Leichte Übung

Am Sonntag, den 8. Juni empfingen die Munich Cowboys zu Hause im Dantestadion die Darmstadt Diamonds. Mit etwa einer 50-minütigen Verspätung konnte das Spiel vor cá 400 Zuschauern angepfiffen werden. Am Ende stand für die Bayern ein zu keiner Zeit gefährdeter 35:0 Sieg über die Darmstädter, die mit Ach und Krach 30 Spieler zusammen brachten, zu Buche. Die Verzögerung lag daran, dass die Diamonds zwar pünktlich im Stadion waren, aber nicht genügend Aktive im Gepäck hatten. So waren noch Spieler auf der Autobahn unterwegs, während 29 Aktive aus Darmstadt auf die fehlhenden Akteure warteten. Dies war natürlich keine Motivationshilfe für die Darmstädter für das anstehende Duell gegen den Tabellenvierten. Und so kam, was kommen musste: zu keiner Zeit hatte man den Eindruck, dass die Diamonds den Cowboys irgendetwas entgegen zu setzen hätten. Die Münchner konnten ihr Lauf- und Passspiel nach belieben aufziehen. Dabei setzte Coach Rosenberg fast alle Aktiven aus seinem Kader ein, um auch den Spielern in der dritten Reihe die Möglichkeit zu geben, Spielpraxis zu sammeln und sich den Coaches zu zeigen! Als Starting-QB wurde wieder Travis Harvey bei den Münchner eingesetzt, für den dieses Spiel wieder der richtige Einstieg nach einer 4-wöchigen Verletzungspause war. Auch Gary Lautenschlager konnte sich zeigen, der in den letzten Wochen sein Team führen durfte, aber nach der Genesung von Harvey laut Coach Rosenberg wieder ins zweite Glied zurücktreten musste. Selbst auf RB Jerome Morris verzichteten die Bayern in der 2. Hälfte, sodass Florian Spitzweck als Running Back glänzte und er die Darmstädter ein ums andere mal narren konnte. Selbst als QB machte Spitzweck keine schlechte Figur. Am Ende sah es mehr nach einem Trainingsspiel der Münchner aus als nach einem Punktspiel der GFL. Nach dem Spiel meinte Head Coach Javan Lenhardt von den Diamonds, dass er ein junges Team habe und auch einige Leader, aber von diesen Leader habe er nicht genug. Und der QB der Diamonds, Darius Outlaw, zeigte sich nach dem Spiel doch etwas verärgert über die Einstellung mancher Spieler, die nicht anwesend waren. Es mangele am Trainingsfleiss. Ausserdem habe man heute zu viele Fehler im Spiel gehabt - "aber die, die da waren, die wollen spielen" so Outlaw. An Abstieg denke er nicht, meint Lenhardt, es komme ja auch noch ein Relegationsspiel. Eine Überraschung gab es noch am Rande dieses Spieles: nach etwas längerer Abstinenz an der Sideline des Footballfeldes tauchte wieder ein alter Bekannter auf - Florian Berrenberg. Er coachte bereits bei den Frankfurt Galaxy (ehemals NFLE) und war auch bei den Hamburg Blue Devils und den Munich Cowboys tätig. Auf unsere Frage hin, ob wir ihn denn nun wieder öfter sehen werden meinte Berrenberg, dass er schon wieder Lust hätte, im Football etwas zu tun, aber momentan unterstütze er lediglich Kevin Herron in der Defense-Arbeit bei den Cowboys. Der Rest werde sich zeigen. Berrenberg wieder als Coach im deutschen Football - das hat was und würde die Kenner der Szene mit Sicherheit erfreuen. Eine weitere Überaschung war, dass nach seinem eigentlichen Rücktritt wieder "Gugu" Renner auf dem Feld stand. Auch er teilte uns mit, dass er nur noch sporadisch zur Verfügung stehen werde - die Familie gehe vor.

Gruber - 08.06.2008