Alles ins Wasser gefallen

Hatte man sich in der Woche vor dem Spiel noch auf eine schöne 20-Jahr-Feier gefreut und ein hoffentlich ereignisreiches Spiel, so wurden die Fans der Weinheim Longhorns in beiden Punkten am Samstagnachmittag enttäuscht. Wegen dem schlechten Wetter wurden die Feierlichkeiten kurzerhand auf den 12. September nach dem Heimspiel gegen die Marburg Mercenaries verlegt und das Spiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns ging auch noch mit 20:49 verloren.

Lange stand noch nicht einmal fest, ob das Spiel überhaupt ausgetragen werden kann. Nach den anhaltenden Regenfälle in den Tagen vor dem Spiel, stand es in Frage, ob es nicht eine Platzsperre für das Sepp-Herberger Stadion geben könnte. Doch hatte der Wettergott wohl ein Einsehen: der Platz konnte am Samstagvormittag trocknen und das Spiel doch stattfinden.

Mit den Schwäbisch Hall Unicorns war die Mannschaft mit dem besten Angriff der gesamten GFL in Weinheim zu Gast, die Longhorns hingegen stellen momentan das Team, das bis jetzt die meisten Punkte in der GFL zugelassen hat. Von diesem großen Klassenunterschied war in der ersten Halbzeit jedoch nicht viel zu bemerken. Die Verteidigung der Longhorns kontrollierte den Gegner phasenweise recht gut, auch wenn der Sieg der Unicorns nie wirklich in Gefahr geriet. Eine erste Führung der Unicorns durch einen Lauf über 4 Yards von RB Brian Rushing, konnten die Longhorns fast egalisieren. Mit einem Pass über 55 Yards fand QB Shawn McBrayer WR Kendall Dixon zum 6:7, denn der Extrapunkt wurde vergeben. Zwei weitere Haller Touchdowns im zweiten Viertel zementierten die Führung der Unicorns, bevor es James Taylor war, der einen Pass von McBrayer in die Endzone trug und den 12:21 Pausenstand herstellte.

So konnte sich das Team von Head Coach Shawn McBrayer durchaus noch Chancen auf den Sieg ausrechnen, auch wenn diese eigentlich eher minimaler Natur waren. Man merkte den Unicorns zum Ende der ersten Halbzeit deutlich an, dass sie mit so einer heftigen Gegenwehr der Weinheimer nicht gerechnet hatten und so ist anzunehmen, dass der Head Coach der Unicorns, Siegfried Gehrke, seiner Mannschaft in der Halbzeitpause sicherlich den Kopf gewaschen haben wird. Denn im dritten Viertel legten die Unicorns auf ein Mal los wie die Feuerwehr. Mit einer konzentrierten Leistung wurden die Schwächen der Gastgeber - die einmal mehr im dritten Viertel deutlich einbrachen - ausgenutzt und mit drei Touchdowns die schnelle Vorentscheidung gesucht.

Erst nachdem die Gäste aus Schwäbisch Hall auf 12:49 davongezogen waren, wurden den Gastgebern noch ein paar Punkte kurz vor dem Ende gestattet. Mit einem Pass von Shawn McBrayer auf James Taylor über 25 Yards konnten sich Longhorns nochmals über einen Touchdown und eine erfolgreiche 2-Point Conversion freuen.
Auch wenn das Spiel zwar mit 20:49 recht deutlich verloren ging, schafften es die Weinheimer gegen Schwäbisch Hall 340 Yards Raumgewinn zu erzielen, nach dem Spiel gegen München das bisher zweitbeste Spiel der Weinheimer Offensive. Der allgemeine Aufwärtstrend scheint sich also weiter fortzusetzen, was wohl auch daran liegen mag, dass die Longhorns jetzt wieder regelmäßig um die 25 Spieler im Training haben und die Coaches der Longhorns endlich wieder vernünftig arbeiten können.

Am nächsten Samstag geht es dann zum Auswärtsspiel nach München zu den Cowboys, bevor dann am 12. September das letzte Heimspiel der regulären Saison gegen die Marburg Mercenaries auf dem Programm steht. Beide Spiele müssen die Longhorns gewinnen, wollen sie ihre letzte minimale Chance auf den Klassenerhalt aus eigener Kraft und ohne die Abstiegsrelegation nutzen. Mit 27 Punkten Unterschied muss der Sieg in München sogar ausfallen - keine gute Voraussetzung für ein Team, das in dieser Saison maximal 20 Punkte in einem Spiel erzielen konnte.

Schüler - 30.08.2010

QB Shawn McBrayer warf drei Touchdown-Pässe, doch am Ende war das wieder zu wenig (© Schüler)