Unterhaltsamer Heimsieg der Stuttgart Scorpions

Die rund 1000 Zuschauer, die am Sonntag bei bestem Wetter ihren Weg ins Gazi-Stadion gefunden hatten, bereuten sicher keine Sekunde dieses Spiels. Die Stuttgart Scorpions bezwangen die Plattling Black Hawks in der GFL knapp mit 50:48. Dabei bot die Begegnung alles was ein gutes Footballspiel ausmacht. Lange Pässe, schöne Läufe und vor allem Spannung bis Sekunden vor Schluss.

Dabei zeigten die Hausherren gleich im ersten Drive, womit bei ihnen an diesem Tag zu rechnen sei. Mit Läufen über Patrick Scott und einem Pass auf Andreas Nägele befand man sich schnell in der Endzone. Doch es saßen noch nicht alle Zuschauer wieder auf ihren Plätzen, da mussten sie mit ansehen, wie die Black Hawks einen sehenswerten Kickoff Return Touchdown über 90 Yards erliefen. Dieses Hin und Her sollte symptomatisch für das ganze Spiel werden. Gelang einer Mannschaft ein ansehnlicher Spielzug, so konterte der Gegner häufig im direkten Gegenzug. Trotzdem konnten sich die Scorpions zur Halbzeit eine 28:14 Führung herausspielen.

Diese bauten sie bis zum Ende des dritten Viertels, auch auf Grund von mehreren Strafen gegen die Black Hawks auf 44:20 aus. Immer wieder waren es die Receiver auf beiden Seiten, die lange Pässe fingen. Doch im Gegensatz zu den Gästen, die sich komplett auf ihr Passspiel konzentrierten, zeigten die Skorpione eine ausgewogene Mischung aus Lauf- und Passangriff. Bester Punktesammler auf deren Seite waren Patrick Scott mit drei Touchdowns, gefolgt von Ira Vandever (2), Will Harris (1) und Fabian Weigel (1).

In einem turbulenten letzten Viertel kippte das Spiel beinahe vollständig. Die Black Hawks führten unter anderem einen On-Side Kick erfolgreich aus und konnten die Führung der Scorpions immer weiter verringern. Auffällig in dieser Phase des Spiels war die teilweise große Schwäche der Gastgeber bei der Passverteidigung. Immer wieder kamen die Receiver der Gäste zu sehenswerten Aktionen. Mit weniger als zwei Minuten erreichte die Spannung im Stadion ihren Höhepunkt, als die Black Hawks mit einer verwandelten Two Point Conversion den Ausgleich hätten erzielen können. Doch trotz einer Wiederholung des Spielzuges, auf Grund eines Fouls, blieb es letztendlich bei dem knappen Sieg für die Stuttgart Scorpions vor heimischen Publikum.

„Ich denke jeder musste nach den Schlussminuten erstmal tief durchatmen. Aber für diese Spannung am Ende waren wir natürlich selbst verantwortlich“ resümierte Matthias Mecherlein, Head Coach der Stuttgart Scorpions, nach dem Spiel. „Ich denke die Zuschauer haben heute ein Spiel gesehen, das beste Werbung für den deutschen Football gemacht hat. Als Trainer bin ich über den Verlauf natürlich nicht sonderlich begeistert. Wir dürfen im letzten Viertel einfach nicht so unkonzentriert sein und dem Gegner die Gelegenheit geben, wieder zurück ins Spiel zu kommen.“

Büchner - 27.05.2009

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