Viel riskiert und doch verloren

Am Ende hat es nicht ganz gereicht. Mit 9:10 verloren die Wiesbaden Phantoms das erste Mal in dieser Saison und dann auch noch gegen Verfolger Franken Knights. Dabei hätte diese Niederlage nicht sein müssen, hätte Phantoms Head Coach Michael Treber nicht alles auf eine Karte gesetzt und sich anstatt für einen Extrapunkt kurz vor Ende für eine Two-Point-Conversion entschieden.

Dies war auch zum Ende hin und lange danach die am meisten diskutierte Szene: Durch RB Joel Buskirks Touchdown verkürzen die Phantoms 44 Sekunden vor Spielende auf 9:10. Kelly Perrier bekommt den Ball und prescht nach vorne, doch sein Lauf in Richtung Endzone ist um wenige Zentimeter zu kurz. Daher nur 9:10 und eine Niederlage, anstatt einem viel bejubelten 11:10 Sieg.

Was Michael Treber in der anschließenden Pressekonferenz mit einem „Unentschieden ist was für Fußballer, beim Football kommt es auf Siege an“ umschrieb, erweist sich bei näherer Betrachtung in der Tat als richtig. Wäre Perrier nicht kurz vor Erreichen der Endzone für zwei Zusatzpunkte gestoppt worden, hätte man die Franken Knights nach einem von beiden Defense-Reihen dominierten Spiel in der Tabelle auf zwei Siege Abstand distanziert. So aber müssen die Phantoms nun das Rückspiel in Rothenburg gewinnen, um den direkten Vergleich gegen die Knights zu gewinnen und nicht am Saisonende wie schon zweimal in der jüngeren Vergangenheit am direkten Vergleich zu scheitern. Besagter direkter Vergleich ist der erste „Tie Breaker“ bei zwei punktgleichen Mannschaften in der Tabelle, nicht etwa das Score-Verhältnis. Was so ein einzelner Punkt ausmachen kann, erfuhren die Phantoms in der Saison 2005 leidvoll, denn auch da war es ein Punkt im direkten Vergleich, der die Phantoms bei gleicher Saisonbilanz von den Darmstadt Diamonds trennte und den Wiesbadenern den Aufstieg kostete.

So riskierte Michael Treber am Ende alles für den Sieg, nur um am Ende mit seiner Mannschaft das erste Heimspiel seit zwei Jahren zu verlieren. Nicht nur die Phantoms-Defense hatte über weite Strecken des Spiels die punktehungrigste Offense der Liga um QB Joshua Kittell im Griff, auch die Verteidigung der Gäste zeigte sich bestens vorbereitet und hielt ihrerseits den Angriffsbemühungen der Phantoms meist stand.

Zahlreiche Ballverluste in günstigen Feldpositionen verhinderten bis zum besagten spektakulären Finale mehr als ein Phantoms-Field-Goal durch Tobi Kreuzer zu Beginn des Spiels. Aber auch aus der Rothenburger Offense war nach dem Touchdown durch RB Oliver Rohn zum 7:3 der Gäste lange Zeit die Luft raus. Die beiden besten Offense-Abteilungen der Liga neutralisierten sich durch gute Verteidigungs-Strategien selbst. So auch bei einem „Goal Line Stand“ der Phantoms, als es die Knights aus nur 5 Yards Entfernung in drei Versuchen nicht schafften, den Ball zur Vorentscheidung in die Phantoms-Endzone zu befördern. „Nur“ ein Field Goal zum 3:10 und die Basis für den nervenaufreibenden Showdown in den letzten Sekunden.

„Keine Frage, die Knights haben sich hier bestens präsentiert und verdient gewonnen. Uns haben die drei Ballverluste richtig weh getan, es wäre mehr möglich gewesen. Gerade weil es uns gelang, die Knights auf gerade mal 10 Punkten zu halten. Wir haben offensiv anfangs zu viel gewollt, zu aggressiv gespielt und wurden bestraft“, so Michael Treber weiter. Aus den gemachten Fehlern lernen und weiterhin fokussiert bleiben, lautet die Losung für die kommenden vier Auswärtsspiele in Folge. „Der Kampf um die Meisterschaft bleibt weiterhin spannend. Wir haben ein Spiel verloren, aber die Saison ist noch lang und wie wenige Zentimeter manchmal über Sieg oder Niederlage entscheiden können, haben wir ja heute erlebt“.

Mit nun jeweils einer Niederlage bleiben Phantoms und Knights vorne, gefolgt von den Saarland Hurricanes mit bisher zwei Niederlagen. Alle drei Spitzenteams müssen noch gegeneinander ran. Es kann und wird also viel passieren in den nächsten Spielwochen der GFL 2 Süd. Und vielleicht entscheiden besagte wenige Zentimeter dann auch ein wichtiges Spiel für Michael Trebers Mannschaft, die am kommenden Wochenende zum zweiten Hessenderby nach Darmstadt reisen wird. Da ist dann wieder eine ähnlich souveräne Defense gefordert, und eine deutlich erfolgreichere Offense, als im Spiel um „Alles oder nichts“ gegen die Knights.

Schüler - 05.07.2009

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