Weinheim fast sicher in der Relegation

Ratlosigkeit an der Sideline der Longhorns: wie soll es weitergehen?Erneut gab es am Sonntag nichts zu holen für die Weinheim Longhorns. Mit 6-35 unterlag das Team von Head Coach und QB Shawn McBrayer auch den Assindia Cardinals. Nun braucht es schon ein recht großes Wunder, will man die Abstiegsrelegation gegen den Zweitplatzierten der GFL 2 Süd noch vermeiden. Drei Siege gegen Schwäbisch Hall, Marburg und in München müsste dazu bestenfalls her, um dies noch zu schaffen – nicht sehr wahrscheinlich angesichts der katastrophale Punktebilanz in dieser Saison. Wahrscheinlich wird wohl eher die schon zu Saisonbeginn befürchtete Katastrophensaison für Weinheim Realität: eine gesamte Saison ohne einen einzigen Punktgewinn.

Es war wie immer im Weinheimer Sepp-Herberger Stadion: eine Halbzeit lang kann Weinheim mit dem Gegner mithalten, vor allem von der Defensive her. Danach rächte es sich, dass genügend Punktechancen durch Ballverluste oder mentale Fehler in der Offensive einfach vergeben wurden. Denn wann immer die Longhorns zurücklagen, mussten sie mit risikoreicherem Spiel versuchen diesen Rückstand wett zu machen und dies eröffnete meist dem Gegner zusätzliche Chancen. So war es Cardinals Spielmacher Sebastian Marquard, der sein Team mit Touchdowns in den ersten beiden Vierteln in Führung brachte, während sein Gegenüber Spielertrainer Shawn McBrayer mit der eigenen Leistung und der seines Teams haderte.

Wie schon im Spiel gegen die Munich Cowboys hatten sich die Longhorns ihre stärkste Leistung für das dritte Viertel aufgehoben, doch ein gutes Spielviertel oder eine Halbzeit reicht nunmal in der American Football Bundesliga bei weitem nicht zum Sieg. Durch Ben Widmeyer und Thomas Schulz fanden die Gäste aus Nordrhein-Westfahlen die richtige Antwort auf die ersten Weinheimer Punkte und sicherten damit den Sieg endgültig. Im Schlussviertel war es auch noch Dominic Kandolo, der nach längerer Verletzungspause das 6:35 markierte.

Ob der Abstieg aus der Bundesliga für die Longhorns allerdings wirklich so eine sportliche Katastrophe ist, das darf bezweifelt werden. Sicher will Longhorns Spielertrainer Shawn McBrayer wie jeder Trainer jedes seiner Spiele gewinnen, doch die sportlichen Möglichkeiten des Teams sind über die gesamte Saison gesehen der Spielklasse unwürdig. Einen kompletten Neuaufbau muss man in Weinheim vollziehen, das geht jedoch nur über eine erstklassige Trainingsbeteiligung und ein homogenes Mannschaftsgefüge – zwei Faktoren, die in dieser Saison aufgrund der Niederlagenserie in Weinheim fehlen. So gibt es genug Spieler, die nur an Spieltagen sich die Ehre geben und zum Ärger ihrer hart trainierenden Mannschaftskollegen auch noch ausgiebige Einsatzzeiten bekommen, beziehungsweise ihren Stammplatz dennoch sicher haben. Und dass in einem Sport, bei dem 11 Spieler im Angriff und der Verteidigung gleichzeitig auf dem Feld stehen, kein anständiges Training möglich ist, wenn zahlreiche Spieler fehlen, erklärt sich ebenso von selbst. Ein Neuaufbau in der GFL 2 Süd wäre sicher hier nicht die schlechteste Option, auch wenn man sicher mit Lokalrivale Rhein-Neckar Bandits ein Team in der gleichen Spielklasse hätte, das dann direkt mit den Longhorns auf dem eh schon recht geringen Spielermarkt konkurrieren würde.

Sportlich hat Weinheim es aber immer noch selbst in der Hand. Keinen direkten Absteiger aus der Bundesliga gibt es, aufgrund der Aufstockung der GFL 2011 trifft man sogar nur auf den Vizemeister der GFL 2 Süd. Im vergangenen Jahr zeigte sich das GFL Team der Munich Cowboys trotz einer recht unterdurchschnittlichen Saison in den Relegationsspielen als zu stark für den Meister der GFL 2 Süd Franken Knights. München erlangte jedoch in der Spätphase der Saison die Wettbewerbsfähigkeit auf GFL Niveau – und genau daran fehlt es momentan bei den Longhorns. Dass man die eigenen Kräfte für die Relegation bündeln muss, das ist McBrayer bewußt: „Es sind nur geringe Chancen, die wir in den verbleibenden Saisonspielen noch haben, daher sollten wir alle Kräfte auf die beiden Relegationsspiele konzentrieren. Das wird schwer genug.“ Gegner werden hier aller Voraussicht nach die Saarland Hurricanes – kaum jemand erwartet, dass die Franken Knights gegen die Wiesbaden Phantoms noch die Meisterschaft der GFL 2 Süd verspielen - sein, die mit dem ehemaligen Longhorns-Spielmacher Antwan Smith sicher die Chancen auf den Aufstieg nicht kampflos verschenken werden.

Die Assindia Cardinals hingegen stehen vor zwei Endspielen gegen die Kiel Baltic Hurricanes und Dresden Monarchs. Zwar haben sie noch einen kleinen Vorsprung im Rennen um Platz 4 und gegen die Abstiegsrelegation, doch liegt die Konkurrenz aus Berlin und Braunschweig nicht weit dahinter. Eine spannende GFL-Endphase ist damit garantiert.

Schüler - 23.08.2010

Ratlosigkeit an der Sideline der Longhorns: wie soll es weitergehen?

Ratlosigkeit an der Sideline der Longhorns: wie soll es weitergehen? (© Schüler)

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