USC kämpft gegen NCAA-Strafen
Erwartungsgemäß hat USC Einspruch gegen die kürzlich von der NCAA verhängten Strafen gegen die Sportabteilung eingelegt. Betroffen war davon auch die Football-Abteilung. Nach einer mehrjährigen Untersuchung sah es die NCAA als erwiesen an, dass USCs ehemaliger Running Back Reggie Bush Mitte des letzten Jahrzehnts unerlaubte finanzielle Zuwendungen von Seiten zweier Spielerberater, die ihn für die Zeit nach dem College als Klienten gewinnen wollten, erhalten hat. Die NCAA verhängte deshalb gegen USCs Footballer eine zweijährige Bowl-Sperre und die Streichung von insgesamt 30 Football-Stipendien in den nächsten drei Jahren. Ferner werden den Trojans alle Siege, die ab Dezember 2004 mit Bush errungen wurden, aberkannt. USC hält die Strafen für zu hart und möchte mit dem Einspruch erreichen, dass die Bowl-Sperre auf ein Jahr verkürzt wird und nur 15 Football-Stipendien gestrichen werden. „Die Universität anerkennt, dass es Verstöße gegen NCAA-Regeln gegeben hat, insbesondere unerlaubte Vergünstigungen an Athleten durch skrupellose Spielerberater. Und wir übernehmen dafür die volle Verantwortung, ist dies doch unter unserer Aufsicht geschehen. Dennoch bestreiten wir viele Ergebnisse der Untersuchung des NCAA Committee on Infractions und sagen, dass die verhängten Strafe für die erkannten Verstöße zu schwerwiegend sind und nicht denen in vergleichbaren Fällen entsprechen“, begründete Todd Dickey, der Senior Vice President of Administration von USC, den Einspruch.
Ob USC mit dem Einspruch viel erreichen wird, ist fraglich. In der Regel bleibt die NCAA bei ihren einmal verhängten Strafen. Kurzfristig bringt der Einspruch USC ohnehin nicht weiter. Das für Einsprüche zuständige Gremium der NCAA tritt erst im Spätsommer und Herbst wieder zusammen. Erfahrungsgemäß dauert die Prüfung von Einsprüchen mehrere Monate. Der entscheidende Vorwurf der NCAA an USC war der einer mangelhaften internen Kontrolle. Sowohl im Fall von Reggie Bush als auch dem des Basketballers O.J. Mayo, der 2007 eine Saison für das Basketball-Team der Trojans gespielt und ebenfalls unerlaubte finanzielle Zuwendungen erhalten hatte, gab es damals schon länger Berichte über die fragwürdigen Kontakte der beiden Athleten beziehungsweise im Fall von Bush im wesentlichen dessen Familie zu Spielervermittlern oder Spielerberatern. Nach Aufassung der NCAA hätte die Universität diesen Berichten intensiver nachgehen müssen. Der damalige Head Coach Pete Carroll, der Anfang des Jahres in die NFL zurückekehrt ist (Seattle Seahawks) hatte in der Vergangenheit immer wieder beteuert, von den Vorgängen um Bush nichts gewusst zu haben. Bush selbst sagt bis heute, dass er nichts falsch gemacht hätte - und das, obwohl inzwischen selbst die Universität - siehe das Zitat oben - zugibt, dass es unerlaubte Zuwendungen auch an ihn gegeben habe.
Hoch - 27.06.2010
Auch wenn USC eine Reduzierung der NCAA-Strafen erreichen sollte, das Image von Reggie Bush ist ramponiert. (© Getty Images)
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