Kiel kann Braunschweiger Lions ein zweites Mal besiegen

In Kiel begann die GFL mit dem diesjährigen Season-Opener, in Kiel schloss am letzten Samstagabend die „regular season“ der Nordstaffel ihre Tore und in Kiel wird am kommenden Wochenende auch wieder ein Playoff Spiel veranstaltet, bei dem es um den Einzug in das Halbfinale geht. Mit nur einer Saisonniederlage und elf aufeinander folgenden Erfolgen klopfen die Kiel Baltic Hurricanes erneut an die German Bowl Pforte und besiegten in ihrer Abschlusspartie vor 3150 Zuschauern die Braunschweig Lions mit 35:20.

Der neue Nordmeister begann die Partie druckvoll und zeigte schnell, dass er zu Recht auch 2010 erneut als einer der heißen Titelfavoriten für die deutsche Meisterschaft gehandelt wird. Die Tiefe des Canes Angreifer erlaubte es, beliebig die Spitzen rotieren zu lassen und QB Jeff Welsh hatte wieder einmal die Qual der Wahl, welche Anspielstation er bedienten sollte. Diesen Luxus nutzte auch gleich im zweiten Spielzug der Gastgeber Wide Receiver Damien Linson aus und fing souverän über 27 Yards einen der ersten Passversuche des Kieler Spielmachers. Der nächste Drive der Fördestädter durfte ebenfalls erfolgreich abgeschlossen werden. Running Back Simon Sommerfeld erwies sich wieder einmal als gefährlicher Rusher und entzückte sein Publikum mit einem sehenswerten 66-Yard-Lauf und einer weiteren Touchdownwertung am Ende des Punktspieles, so dass sich erneut nicht wenige Canes Anhänger fragen mussten, warum ausgerechnet Sommerfeld nicht mehr im Nationalkader Berücksichtigung fand, obwohl seine Leistungen im Kieler Dress stets überdurchschnittlicher Natur waren und es auch noch immer sind.

Auf der anderen Seite präsentierten sich die niedersächsischen Gäste mit weniger Glück und agierten anfänglich nervös. Im Laufe der ersten Halbzeit musste QB Dennis Zimmermann zwei geworfene Interception akzeptieren und scheiterte jeweils am aufmerksam spielenden CB Leonard Green, der eine weitere Chance seinen Offensekollegen hinterließ. Jermaine Allen nutzte diese Möglichkeit und erhöhte zum 21:0 Pausenzwischenstand aus Sicht der Schleswig-Holsteiner.

Als Damien Linson im dritten Viertel auch noch das 28:0 auf die Anzeigentafel zauberte, war die Auseinandersetzung längst entschieden und die Kieler Coaches Crew setzte verstärkt ihre Backups ein, um ihnen die notwendigen Spielzeiten zu geben, die sie benötigten, um irgendwann in die Fußstapfen ihrer startenden Teamkollegen zu treten. In dieser Spätphase gelang es den Löwenstädtern sogar noch, dass Ergebnis ein wenig zu ihren Gunsten zu korrigieren. Die Braunschweiger Leistungsträger Tyrre Burks und Austin Scott retteten die Ehre der Lions, die ja schon als Viertplazierte der regulären Saison für die Playoffs qualifiziert waren und ihre ganze Aufmerksamkeit dem Viertelfinale widmen konnten.

Die Lions werden somit im Viertelfinale nach Marburg reisen, während die Baltic Hurricanes die Stuttgart Scorpions im Holstein-Stadion empfangen. Und vielleicht wird sich auch die Prophezeiung des Braunschweiger Head Coaches Matthias Engisch erfüllen, der nach dem Spiel meinte, dass sich diese beiden Clubs noch im German Bowl wieder sehen werden.


Schlüter - 13.09.2010

Die Baltic Hurricanes nahmen zum zweiten Mal in ihrer Geschichte den GFL Nord Pokal entgegen (© Zelter Media Service)