Knights ringen Snipers nieder

Nach der dreijährigen Durstphase kannte der Jubel der Knights nach dem Spiel um Platz Drei keine Grenzen mehr.In wohl einem der spannendsten Spiele, das der Unibowl, die Deutsche Meisterschaft für Hochschulfootball, in seiner 21sten Auflage je gesehen hat, bezwangen die Mannheim Knights die Hamburg Snipers nach Verlängerung mit 19:20. Die Kurpfälzer nahmen damit erfolgreich Revanche für die letzten beiden Jahren, in denen jeweils die Nordlichter im Spiel um Platz Drei das bessere Ende für sich hatten.

Dass beide Mannschaften wie auch in der Vorjahren erneut am zweiten Spieltag den Dritten Platz unter sich ausspielen würden, war bereits nach den ersten beiden Vorrundenspielen klar. Zu stark war die Konkurrenz aus Karlsruhe und Paderborn, die in den beiden ersten Spielen den Mannheimer, beziehungsweise Hamburger Mannschaften nicht den Hauch einer Chance ließen. Somit galt das Vorrundenspiel der beiden Mannschaften schon früh als erstes Vorzeichen für den folgenden Finalspieltag. Dennoch nahmen die Mannheimer, die tatkräftig von Spielern aus Hildesheim, Düsseldorf, Darmstadt und Kiel unterstützt wurden, das Spiel gegen die Bundeswehr Scharfschützen ernst. Gingen die Quadratestädter doch früh durch einen Lauf von Christian Demel in Führung. Durch einen geglückten Extrapunktversuch durfte sich mit Svenja Konowalczyk im 21. Jahr der Meisterschaft das erste Mal eine Frau in die Scorerlisten eintragen. Dabei ist sie in Fachkreisen kein unbeschriebenes Blatt. Erreichte Svenja doch vor gut zwei Wochen mit der deutschen Frauennationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Schweden den vierten Platz und war somit die einzige Nationalspielerin in Paderborn.

Die Mannheimer gaben sich aber mit der Führung nicht zufrieden und erhöhten per Screenpass von Quarterback Remo Schatz auf Ekkehard Ruzicka und einem Lauf von Eric Scheu auf 20:0. Der letzte Touchdown des Spiels von Steffen Wöhlke war nur noch Ergebniskosmetik und so war man auf Mannheimer Seite optimistisch, was das Spiel um Platz Drei am nächsten Tag angeht.

Das erste Viertel im kleinen Finale war auch wie tags zuvor klar bestimmt von den Mannheimern. Trieben doch die Spieler um Head Coach Thomas Wagner die Bundeswehrstudenten über das komplette Feld, ehe Remo Schatz per Lauf über außen, dank eines starken Cutblocks von Running Back Mehmet Cebedag und einem sehenswerten Sprung in die Endzone die ersten Punkte erzielte. Nach einem Touchdown der Hamburger war es eben jener Cebedag, der die erneute Führung für die Knights besorgte. Die Snipers wussten allerdings erneut eine Antwort und glichen auf 13:13 aus.

Im letzten Viertel spitzte sich die Dramaturgie zu. Nachdem Gero Gallus, der wie seine Verteidigerkollegen in beiden Spielen gegen die Hamburger eine sensationelle Leistung abrief, einen Ball abfangen konnte, schienen die Mannheimer im Vorteil. Die Offense konnte aber nicht punkten und so blieb der letzte Drive der regulären Spielzeit bei weniger als zwei Minuten zu spielen den Snipers belassen. Dank eines starken Passspiels, das dem Teamnamen alle Ehre machte, kamen die Hamburger bis auf wenige Yards an die Mannheimer Endzone heran. Als man sich bei acht Sekunden auf der Uhr entschied das entscheidende Field Goal zu erzielen, rechnete wohl niemand mehr mit einer Verlängerung. Die Defense behielt allerdings die Nerven, blockte den Kick und erzwang somit die Overtime.

Die Hamburger ließen sich aber dadurch nicht verunsichern und gingen mit dem ersten Drive in der Verlängerung in Führung. Die darauf folgende Two Point Conversion missglückte allerdings. Den Mannheimern war nun klar, dass sie unbedingt den Touchdown erzielen mussten, wenn man nicht zum dritten Mal in Folge gegen die Snipers im kleinen Finale verlieren wollte. Die Knights entschieden sich für die Brechstange und erzielten per Sneak durch Allrounder Gallus den Ausgleich. Durch den fälligen PAT von Till Faßke, den wohl auch in der NFL niemand souveräner verwandelt hätte, sicherten sich die Kurpfälzer den dritten Platz. Und auch die darauf folgenden Jubelszenen waren NFL-reif, inklusive der obligatorischen Dusche des Head Coach, die Tim Schmitt in die Hand nahm. Im Finale setzte sich mit 31:13 gegen Paderborn der Titelverteidiger aus Karlsruhe durch, die während des ganzen Turniers wohl mit Abstand den besten Football boten.

Ganz besonderer Dank gilt natürlich neben der Organisation um Anja Mühlnikel vor allem den Cheerleadern der Mannheimer, die wie auch in den letzten Jahren die Spieler der Knights lautstark unterstützten.

Schatz - 20.07.2010

Nach der dreijährigen Durstphase kannte der Jubel der Knights nach dem Spiel um Platz Drei keine Grenzen mehr.

Nach der dreijährigen Durstphase kannte der Jubel der Knights nach dem Spiel um Platz Drei keine Grenzen mehr. (© Schatz)

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