Hurricanes drehen gegen Lautern auf

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Kaiserslautern Pikes am Samstag in Saarbrücken. In der GFL 2 unterlagen die Pikes gegen stark aufspielende Saarland Hurricanes mit 12:42. „Das war eine der schlechtesten Leistungen, die ich je von meinem Team gesehen habe“, sagte ein frustrierter Pikes-Trainer Sven Gloss, während der Saabrücker Trainer Thorsten Scherer die „starke Teamleistung“ seiner Mannschaft lobte.

Auf Seiten der Saarbrücker machte Quarterback Antwan Smith erneut ein überragendes Spiel. Während er im Hinspiel (20:14 für Saarbrücken) in Kaiserslautern die Pikes immer wieder mit eigenen Läufen geärgert hatte, bediente er diesmal mit starkem Passspiel mustergültig seine Receiver. So resultierten auch alle sechs Touchdowns der Hurricanes aus seinen punktgenauen Würfen. Schon zur Pause hatte sich Saabrücken mit drei Touchdown-Pässen eine komfortable und verdiente 21:0-Führung erarbeitet. Die Abnehmer für seine Touchdown-Pässe fand Smith in Nico Hell, Michael Freis und Bastian Schmitt.

Auf der Gegenseite lief bei den Pikes so gut wie nichts zusammen. „Sogar unsere Leistungsträger haben heute viele individuelle Fehler gemacht“, zeigte sich Gloss verwundert. Beim Touchdown zum 28:6 für Saarbrücken standen die Pikes-Verteidiger in der Endzone Spalier und schauten zu, wie Philipp Lorenz einen den vierten Touchdown-Pass von Smith in aller Ruhe aus der Luft pflückte. Beim Kickoff eroberte Saarbrücken den Ball mit einem Onside Kick gleich wieder zurück. Die folgende Angriffsserie der Hurricanes war eigentlich schon gestoppt, doch beim Punt Return ließ der sonst so sichere Waldemar Weizel den Ball fallen und Saarbrücken eroberte ihn. Schließlich resultierte daraus der zweite Touchdown von Nico Hell zum 35:6 für Saarbrücken. Kurz vor Spielende setzten die Hurricanes noch einen drauf. Smith brachte seinen sage und schreibe sechsten Touchdown-Pass zum verdienten 42:12-Endstand an den Mann. Abnehmer war wiederum Hell.

Die einzigen Lichtblicke im Spiel der Pikes lieferte Ernesto Ramos, der im dritten Viertel mit einem kraftvollen Lauf auch den ersten Touchdown für die Pikes zum 6:21 markierte. Doch ansonsten war das Laufspiel der Pikes so gut wie abgemeldet, da die Saarbrücker Verteidigung viel Druck machte. Scherer sah auch hier nur Positives: „Unsere Defense war heute zum ersten mal so richtig gut in der Laufverteidigung.“ So schaffte es die Offensive Line der Pikes zu keiner Zeit, die nötigen Löcher für ihre Running Backs Ramos und Weizel zu reißen.
Bei Pikes-Quarterback Denis Rohleder blitzten hin und wieder gute Ansätze im Passspiel auf. So fand er mit einem Ball über 50 Yards seinen Receiver Pascal Koch in der Saarbrücker Endzone zum zwischenzeitlichen 35:12. Doch auch Rohleder fehlte die Übersicht, als er kurz vor der Pause aus kurzer Entfernung gleich zweimal den völlig freien Weizel in der Endzone übersah. Daher verpassten die Pikes die Chance, noch vor der Halbzeit den Anschluss-Touchdown zu erzielen, der für die Moral der Mannschaft wichtig gewesen wäre.

„Ich habe noch nie eine kollektiv so schwache Leistung erlebt“, fasst Defensive Coordinator Eddy Raab das Spiel seiner Truppe zusammen. „Wir wussten, was mit dem Angriff der Saarbrücker auf uns zukommen würde. Aber wir haben zu keiner Zeit auf dem Platz das umgesetzt, was in der Woche zuvor im Training eingespielt wurde.“ Die Pikes wollten mehr Druck auf den Saarbrücker Quarterback ausüben. Doch gerade dieser erwischte die Lauterer Footballer ein ums andere Mal eiskalt.

Kircher - 25.05.2009