Lions bei den Mercenaries souverän

Nicht hochklassig, aber clever und mit dem Ausspielen der eigenen Stärken, haben sich die Braunschweig Lions als amtierender Deutscher Meister wieder in den German Bowl gekämpft. Auf dem Ausweichplatz der Marburger „Am Köppel“ in Cappel gab es bei den Mercenaries einen 49:21-Sieg, der am Ende zu hoch ausfiel und dennoch mehr als verdient war.

Abergläubische Menschen erkannten bereits im allerersten Spielzug der Partie einen Fingerzeig für den weiteren Verlauf, als Sean Cooper – Running Back in Diensten der Hessen - vor dem finalen „Cut“ ausrutschte und somit die Chance auf Riesenraumgewinn verpasste. Die Löwen machten es anschließend besser. Zwar leistete sich Kelvin Love zunächst einen Fumble, der von der aufmerksamen Offensive Line in Person von Ludger Uckermann gesichert werden konnte, doch Michael Andrew - zu diesem Zeitpunkt noch im „Job Sharing“ mit Jabari Johnson, der in der Folgezeit verletzt ausfiel - deutete mit seinem ersten Touchdown des Tages bereits an, was noch folgen sollte.

Der nächste Drive der Lahnstädter wurde durch etliche Strafen zunichte gemacht, und die „Löwen“ schlugen erneut eiskalt zu. Dieses Mal fuhr der „Bus“ Michael Andrew über 46 Yards in die Marburger Endzone und schraubte den Vorsprung auf 14:0. Im zweiten Viertel folgte dann die beste Phase im Spiel der Mercenaries. Ein weiter Pass von Ullrich auf Duft brachte die Offense in die gegnerische Red Zone, und die gleiche Kombination sorgte schließlich auch für den Anschluss-Touchdown. Jetzt hatte auch die Defense einen ihrer wenigen gelungenen Auftritte an diesem Tag, als Manuel Schwede Jabari Johnson das Spielgerät aus den Händen reißen konnte und somit das Angriffsrecht wieder an seine Offense zurückgab. Diese arbeitete sich nun über das gesamte Feld, nur um sich am Ende selbst um den verdienten Lohn zu bringen. Ein in der Braunschweiger Endzone abgefangener Ullrich-Pass beendete die erste Halbzeit. Für viele Beobachter war diese Interception einer der Knackpunkte des Spieles.

Direkt nach der Pause setzte der amtierende Deutsche Meister dann ein weiteres Ausrufezeichen. Quarterback Dennis Zimmermann, der an diesem Nachmittag insgesamt nur neun Pässe warf beziehungsweise werfen musste, bediente Kelvin Love über 40 Yards und sorgte anschließend dafür, dass sich Michael Andrew weiter in die Herzen der Löwenfans laufen konnte. Drei Ballberührungen brauchte der Engländer, um das 21:7 herzustellen, wobei man erwähnen muss, dass die Lions durch ihre Return-Teams zumeist bereits zu Beginn des Drives mit guter Feldposition ausgestattet waren.

Marburg schien geschockt. Selbst eigentlich sichere Pässe wurden jetzt zum Wagnis, denn die Defensive Ends der Niedersachsen hatten ihre Hausaufgaben augenscheinlich gemacht. Patrick Finke hatte besonders gut aufgepasst und fing einen solchen „Bubble Screen“ von Ullrich aus kürzester Distanz ab. Nur wenig später setzten die Braunschweiger dann zum sportlichen „Todesstoß“ an, als aus der Field-Goal-Formation ein Pass probiert wurde. Gut für die Marburger, dass Safety Michael Malvesti aufgepasst hatte, nicht so gut, dass er den Ball beim vierten Versuch fing, anstatt ihn einfach zu Boden zu schlagen.

Aber die Mercenaries bäumten sich jetzt noch einmal auf, Ullrichs Pässe kamen genauer, und am Ende war es wiederum Marcel Duft, der aus 15 Yards zum 14:21 verkürzen konnte. Wer nun noch auf eine Wende gehofft hatte, sah sich jedoch getäuscht. Ein langer Return von Love und etliche Läufe von Andrew später fand man sich an der 1-Yard-Linie der Universitätsstädter wieder. Und da Geben ja bekanntlich seeliger ist als Nehmen, gab Andrew den Touchdown an seinen Fullback Prince Baffour ab, der die Marburger Defensive Line auf dem falschen Fuß erwischte und mehr oder minder ungehindert in die Endzone lief.

Die Zeit arbeitetete jetzt gegen die Marburger. Noch einmal kam man in Schlagdistanz, als Joachim Ullrich selbst zum 21:28 in die Endzone lief, doch nun begann die Partie aus Sicht der Hausherren endgültig aus dem Ruder zu laufen. Als Michael Andrew seinen vierten Touchdown des Nachmittags durch einen - wen wundert es - langen Lauf durch die Mitte erzielte, konnte man förmlich spüren, wie die Luft und damit auch die letzte Hoffnung aus der Mannschaft der „Söldner“ entwich. Im Angesicht der Niederlage hagelte es jetzt noch zwei Defense Touchdowns, als DeMario Williams und Patrick Finke jeweils einen Fumble zum Touchdown und zum Endergebnis von 49:21 zurücktragen konnten.

Mercenaries-Head-Coach Sebastian Tuch sprach nach der Partie von „einem verdienten Sieg“ der Gäste, und Carsten Dalkowski musste die Cleverness und Abgebrühtheit des Gegner neidlos anerkennen: „Wir waren heute immer einen Schritt zu spät und auch emotional nie nah genug dran, das Spiel zu gewinnen. Braunschweig hatte mit dem Lauf durch die Mitte sein Erfolgsrezept gefunden und musste von daher auch nicht viel Risiko gehen. Die letzten beiden Touchdowns einmal abgezogen, spiegelt der Sieg der Lions den Spielverlauf wider“, so das Schlusswort des Präsidenten.

Bredendiek - 15.09.2008

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