Kiel stolpert über Marburgs Defense

Joe Roman und seine Crew setzten eine erste "Duftmarke"Es war alles zum offiziellen GFL-Season-Opener 2010 angerichtet. Der Vorverkauf meldete mehr als 4000 verkaufte Karten und im Holstein Stadion wurde erstmals ein Musikact der Gruppe „Illegal 2001“ nach einem Bundesligafootballspiel angeboten. Auch wurden vor dem Aufeinandertreffen nette Höfflichkeitsfloskeln zwischen den Trainern ausgetauscht, so dass vieles auf einen gelungenen GFL-Auftakt sprach. Aus Sicht der Marburger Gäste sind die Erwartungen auch vollends erfüllt worden. Die Truppe von Head Coach Joe Roman nutzte die beiden Niederlagen des Vorjahres zur eigenen Motivation und versalzte den Norddeutschen kräftig den Saisonauftakt, obwohl man vor dem Anpfiff noch annehmen mochte, dass durch die Nichtverpflichtung von Sean Cooper, die Kreuz- und Innenbandverletzung von Marcel Duft und den folgenden Diskussionswellen die Hessen zumindest im Offensebereich eher geschwächt nach Schleswig–Holstein gefahren waren. Die Baltic Hurricanes verloren etwas überraschend mit 19:22 (0:2, 6:6, 6:0, 7:14) und haben sich den misslungenen Start zum größten Teil selbst zuzuschreiben.

Bereits schon im ersten Quarter agierten die Gäste aggressiver, erspielten sich die besseren Chancen und Kiel benötigte mehr als ein Viertel, um sich wie ein Team zu präsentieren. Die Folge war ein Safety im ersten Durchgang, den man in Kiel schon lange nicht mehr zu Beginn einer Partie erleben musste und ein überraschender Pausenrückstand, der ebenfalls nicht zum alltäglichen Bild der Landeshauptstädter gehört.

Der Canes Angriff fand immerhin nach dem Wideranpfiff besser zu seinem Spiel und der neue Spielmacher Jeffrey Walsh bediente präzise seinen Receiver Damien Linson, den er noch aus der gemeinsamen Pariser „Flash“-Zeit“ gut kannte. Als zu Beginn des vierten Viertels auch noch der beste AFVD-Nachwuchsfootballer, der Ex-Lübecker Julian Dohrendorf zum 19:8 scorte, hoffte die Canes-Gemeinde auf die endgültige Wende im Spiel und wollte die Fehlzündungen im Kieler Motor auch schnell vergessen. Doch die Rechnung wurde ohne den Defensespezialisten Joe Roman gemacht, dessen „4-4 Split Defense“ seit Jahren in Europa für Furore sorgt Dieses System konnte er in Hannover, Hamburg und in Österreich bei Danube und in Hohenems erfolgreich implementieren und begründete auch in Übersee seinen Ruf als „Defense-Guru“.

Spätestens in der zweiten Hälfte des vierten Quarters wurde den Zuschauern klar, warum Marburg an diesem Tag nicht als Verlierer vom Platz gehen würde. Die Kieler Offense rannte sich an den vier Defensive Linespielern und vier Linebackern fest und wurde wieder nervös, als es auch noch Strafen für individuelle Fehler und damit verbundene Raumverluste zu verkraften gab. Die Einkaufspolitik der Mercenaries, sich die drei Linebacker Daniel McCray, Okan Kilic und Eric Hoerl und die drei DBs Lelan Brickus, Joel Abongi und Jeffrey Jampoh zu sichern, entpuppte sich nun als richtige strategische Entscheidung. Hierzu gesellte sich vor wenigen Tagen auch noch kurzfristig DB Naqua Battle, der von der Northwestern University in Evanston, Illinois stammte.

Den grandiosen Schlusspunkt setzte schließlich Marburg durch Safety Joe Sturdivant in der Schlussminute des GFL-Auftaktes, der die Kieler Offense austrickste und mit einem eindrucksvollen 33 Yards Run im Namen von Joe Roman Marburg den 22:19 Auswärtserfolg sicherte und sich gleichzeitig zu einem heißen Favoriten auf den Titel in der GFL-Süd mauserte.


Schlüter - 02.05.2010

Joe Roman und seine Crew setzten eine erste "Duftmarke"

Joe Roman und seine Crew setzten eine erste "Duftmarke" (© Schlüter)

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