Hurricanes gewinnen das Spitzenspiel in Wiesbaden

Wieder mal ein knappes Spiel und wieder einmal zogen die gastgebenden Wiesbaden Phantoms am Samstag beim Duell der Tabellennachbarn den Kürzeren. Wie schon beim Hinspiel in Saarbrücken, als man in den letzten Sekunden durch ein Field Goal mit 14:17 unterlag, fiel die Entscheidung beim zweiten Aufeinandertreffen wieder innerhalb der letzten Spielminute.

Nachdem die Hurricanes rund 90 Sekunden vor Spielende durch den zweiten Touchdown ihres stark aufspielenden Nicolas Hell erstmals in Führung gehen konnten, arbeitete sich die Offense um Phantoms-Spielmacher Marius Markgraf zur Freude der begeistert mitgehenden Fans nochmals in Richtung Hurricanes-Endzone.
Im vierten Versuch und einem noch zu überbrückenden Yard auf der 9-Yard-Linie der Hurricanes wurde Phantoms Head Coach Michael Treber dann vor die Wahl gestellt, mit einem Field Goal zumindest noch den Ausgleich zu schaffen oder die fehlenden Zentimeter zum neuen First Down und dadurch der Möglichkeit zum siegbringenden Touchdown zu überbrücken.

Treber entschied sich nach einer Auszeit für Letzteres, wäre das mögliche Unentschieden doch aufgrund der knappen Hinspielniederlage im möglicherweise entscheidenden direkten Vergleich um die Tabellenplatzierung wertlos. Mit einem Touchdown und einem verwandelten Extrapunkt würde man sich an den dann punktgleichen Hurricanes in der Tabelle vorbei schieben, aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs.

Die Phantoms riskierten alles. Und verloren nicht nur das Spiel, sondern vorläufig auch den Anschluss an die Tabellenspitze. Denn die Hurricanes verhinderten die letzten von den Phantoms benötigten Zentimeter in diesem spielentscheidenden vierten Versuch. Aus, die Siegchance war vertan, die Hurricanes übernahmen das Angriffsrecht und konnten die Uhr auslaufen lassen.

Wieder mal hatte es nicht gereicht beim Kampf um die oft zitierten Zentimeter, die über Sein oder Nicht-Sein in einem Footballspiel entscheiden können. Nach Sekunden des Entsetzens im wieder sehr gut gefüllten Europaviertel gab es den verdienten Applaus für beide Mannschaften, die sich in den 48 Minuten zuvor einen Kampf mit offenem Visier geliefert hatten. Für die Akteure aus Wiesbaden, die bis zwei Minuten vor Spielende noch in Führung lagen, ein schwacher Trost.

„Wir haben es den Hurricanes vor ihrem spielentscheidenden Touchdown durch zwei äußerst unnötige Penalties leicht gemacht, ihnen 30 Yards Raumgewinn förmlich geschenkt. Das trübt die ansonsten gute Vorstellung der Mannschaft. Wir haben viel von dem umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Leider ließ in den spielentscheidenden Sekunden die Disziplin nach und wir mussten die kostspieligen Penalties schlucken“, war von Michael Treber nach dem Spiel zu vernehmen.

Sein Team hatte sich zuvor durch ein Kreuzer-Field-Goal und ein langes Zuspiel von Marius Markgraf auf Tobias Eimann eine verdiente 10:0 Führung herausgespielt, bevor die Hurricanes zum ersten Mal ihr Können aufblitzen ließen und durch einen weiten Pass vom gut aufgelegten Spielmacher Antwan Smith auf Lucas McCann den Anschluss-Touchdown erzielten. Ausgeglichen verliefen auch die weiteren Spielminuten bis zur 17:14 Halbzeit-Führung der Phantoms. Davis Matz per Lauf auf Phantoms-Seite und Nicolas Hell nach Smith-Pass sorgten für die weiteren Touchdowns vor der Halbzeit.

Die vorerst letzten Punkte im Spiel, denn das dritte und weite Teile des letzten Spielviertels verliefen punktelos, bevor die Hurricanes aus den Fahrlässigkeiten der Phantoms Kapital schlagen konnten und sich den wichtigen Sieg sicherten. Vier Punkte Rückstand beträgt nun die Distanz von Michael Trebers Team auf die vorderen drei Plätze, die von den Franken Knights, Saarland Hurricanes und Rhein-Neckar Bandits belegt werden. Beim Gastspiel in Mannheim am kommenden Wochenende hat man zumindest die Chance, den Anschluss an eines der aktuellen Topteams wieder zu finden. Möglichst ohne Aussetzer in spielentscheidenden Minuten.

Schüler - 20.06.2010