Berlin Adler stehen im German Bowl

Marburgs RB Sean Cooper erzielte bei tiefem Boden nur zwei Touchdowns für die Gäste aus Hessen.Die Berlin Adler haben es geschafft. Von Head Coach Shuan Fatah vollmundig vor der Saison versprochen „wir wollen in den German Bowl, alles andere wäre ein große Enttäuschung“, konnte sein Team sein Versprechen tatsächlich in die Tat umsetzen. In einem tollen Spiel gewann man vor 1.316 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gegen die Marburg Mercenaries mit 36:21. Damit stehen die Adler zum siebten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in einem German Bowl und haben nun die große Chance, mit Altmeister Düsseldorf nach Siegen (sechs) gleichzuziehen. Den Rekord mit sieben halten derweil die Braunschwieg Lions.

Im VIP-Raum der Adler hängt seit Saisonstart ein großes Plakat, auf dem zufälligerweise die Mercenaries den Adlern zum 30-jährigen Bestehen Blumen überreichen. Am Ende waren es zwar keine Blumen, doch dafür Balsam für die Ohren wie „heute hat das bessere Team gewonnen“ und „wir wünschen euch für Frankfurt alles Gute“ und „wir würden gern im Nachhinein nur gegen den Meister ausgeschieden sein„. Doch bis Interim-Head-Coach Philip Pawelka diese Worte in Richtung Adler-Fans sprechen sollte, lag ein hartes Stück Arbeit für die Adler um Quarterback Jon Grant.
Denn es fing nicht gut an. Gleich der erste Pass von Grant, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, wurde von Marburgs LB Jason Kelly abgefangen und zum Touchdown zurückgetragen. Auch in der nächsten Angriffsserie ging man ohne Erfolgserlebnis vom Feld. Ein 37-Yard-Field-Goal-Versuch von K Benjamin Scharweit wurde geblockt. Nicht gerade ein Auftakt nach Maß. An der Seitenlinie wurde derweil tief durchgeatmet: „Wenn man nicht in der Lage ist, solche Fehler zu verarbeiten, ist man auch kein gutes Team. Zu diesem Zeitpunkt war aber noch genügend Zeit, um zurück ins Spiel zu finden.“ Was Grant und Co. dann eindrucksvoll noch im ersten Viertel bewiesen.

Nach einem schwachen Punt brauchte man nur zwei Spielzüge, um den Ausgleich zu erzielen. Ein perfekt gezirkelter Pass von Grant auf Thomas Emslander ließ die Fans der Adler zum ersten Mal jubeln. Es sollte nicht zum letzten Mal sein, doch zwischenzeitlich hatte mehr der Anhang der Gäste zu jubeln, denn ihr Team konnte kurz darauf erneut in Führung gehen. RB Sean Cooper, der Superstar in den Reihen der Marburger, konnte im nächsten Angriff seine ganze Klasse zeigen und krönte die beste Angriffsserie der Mercenaries mit einem 1-Yard-Touchdown-Lauf. „Sean Cooper ist ohne Frage derzeit der beste Running Back in der Liga. Wir wussten, dass wir ihn nicht komplett stoppen können. Doch unsere Defense hat heute gegen ihn ein Super-Job gemacht. Wir haben seinen Aktionsradius erheblich eingeschränkt und damit Marburg seiner gefährlichsten Waffen beraubt.“ Fatah und sein Coaching Crew hatte im Falle Cooper einen perfekten Plan ausgearbeitet, der voll aufging, und letztlich „der Schlüssel zum Sieg war“.

Ein wenig Unterstützung bekamen sie dabei von „oben“. Petrus hatte eine Stunde zuvor die Schleusen geöffnet und den Rasen total durchgeweicht. „Der tiefe Boden war Gift für unser Spiel. Unsere Stärke ist nun einmal das Laufspiel. Doch unter diesen Bodenverhältnissen war es nicht mehr so um zusetzten, wie wir es geplant hatten“, versuchte Pawelka nach Spielende eine Erklärung dafür zu geben, warum der sonst so explosive Angriff nicht seine Bestform zeigen konnte. Denn mit dem Tochdown von Cooper hatten die Gäste für lange Zeit ihr Pulver verschossen.

Im Gegensatz dazu die Adler, die angeführt von Grant und RB David McCants, die Abwehr der Hessen kräftig durcheinander wirbelten. Erst fand Grant mit WR Hemaseh Heidary ein kongenialen Partner, der die Adler postwendend die Führung der Gäste mit einem eigenen Touchdown beantworten ließ, dann, bei noch knapp 30 Sekunden auf der Uhr, schickte er Emslander mit einen Pass auf die Reise, die erst fünf Yards vor der Endzone ihr Ende fand. Und zu Krönung fand er sechs Sekunden vor dem Halbzeitpfiff WR Sebastian Judis zum Touchdown Nummer drei für die Adler. Mit 21:13 ging es dann in die Pause.

Das dritte Viertel stand ganz im Zeichen der Adler, die aber nur zwei Field Goals erzielen konnten. Als dann zum Unglück der Gäste zu Beginn des vierten Viertels bei einem Punt-Versuch der Snap verunglückte und Adler-S Oliver Flemming den Marburger Punter in dessen Endzone für einen Safety tackelte, schien die Messe für die Marburger gesungen zu sein. Zudem kurz zuvor intern Sean Cooper zu seinem eigenen Schutz auf die Bank gesetzt wurde. Zu sehr hatte er sich gegen die Defense der Adler aufgerieben und war dadurch ziemlich gefrustet. Auf Grund einer für ihn unverständlichen Schiedsrichterentscheidung legte er sich mit den Referees an und konnte nur mit Mühe von seinen Teamkameraden daran gehindert zu werden, noch mehr Schaden als eine 15-Yard-Strafe für sein Team anzurichten. Doch diese „schöpferische Pause“ schien Cooper gut zubekommen. Mit frischen Kräften ließ er sein Können aufblitzen und die Defense der Adler „altaussehen“. Sieben Minuten vor Spiel Ende erzielte er mit einem schönen Lauf den Anschluss-Touchdown, und als WR Marcel Duft dann noch die Two-Point-Conversion fing, lagen die Mercenaries nur noch acht Punkte im Rückstand. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide.

Tatsächlich bekam Marburg drei Minuten vor Schluss nochmal die Chance, das Spiel wenigstens in die Verlängerung zu schicken. Doch eine der großen Stärken der Adler in dieser Saison ist es, sich in den entscheidenden Momenten des Spiels „sich fokussieren zu können“. „Zwischenzeitlich hatten meine Spieler den Fokus verloren. Sie ließen sich in Privatkämpfe ein und vergaßen, dass das hier ein Mannschaftsspiel ist. Da musste ich mir den ein und anderen zur Brust nehmen. Und sie haben mich verstanden. Als es noch einmal eng wurde, sind sie zusammengerückt, und haben wieder als Team gespielt.“ Mit Erfolg: QB Joe Ullrich, der ansonsten eine gute Leistung bot, fumbelte den Ball beim Snap und die Adler konnten den freien Ball sichern. Als dann noch David McCants den Sack mit seinem anschließenden Touchdown-Lauf zu machte, fand der Jubel keine Grenzen.

Gohlke - 13.09.2009

Marburgs RB Sean Cooper erzielte bei tiefem Boden nur zwei Touchdowns für die Gäste aus Hessen.

Marburgs RB Sean Cooper erzielte bei tiefem Boden nur zwei Touchdowns für die Gäste aus Hessen. (© Hundt)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen AnsichtFotoshow GFL-Halbfinale Berlin Adler - Marburg Mercenaries (Hundt)mehr News GFLwww.gfl.infomehr News Berlin Adlerberlinadler.demehr News Marburg Mercenarieswww.mercenaries.deSpielplan/Tabellen GFLLeague Map GFLSpielplan/Tabellen Berlin AdlerOpponents Map Berlin AdlerSpielplan/Tabellen Marburg MercenariesOpponents Map Marburg Mercenariesfootball-aktuell-Ranking GFLfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: