Phantoms zu stark für Bandits

Eigentlich stand für die MTG Rhein-Neckar Bandits am vergangenen Samstag die Revanche für die bis dahin einzige Saisonniederlage auf dem Programm. Die Mannheimer erwischten aber wie auch im Hinspiel keinen guten Tag und mussten sich den Phantoms mit 7:21 (0:6 0:0 0:0 7:15) geschlagen geben. Am Ende waren es auch zu viele Fouls und kleine Fehler in entscheidenden Momenten, die den Bandits den Sieg kosteten.

Trotz geradezu tropischer Temperaturen entschieden sich 450 Zuschauer gegen einen Besuch im Freibad und für das Mannheimer MTG-Stadion und sie sahen wie auch im Hinspiel einen katastrophalen Start der Hausherren. Nach einem starken Kickoff Return, der die Hessen nahe an die Mannheimer Endzone führte, benötigte die Offense nur drei Plays, um die ersten Punkte auf das Scoreboard zu bringen. Auf den furiosen Auftritt folgten aber eher mäßige Angriffsbemühungen beider Offense Formation, die sich an sehr starken Abwehrreihen auf beiden Seiten ein ums andere Mal die Zähne ausbissen. Auch zwei Fumbles der Gäste, die von Alexander Serpi und Haschem Ouni recovered wurden, konnte der Mannheimer Angriff nicht in Zählbares ummünzen. Einen weiteren Dämpfer erhielt die Mannheimer Offense noch vor dem ersten Seitenwechsel, als sich bei einem schönen Pass von Marcus Baumgart beim Tackle Topreceiver Stephan Mertsching verletzte und für das restliche Spiel zum Zuschauen verdammt war. Im zweiten Quarter zeigte sich das gleiche Bild. Die Angriffsreihen schafften es zwar den Ball besser zu bewegen, keines der Teams konnte aber Kapital daraus schlagen.

Wie auch bei den beiden ersten Heimspielen der Saison war wohl allen klar, dass die Entscheidung in der zweiten Hälfte fallen würde. Auf die Stärke des zweiten Durchgangs vertrauten wohl auch die Spieler der Banditsoffensive und blieben fast das komplette dritte Viertel in Ballbesitz. Am Ende fehlten den Spielern um Coordinator Marvin Washington bei einem starken Lauf im vierten Versuch von Andreas Nowak lediglich ein paar Zentimeter zum neuen First Down kurz vor der gegnerischen Endzone. Die Enttäuschung stand den Spielern ins Gesicht geschrieben, als sie ohne Punkte das Feld verlassen mussten.

Als sich anfangs des vierten Quarters bei einem Sack auch noch Quarterback Marcus Baumgart verletzte, schwand allmählich die Hoffnung in der Mannheimer Teamzone. Die Gäste nutzten dies und bauten direkt im Anschluss ihre Führung mit einen kurzen Touchdownlauf und einer geglückten Two Point Conversion auf 0:14 aus. Im anschließenden Drive warfen die Kurpfälzer alles nach vorne. Ein tiefer Pass vom Mannheimer Topscorer Thomas Wright konnte aber von den Gästen abgefangen werden. Die Phantoms Offense bedankte sich prompt bei ihren Defensekollegen und erzielte den dritten Touchdown zum 0:21. Das Spiel war entschieden, zumal sich Wright am Oberkörper verletzte und somit der zweite etatmäßige Quarterback ausfiel.

Es betrat Altmeister Sven Danielsen als Quarterback die Szenerie und führte die Offense beim anschließenden Drive mit dem klaren Ziel „Ehrentreffer“ über das komplette Feld. Bereits bei einem der ersten Plays schien das Ziel erreicht. Daniel Messling, dem ein getippter Ball zufällig in die Hände fiel und nur noch die Endzone vor sich hatte, verweigerte allerdings den Touchdown und trat ohne Feindeinwirkung zwanzig Yards vor der Endzone auf die Auslinie. Der starke Danielsen ließ sich dadurch aber in keinster Weise verunsichern und fand direkt im Anschluss mit dem wohl schönsten Pass des Tages Sven Hammer in der Endzone. Alexander Serpi sorgte in gewohnt sicherer Manier für den Endstand von 7:21.

Head Coach Thomas Zupon zeigte sich zwar nach der Partie enttäuscht über die vergebene Chance so kurz vor dem Topspiel des Jahres in Rothenburg dem Tabellenführer aus Franken noch dichter auf die Pelle zu rücken, fand aber durchaus positive Worte für seine Jungs: „Wir haben uns wieder mit Fehlern in entscheidenden Momenten das Leben schwer gemacht. Ich kann aber meinen Spielern keinen Vorwurf machen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft und als Team verloren.“

Im Team der Mannheimer stimmt es also und so ist auch ein Sieg bei den favorisierten Franken Knights möglich. Quarterback Sven Danielsen hat sich zumindest schon mal für den Saisonhöhepunkt beim Tabellenprimus eingeworfen und wird sicherlich mit einer ganzen Menge Selbstvertrauen nach Franken fahren.

Schatz - 28.06.2010

Pascal Egele (links) war einer der wenigen Lichtblicke in der Mannheimer Offense. (© Schatz)