Was macht eigentlich: Matt Cannon?
Matt Cannon mag dem einen oder anderen Footballfan in Hamburg noch bekannt sein. 2001 wurde er als Quarterback nach einer turbulenten Saison mit den Blue Devils Deutscher Meister und MVP im German Bowl des gleichen Jahres. Was nicht jedermann weiß: Der aus Utah stammende Sportler wurde von der „The Salt Lake Tribune“ als einer der besten Footballspieler, die der Bundesstaat jemals hervorgebracht hat, bezeichnet. Sein Jersey wurde im April 2009 von seiner Alma Mater, der Southern Utah University, „retired“. Dabei war sein Weg von der High School zur SUU nicht immer geradlinig verlaufen. Die Air Force Academy und BYU waren damals grundsätzlich an Cannon interessiert, offerierten ihm jedoch nur die Aussicht, in ihrer Defense zu spielen.
Nach einem zweijährigen Aufenthalt im Frankfurter Raum, kehrte er nach Utah zurück und Southern Utah bot ihm eine neue Chance als Spielmacher an. Dort gelangen ihm rund vier NCAA Rekorde und zehn Schulrekorde. Der Griff nach den sportlichen Sternen gelang ihm aber letztlich immer noch nicht. Träume, in der CFL, bei den British Columbia Lions und in der NFL zu spielen, zerplatzten sehr schnell. Niemand „klopfte an seine Tür“, bis er 2001 einen Anruf aus dem fernen Deutschland erhielt und die Blue Devils ihm eine völlig neue GFL-Perspektive anboten. Zu Beginn der Saison 2001 verletzte sich Kevin McCarthy, der damalige Stammquarterback der Blauen, mit Matt Cannon fand man schnell den idealen Ersatz.
In der Rückbetrachtung bezeichnet Cannon das Jahr in Norddeutschland als eine phänomenale Spielzeit, auch wenn in Utah kaum einer die GFL kannte und kennt. Beeindruckt hat ihm auch eine besondere Freundschaft, die er in Deutschland schloss: „Es war die Zeit nach dem 11. September und im Blue Devils Team spielte ein Wide Receiver mit iranischen Wurzeln. Dieser sprach mich an und fragte, ob ich mit seiner Herkunft ein Problem hätte. Das hatte ich natürlich nicht.“ Bei diesem Passempfänger handelte es sich übrigens um Babak Movassaghi, der hochgeachtet drei Jahre später seine Footballkarriere in der Hansestadt beendete, noch immer in Kontakt mit Cannon steht, und mittlerweile akademische Grade nachweisen kann.
Dieses kann Matt Cannon heute auch. Nach seinem Gastspiel kehrte er mit dem MVP-Titel in die Vereinigten Staaten zurück und dachte, dass ihm diese Auszeichnung sportlich weiterbringen würde. Cannon nahm 2002 am Trainingscamp der Toronto Argonauts teil, wurde aber frühzeitig noch vor der Saison aus dem Kader gestrichen. Dieser erneute Wendepunkt bedeutete für ihn das endgültige Aus und er setzte sich wieder auf die Schulbank. Heute ist Matt Cannon als Anwalt in Salt Lake City beruflich aktiv und erinnert sich gerne an seine Footballzeit zurück: „Die Menschen in Deutschland und die aus der Footballzeit entstandenen Freundschaften – das ist das, was für mich heute immer noch sehr viel zählt.“
Schlüter - 31.12.2009
Matt Cannon war in Hamburg ein vielgefragter Mann (© HUDDLE Archiv)
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