Assindia Cardinals fehlten in Kiel nur wenige Sekunden

Kyle Callahn stand gegen Essen oft unter DruckVor rund 4500 Zuschauern verpassten die Cardinals aus Essen die Sensation des Spieltages und scheiterten mit 36:39 (7:9, 14:6, 15:10, 0:14) bei den Kiel Baltic Hurricanes, die in ihrem zweiten GFL-Punktspiel den ersten Sieg in der noch jungen Saison einfahren konnten.

Über drei Quarter dominierten die Gäste mit ihren starken Linemen und ihrem blitzschnellen Spielmacher das Geschehen und führten sogar zur Halbzeit mit 21:15. Der Durchbruch zu Gunsten der glücklicheren Norddeutschen gelang somit erst 70 Sekunden vor Abpfiff. Nach einem vom Kicker Florian Dannehl flach geschossenen Onside-Kick verblieb der Ball in den Reihen der Canes. Die Aufholjagd der Gastgeber wurde Sekunden später nach einem 6 Yards-Touchdown-Pass von Kyle Callahan auf Simon Sommerfeld und einer abschließenden Conversion entschieden, so dass die Entscheidung zugunsten des Favoriten ausging und Essens Head Coach Bernd Janzen später zerknirscht zugeben musste: „Vielleicht waren die Kieler mit ihrer Erfahrung etwas abgebrühter. Es gibt aber keinen Grund, niedergeschlagen zu sein. Bei 18 Sekunden auf der Uhr war es uns unmöglich, wieder ins Spiel zu kommen.“

Stolz auf ihre Leistung als Aufsteiger konnten die Ruhrpöttler aber trotzdem sein: „Quarterback Ronald Curley hat mit mindestens 100 gelaufenen Yards ein wirklich sehr gutes Spiel abgeliefert.“ Auch Cardinals Präsident Wilfried Ziegler sprach von einer Werbung für den GFL-Football: „Das war ein faires Spiel auf hohem Niveau und endete aus Sicht der Heimmannschaft mit einem fantastischen Ende. Wir dürfen nicht vergessen, dass vor zwei Jahren ein Drittel unserer Mannschaft noch in der Regionalliga gespielt hat!“

Dass die Cardinals allerdings den hohen Vorsprung von zeitweilig 18 Punkten nicht über die Zeit retten konnten, mag zu den Geheimnissen dieser Partie gehören. Die Schleswig-Holsteiner schienen schon nach dem sensationellen 75 Yards Kickoff Return Lauf von RB Daniel Berg ausgezählt und auch das interne, schon jahrelang andauernde Familienduell Duell zwischen den Sommerfelds und den Bergs erschien zuerst dem neutralen Beobachter für die Nordrhein Westfalen auszugehen, doch dass die Kieler gegen Mitte des vierten Viertel das Heft in die Hand nahmen und die Essener nicht den Vorsprung bis zum Abpfiff in die Umkleidekabine retteten, mag an wenigen Fehlern gelegen haben, die sich aber doppelt rächten. Zum Schluss gelang es weder der Defensive Line, noch den Linebackern, Kiels Running Back Simon Sommerfeld und seinen blitzschnellen Antritt auszuschalten. Es waren nur wenige Momente in der Partie, doch diese reichten aus, um den ehemaligen Topscorer der GFL 2 Nord zweimal entweichen zu lassen. Einmal durch einen langen 40-Yard-Pass zum 15:14, welches viele Cardinals erstaunte und zum zweiten Mal nach dem sechs Yards Passfang, als die Partie auf des Messers Schneide befand. Dabei müsste Assindia eigentlich noch aus dem Vorjahr bekannt gewesen sein, dass Sommerfeld schon zu Eagles Zeiten immer wieder auf anderen Positionen ausgeholfen hatte und neben seiner Wendigkeit über einen ganz besonders schnellen Antritt und natürlich auch über ein ganz besonderes universales Spielgefühl verfügt.

Dem Letztgenannten macht mittlerweile die GFL auf jeden Fall riesigen Spaß und man muss schon die Frage stellen, warum er erst 2009 den Weg in das Football-Oberhaus gefunden hat: „Die GFL ist schneller und ich kann hier auch Bälle fangen. Jeder Fehler wird hier viel härter bestraft und auch die gegnerischen Verteidiger machen viel weniger Fehler. Was in der 2. Liga noch korrigierbar wäre, ist in der GFL unverzeihlich und endet fast immer in eine gegenerische Punktewertung.“

Dass sich ein „falscher Spieler“, wie es Coach Janzen nach der Partie auf den gekickten Ball nach dem Onside-Kick Versuch One gelegt hatte, kann man dann schon gar nicht mehr als Fehler bezeichnen, eher vielleicht als tragischen Abschluss der letzten zwei Minuten, als nicht mehr konsequent getackelt und Kiel Stammquarterback Callahan nicht mehr so heftig unter Druck gesetzt wurde, so dass seine Würfe gerade in den hektischen Schlusssekunden von Leonard Greene und Simon Sommerfeld gefangen werden konnten.


06:00 Callahan 29-Yard-Lauf
06:07 Curley 1 Yard Lauf (PAT Jungblut)
09:07 Dannehl 35 Yards Field Goal
09:14 Curley 2-Yard-Lauf (PAT Jungblut)
15:14 Sommerfeld 40-Yard-Pass von Callahan
15:21 Emeott 17-Yard-Pass von Curley (PAT Jungblut)
15:29 Berg 75 Yards Kickoff Return TD-Lauf (Conv. Emeott)
18:29 Dannehl 27 Yards Field Goal
18:36 Berg Lauf 8-Yard-Pass von Curley (PAT Jungblut)
25:36 Callahan 16-Yard-Lauf (PAT Dannehl)
31:36 Greene 10-Yard-Pass von Callahan
39:36 Sommerfeld 6-Yard-Pass von Callahn (Conv. Sommerfeld)

Zuschauer: 6334

Schlüter - 18.05.2009

Kyle Callahn stand gegen Essen oft unter Druck

Kyle Callahn stand gegen Essen oft unter Druck (© Schlüter)

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