Adler ziehen Löwen die Krallen

Feiner Nieselregen empfing die Teams, als sie auf den Rasen aufliefen. Dogan Özdincer, Head Coach der Berlin Adler, machte nach dem Spiel aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Nicht schon wieder. Bitte kein Déjà-vu. Wir hatten bisher bei Regen immer große Probleme mit unserer Offense. Deshalb haben wir seit dem verpatzten Hamburg-Spiel regelmäßig mit extra nassen Bällen trainieren lassen. Doch ich hätte liebend gern auf den Regen verzichten können.“ Auch sein Gegenüber bei den Lions, Javier Cook, war sich nach dem Spiel sicher, dass der Regen mit Schuld daran war, dass sein Team nicht als Sieger vom Platz gehen konnte. „Wir mussten ohne unseren Stamm-QB Dennis Zimmermann auflaufen. Unser Backup Christian Bollmann konnte gerade einmal 14 Tage mit der ersten Garnitur trainieren. Da ist ein glitschiger Ball Gift. Selbst Kelvin (Love), der schon viel mehr Erfahrung hat, hatte da Probleme, den Ball akkurat zu werfen.“

Mit dem Regen war schon eins klar - ein Offense-Feuerwerk konnten die knapp 2.000 Zuschauer getrost ad acta legen. Die Entscheidung würde zugunsten desjenigen fallen, der bei diesem Wetter die wenigsten Fehler machen würden. Um es vorweg zunehmen: Keine Mannschaft blieb fehlerfrei. Am Ende entschieden Kleinigkeiten wie ein verschossener Extrapunkt der Lions, „der uns später unnötig in Zugzwang brachte“, wie Cook in der anschließenden Pressekonferenz zugeben musste.
Es war nicht die feine Klinge, die beide Teams an diesem Nachmittag zeigten. Es war vielmehr eine Art „Stellungskampf“. Die Lions, die aufgrund des Ausfalls von Zimmermann zwischen Bollmann und Love hin und her wechselten, „und uns damit ganz schon forderten, denn ständig musste man ein anderes Spielsystem verteidigen. Bollman ist mehr der Pocket-Passer, Love liebt es, selber zu laufen oder seinen Lauf anzutäuschen.“ Özdincer Abwehr hatte in jedem Moment hellwach zu sein. Bis auf ein paar Ausnahmen gelang ihr das auch sehr gut.

Doch sie konnte nicht verhindern, dass die Lions mit kraftvollen Läufen von RB Michael Andrews oder durch schöne Fake-Läufe von Love sich zweimal gefährlich der Endzone der Adler näherte. Doch Fortuna war nicht unbedingt an diesem Nachmittag im Lions-Trikot gekleidet. Zweimal endeten beide Anläufe mit Fumbles und brachten die Lions um den verdienten Lohn von Punkten. Den Adlern konnte es egal sein. Sie wurden auch nicht unbedingt von Fortuna verwöhnt, doch sie konnte immerhin ihre drei Chancen mit Field Goals abschließen. Dass es trotzdem nur zu einem Zittersieg reichte, lag daran, dass ein Super Punt der Lions die Adler zwang, von der eigenen 1-Yard-Linie zu starten. Der Snap verunglückte total, die Lions-Defensive-Line reagierte am schnellsten und Christian von Einem sicherten den Ball zum Touchdown für die Gäste.

Wie gesagt, den Unterschied machte (neben den Schiedsrichtern, die einen ganz schwachen Tag erwischten) K Benjamin Scharweit, der dem lang kritisierten Kicking-Spiel der Adler wieder Leben einhauchte. Der sympathische Berliner ist seit kurzem wieder für die Adler aktiv, nachdem er ein Jahr in Argentinien studierte: „Ich habe lange darauf gewartet, wieder Football spielen zu dürfen. Gegen die Lions zählt jeder Punkt, denn sie sind nach wie vor eine der stärksten Mannschaften der GFL. Die Spiele gegen die Braunschweiger sind immer spannend und heute war das nicht anders", meinte Scharweit nach dem Spiel.

Gohlke - 11.08.2008

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