 17:10-Sieg über die Berlin Adler im German Bowl XXXII dürfen sich die Wirbelstürme von der Kieler Förde endlich deutscher Meister nennen. Es war vor 11.212 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank Arena mit Sicherheit sportlich nicht das beste Finale, das in den letzten Jahren gespielt wurde. Doch der Sieger ist mit den Kiel Baltic Hurricanes ein würdiger, der es nicht nur aufgrund der im Finale gezeigten Leistungen verdient hat, sondern auch die gesamte Saison über das bestimmenden Team in der GFL war. Zum German-Bowl-MVP wurde verdientermaßen Kiels Spielmacher Jeff Welsh gekürt. Für die Berlin Adler bleibt der Trost, dass man immerhin nur gegen Kiel in der Saison verloren hatte und sich im Sommer über den Sieg im Eurobowl freuen konnte. Berlins Head Coach Shuan Fatah verkündete nach der Niederlage, dass er die Adler in Richtung Innsbruck verlassen werde.

Von der ersten bis zur letzten Minute ließen die Kieler in der Frankfurter WM-Arena keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie es im dritten Anlauf in Folge endlich schaffen wollten, den German Bowl nach Kiel zu bringen. Die Defense Adler, im vergangenen Jahr noch Garant für den Triumph, blieb an diesem Abend in Frankfurt ohne Biss, ließ sich immer wieder von der Offense der Kieler narren. „Sie haben uns heute Sachen gezeigt, die wir so nicht kannten“, brachte es Shuan Fatah nach dem Spiel auf den Nenner. Nicht nur dass Jermaine Allen und Simon Sommerfeld immer wieder große Lücken in der Linie fanden, auch QB Jeff Welsh konnte mit seinen Pässen die Adler regelmäßig aus den Angeln heben. „Kiel ist heute einfach verdient deutscher Meister geworden.“

Zur Schlüsselszene sollte ein Ballverlust von Talib Wise zu Beginn des letzten Viertels werden. QB Tobias Brüning, dem Fatah eine fehlerfreie Leistung attestierte, hatte mit einem seiner zahlreichen Läufe den Ball bis an die Zehn-Yard-Linie gebracht. Dort versuchte dann Talib Wise sein Glück, endlich den ersten Touchdown für die Adler zu erzielen. Beinahe sogar mit Erfolg. Mehrere Verteidiger der Kieler schüttelte er ab, war schon auf dem Sprung in die Endzone, als ihm das Spielgerät aus den Händen rutschte. Zu früh. Denn die Goalline hatte er noch nicht unterbrochen. „Wäre das ein Touchdown gewesen, hätte das Momentum noch mal zu unseren Gunsten wechseln können“, glaubt Fatah nach dem Spiel.

Für Meistermacher Patrick Esume war es mehr die Interception von DB Falk Horn, die dem Spiel den endgültige Entscheidung bescherte. Vier Minuten waren noch zu spielen, als der Rookie in den Reihen der Baltic Hurricanes einen Pass von Berlins Spielmacher Tobias Brüning abfing. Horn steht neben Spielern wie WR Benjamin Mau oder LB Jaques Huke für eine neue Generation in Kiel, die zwar nicht dem Nachwuchsprogramm der Hurricances entsprungen sind, sondern aus Hamburg mangels sportlicher Alternativen an die Förde wechselten. „Das Team hat kaum noch was mit dem Team aus dem Vorjahr zu tun. Die Mannschaft ist sehr neu“, erklärte Esume nach der Partie. Es war also keine Schwierigkeit für ihn, das Team entsprechend auf das Finale einzuschwören. „Berlin ist der amtierende Eurobowl-Champion. Es war für uns also nie schwer, eine Motivation zu finden.“

Wichtig aus Sicht des späteren deutschen Meisters war auch, dass man schon früh in Führung gehen konnte und so die Berliner zum Reagieren zwingen konnte. Diese jedoch konnten an diesem Tag einfach nicht das Potenzial abrufen. Zu viele Strafen und zu viele Unkonzentriertheiten auf Seiten der Berliner waren wieder einmal die Haare in der Suppe. Es war aus Sicht des Titelverteidigers einfach der schlechteste Tage um einen schlechten Tag zu haben.

Kiel spielte vor allem in der ersten Halbzeit nahezu fehlerfrei. Vor allem QB Jeff Welsh hatte immer wieder alle Zeit der Welt, um seine Receiver entsprechend in Szene zu setzen. „Jeff ist ein Quarterback, der fehlerfrei spielen kann. Er war heute der Dreh- und Angelpunkt. Patrick hat uns heute in der Offense Dinge gezeigt, die wir so nicht erwartet haben“, lobte Fatah die taktische Marschroute seines alten Weggefährten aus NFL Europe Zeiten.

Hundt - 10.10.2010

Grenzenloser Jubel bei den Kiel Baltic Hurricanes über den ersten Sieg im German Bowl

Grenzenloser Jubel bei den Kiel Baltic Hurricanes über den ersten Sieg im German Bowl (© Hundt)

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