Rebels überraschen gegen Dresden

Neuzugang Brian Allbrooks erzielte den einzigen Touchdown der Partie. Dennoch hatte er auch Defizite.War der der Erfolg über die Munich Cowboys ein Spielausgang, der noch in den Bereich des zu erwartenden gehört hat, haben die Berlin Rebels nun wirklich aufhorchen lassen. Eine Woche nach der witterungsbedingten Spielabsage gegen die Braunschweig Lions, die hier und dort zu doch recht dubiosen Verschwörungstheorien und bösartigen Unterstellungen geführt hatte, zeigte der GFL-Neuling, dass sie nicht ohne Grund in diesem Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse sind und dort auch ihre Existenzberechtigung haben. Denn gegen die favorisierten Dresden Monarchs gewannen die Berliner mit 7:0 und sorgten damit für eine kleine Überraschung.

Das Entsetzen auf Seiten der Sachsen war so groß, dass deren Head Coach Gary Spielbuehler nach dem Spiel nur noch harte, zum Teil auch beleidigende Worte in Richtung seiner Spieler fand. So musste sich WR Radko Zoller, der eigentlich noch einen Lichtblick im Angriff der Dresden Monarchs war, gefallen lassen, dass er in den Augen seines Cheftrainers keineswegs eine gute Leistung gezeigt habe. „Er hat zu viele Bällen fallen gelassen“, begründete Spielbuehler sein unpädagogisches Auftreten. Neben Zoller wurde auch die gesamte Offensive Line der Monarchs von ihrem Trainer als „Krümel“ bezeichnet.

Sein Gegenüber Clifford Madison dürfte nach dem Spiel auch nicht gerade viele Gründe gefunden haben, in Begeisterungsstürme auszubrechen. Doch sein Team hatte immerhin gewonnen und dem Viertelfinalisten des Vorjahres ein Bein gestellt. Die Spielweise seine Mannschaft war jedoch nicht immer diszipliniert und auch sehr oft mit Fehlern behaftet. Vor allem mit Neuzugang Brian Allbrooks wird Madison in den nächsten Tagen noch das eine oder andere Wort sprechen müssen.

Zwar erzielte der Amerikaner mit spanischem Pass im zweiten Viertel den einzigen Touchdown der Partie. Doch diese Leistung hätte er mit seinem Auftreten in der zweiten Halbzeit beinahe wieder zunichte gemacht. Im dritten Spielabschnitt versäumte er es, dem Ball einen Schritt entgegen zu gehen und verursachte so eine Interception, die aber keinen Schaden anrichtete. Dennoch war Madison zufrieden mit der Gesamtleistung seines Neuzugangs. Die Aussage, dass Allbrooks ein „Playmaker“ sei, traf durchaus zu. Schließlich sorgte er nicht nur als Passempfänger für Gefahr, sondern auch als Returner bei den Punts und beim Kickoff zu zweiten Halbzeit.

Wesentlich gravierender hätte dann aber im letzten Quarter ein Faux-Pas werden können. Denn nach einem Punt seiner Rebels sicherte er nicht den ausrollenden Ball, sondern kickte das Spielgerät einfach weg – einfach um sich nicht bücken zu müssen oder um Zeit zu sparen. Was dann folgerichtig kam war nicht nur eine 15-Yard-Strafe gegen die Rebels, sondern auch ein Drive der Dresden Monarchs, der bis auf wenige Yards vor die Endzone der Hausherren führte. Dort vollbrachte die Defense der Charlottenburger dann aber ihr wahres Meisterstück an diesem Tag. Rund 50 Sekunden vor dem Abpfiff stoppte sie die Angriffsbemühungen der Monarchs wenige Zentimeter vor der First-Down-Markierung. Im Anschluss konnten die Rebels dann die restliche Zeit auslaufen lassen und sicherten sich so nicht nur zwei Punkte, sondern sorgten auch für die erste kleine Sensation in dieser Saison.

Folgerichtig war es dann auch die Defense der Rebels, über die sich Madison nach dem Spiel freute. „Die Jungs haben heute richtig gekämpft.“ Vor allem die Leistung im ersten Viertel, als die Monarchs drei Mal mit Raumverlusten das Spielfeld verlassen mussten, und beim letzten Drive der Partie waren die wesentlichen Knackpunkte. Aber auch das geblockte Field Goal im ersten Spielabschnitt sowie zwei verursachte Fumbles waren große Pluszeichen in der der Abwehr der Berliner. Grundsätzlich negativ fielen aber die Strafen auf, auch wenn es nicht wie früher die persönlichen Fouls oder unsportliches Verhalten waren.

So mussten die Rebels drei Versuche unternehmen, um zu ihrem ersten Touchdown zu kommen. Zunächst wurde ein durchaus sehenswerter Lauf von QB Darius Outlaw wegen einer Holding-Strafe annulliert. Dann erfolgte im nächsten Spielzug ein Frühstart, so dass der Pass auf WR Jan Meseck ebenfalls nicht zählte. Erst im dritten Versuch narrte Allbrooks die gesamte Verteidigung der Monarchs und erzielte den einzigen Touchdown des Tages. Dass die Monarchs im weiteren Verlauf der Partie nicht ein einziges Mal die Goalline der Hausherren überqueren konnten, lag vor allem an der sehr motivierten und kämpferischen Einstellung der Rebels-Defense, was von Gary Spielbuehler aber nicht als Grund der Niederlage in Betracht kam. Er zog es vor, über seine eigene Mannschaft zu schimpfen. Den Rebels mag es egal sein, denn nun warten mit den Kiel Baltic Hurricanes ein wesentlich dickerer Brocken.

Hundt - 23.05.2010

Neuzugang Brian Allbrooks erzielte den einzigen Touchdown der Partie. Dennoch hatte er auch Defizite.

Neuzugang Brian Allbrooks erzielte den einzigen Touchdown der Partie. Dennoch hatte er auch Defizite. (© Hundt)

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