Gelungene Heimpremiere der Unicorns

In einem mit 1.349 Zuschauern überdurchschnittlich gut besuchten Hagenbachstadion landeten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag einen verdienten 31:10-Erfolg gegen die Weinheim Longhorns zum Heimauftakt in der Bundesliga 2009.

Mit vielen Pässen auf beiden Seiten hatte Unicorns-Head-Coach Siegfried Gehrke vor dem Spiel gerechnet. Er sollte Recht behalten! Sowohl die Unicorns als auch die Longhorns suchten ihr Glück am Samstag überwiegend in der Luft. Bei den Gästen lag das sicher auch daran, dass mit Danny Washington ihr bester Running Back verletzungsbedingt ausgefallen war.

Anders bei den Unicorns. Besetzungsprobleme gab es keine. Im Gegenteil hatte man den ersten Heimauftritt von Running Back Scott Phaydavong mit Spannung erwartet. Dieser fiel allerdings sehr auffällig aus, was in erster Linie an seiner Bewachung lag. Wie schon beim Spiel in Plattling sah er sich auch am Samstag ständig doppelt oder gar dreifach gedeckt. Nur selten, wie zum Beispiel bei einem sehenswerten Kickoff-Return über 70 Yards, hatte er Gelegenheit zu zeigen, was tatsächlich in ihm steckt. Durch seine Bewachung ergaben sich aber Chancen für andere. So konnte Halls RB Waldemar Schander besonders im letzten Viertel mit viel Raumgewinn glänzen. Auf zwei Touchdowns sollte es Phaydavong am Ende aber dann doch bringen, auch wenn er einen per Pass von QB Chad Rupp erzielte.

Rupp war am Samstag ein sehr souveräner Spielmacher. Seine Pässe verteilte er unter den mitgliedern seiner Receiver-Crew gleichmäßig. Dabei agierten Felix und Johannes Brenner erneut mit dem meisten Erfolg. Neben den Brenners konnten sich aber auch Thomas Hambalek und Matthias Scheuring mehrfach gut in Szene setzen. Letzterer besonders als er Anfang des letzten Viertels den wichtigen Touchdown zur Haller 25:10-Führung (PAT Dario D'Ariano) erzielte.

Die Unicorns-Defense brauchte lange, bis sie sich auf die Weinheimer Offense eingestellt hatte. Die präzisen Pässe Weinheims Quarterback Shawn McBrayer machten ihr mehrmals arges Kopfzerbrechen. In den entscheidenden Situationen war sie aber auf der Hut. Zwar wurde den Weinheimern Angreifern einerseits viel Raumgewinn erlaubt, vier Interceptions glichen dies aber wieder aus. Maximilian Ilgner (1), Oliver Radke (2) und Simon Brenner (1) sorgten damit dafür, dass die Longhorns-Offense insbesondere in der zweiten Hälfte nicht mehr richtig ins Spiel fand.

Dabei sah man vor der Pause noch eine sehr ausgeglichene Partie, in der Weinheim sogar zweimal die Nase vorne hatte. 3:0 und 10:8 lagen sie in Führung, konnten diese aber beide Male nicht lange aufrecht erhalten oder gar ausbauen. Mit einer Haller 15:10-Führung ging man in die Kabinen.

Nach der Pause gerieten zunächst beide Angriffsformationen ins Stocken. Während die Longhorns an den Radke-Interceptions zu knabbern hatten, machten die Unicorns zu viele Fehler. So zum Beispiel bei einer verunglückten Snap in einem vierten Versuch, der einen Turnover zur Folge hatte. Nach dem letzten Seitenwechsel waren es dann die Unicorns, die stärker auf die Entscheidung drängten. WR Matthias Scheuring erzielte das 25:10 und nachdem DE Jonathan Spring drei Minuten vor Schluss in einem vierten Versuch der Longhorns einen sehenswerten Sack anbringen konnte, war die Partie eigentlich schon entschieden. Scott Phaydavong setzte wenig später noch den Schlusspunkt zum 31:10-Endstand.

Unicorns-Head-Coach Siegfried Gehrke zeigte sich nach der Partie nicht ganz zufrieden mit der Leistung seines Teams: "In der Offense lief nicht alles rund. Zu oft haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Auch die Defense wackelte ab und zu, in den entscheidenden Momenten hat sie ihre Aufgaben aber gut erfüllt. Zehn Gegenpunkte gegen ein Team wie Weinheim ist keine schlechte Leistung."

Streich - 23.05.2009

Halls Scott Phaydavong wurde von Weinheim gut bewacht (© Hess)