Elancourt schafft Überraschung
Die Elancourt Templiers können als das Überraschungsteam in der französischen Meisterschaft angesehen werden. Das Team aus dem Pariser Westen schloss zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Nordgruppe der ersten französischen Division als Tabellenerster ab. Damit qualifizierten sich die Tempelritter auch gleichzeitig erstmal für die Playoffs, die in Frankreich allerdings nur aus dem Halbfinale bestehen. Dort trafen sie nun auf die Aix-en-Provence Argonauts, die als mehrmaliger französischer Meister nun auch nicht gerade ein Team sind, das als leichter Gegner einzustufen ist. Die Rolle als Außenseiter schien den Templiers bekommen zu sein, denn die Argonauts wurden mit 16:13 in die Knie gezwungen und Elancourt steht nun im Endspiel gegen La Courneuve Flash.
Der Erfolg und der Einzug ins Endspiel mag für manchen Außenseiter überraschend gekommen sein, doch ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass Elancourt nicht nur im Spiel gegen die Argonauten die besseren Spieler auf dem Feld hatte, sondern die gesamte Saison über das Geschehen im französischen Oberhaus mit bestimmte. QB Perez Mattison hat zwar nicht das beste Rating der Liga, erzielte aber die meisten Touchdown-Pässe und den meisten Raumgewinn. WR Jérémy Larroque hatte mit elf Tochdowns und 904 Yards Raugewinn einen wesentlichen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft und seines Spielmachers. Mit Emmanuel Charret und Jonathan Eckmans stehen auch die beiden besten Defensive Backs der Liga in den Reihen der Tempelritter. Beide Spieler erzielten in der regulären Saison jeweils vier Interceptions.
Dass aber auch andere Spieler zu den Leistungsträgern gehören und es nicht immer auf die oben genannten Spieler ankommt, zeigte die Halbfinalbegegnung vor heimischem Publikum. Verlief das erste Viertel noch ohne Punkte, platzte bei beiden Teams im zweiten Spielabschnitt der Knoten. Zwar gingen die Argonauts, angeführt von QB Justin Midgett, zunächst in Führung, doch Elancourt hielt mit Bravour dagegen und konnte zu Beginn des letzten Viertels sogar mit 13:7 in Führung gehen. Aix-en-Provence kam dann noch mal zu Ausgleich, doch dann bewiesen die Tempelritter, dass sie auch als nervenstarkes Team gelten. Denn K Emmanuel Charret stellte knapp zwei Minuten vor dem Ende den späteren Endstand von 16:13 her. Im Anschluss zeigte die Defense, dass sie auch gegen einen starken Gegner ein Ergebnis halten kann.
Hundt - 24.06.2008
Templiers und Argonauts trafen sich im Halbfinale (© Templiers)
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