Kieler Wirbelstürme zerlegen Dresden Monarchs

Estrus Crayton zeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört

Je länger die GFL Saison 2008 andauert, desto stärker werden scheinbar die Kiel Baltic Hurricanes und nicht einmal ein zeitweise auftretender Stromausfall im Holstein Stadion konnte das angekündigte Passgewitter, welches die Dresden Monarchs verhindern wollten, höchstens etwas verschieben. Dass die Fördestädter als Favorit galten, war sicherlich nach dem historischen Erfolg von Hamburg nicht anders zu erwarten, dass die zahlenmäßig immer noch wachsende Canes Fangemeinde bei strahlendem Sonnenschein in bisher nicht bekannter Stärke anreiste, gilt dann schon eher als ein weiteres Indiz, dass der GFL Standort Kiel eine weiterhin erfreuliche Sonderkonjunktur erlebt. Dass aber der überraschend hohe 53:14 Erfolg gegen die Monarchs in der Höhe wiederum unerwartet hoch ausfiel, war der Risikobereitschaft der Kieler Coaches zu verdanken, die mangels adäquaten Ersatz für den verletzten Running Back Sascha Gerasimov auch gar nicht anders konnten und daher ihre erste Receivergarde pausenlos angreifen ließen, während die Gäste ihre Schwäche in der Passverteidigung offen zugestehen mussten.

Zwar hatte Dresdens Head Coach Shuan Fatah vor dem Spiel darauf bestanden, dass sich die Sachsen furchtlos zeigen sollten, doch seine Parole hatte nur in den ersten Minuten des ersten Viertels Bestand, als Spielmacher Dylan Meier erfolgreich in die Canes Endzone passen konnte und auch die gefährlich brillanten Monarchs Returns von Bingham die Schleswig-Holsteiner unter Druck setzten. Doch spätestens nach dem ersten erfolgsversprechenden ersten Hurricanes Angriffsversuch, der noch mit einem 50 Yards Field Goal abschloss, zeigten die Gastgeber ihr wahres Gesicht und erzielten letzten Endes in Masse und Klasse eine überzeugende Passspielleistung, die, wie auch nicht anders erwartet maßgeblich zum Sieg der Fördestädter beitrug. 27 komplette Passversuche von Spielmacher Adrian Rainbow brachten 416 Yards Raumgewinn und vier Touchdowns ein. Dass auch noch 160 Yards mittels Läufe erzielt wurden und die Dresdner auch hier mit 95 Yards nur zweiter Sieger blieben, mag ein weiteres Zeichen dafür sein, dass es den Kieler Coaches gelungen ist, die Tiefe im Kader durch die Förderung, beziehungsweise Umschulung der verbliebenen jungen Running Backs und anderen Angriffsspielern für diese Position in den letzten Tagen zu verbessern. Andererseits ist es der Canes Verteidigung gelungen, die gefährlichsten Aktivposten der Monarchs zu neutralisieren. Ein versierter Quarterback wie Dylan Meier konnte nur in der ganzen Partie 3 komplette Pässe abschließen und auch der ehemalige NFL Europa Spieler Tony Hollings sollten in neun Läufen nur 41 Yards erkämpfen.

Die Dominanz der Canes war somit spätestens zu Mitte des ersten Viertels nicht mehr zu leugnen. Der gnadenlos agierende Angriffsfootball entfaltete für die Einen seine ästhetische Schönheit für die Anderen seine Verderben bringende Auswirkung genau in dem Zeitraum, als die Dresdner bereits einmal punkteten und eine Überraschung in der Luft lag. Innerhalb weniger Spielminuten gelang es Spielmacher Rainbow seine Mannschaft wieder in Führung zu bringen. Seine Lieblingsanspielstationen waren verständlicherweise Estrus Crayton and Brandon Langston, der vor außerdem mit seinem spektakulären 85 Yards Kickoff Return Touchdown für Furore sorgte und genau in der richtigen Zeit die Verhältnisse in der Scoringtabelle wieder zurecht rückte. Schließlich hatte Sekunden vorher Monarchs Lee Johnson einen Ballverlust des Tabellenführers in die Kieler nutzen können, um den Spielball in die gegnerische Endzone zu tragen. Das Glück verließ nun die königlichen Sachsen endgültig – zu unsicher agierte die Offense und zu lange musste die Defense auf dem Platz verbleiben, was Kraft und Motivation kostete. Dazu kam, dass Dylan Meier, Michael Megel und Daniel Birnbaum verletzt ausgewechselt werden mussten und somit auch die letzten Angriffsversuche der Gäste im Keim erstickten.

Zweimal trug sich Estrus Crayton noch nach der Pause in die Scoringtabelle ein und zeigte, dass er trotz seiner mittlerweile überdurchschnittlich langen sportlichen Laufbahn noch lange nicht daran denkt, mit dem Footballsport zu brechen. Im Gegenteil, die „galante Gazelle“ gehört mittlerweile zum unverzichtbaren Inventar der Wirbelstürme und ist weiterhin einer der Eckpfeiler im Gerüst von Kent Anderson, die benötigt werden, um die weiteren Ziele der Schleswig-Holsteiner zu erreichen: Heimrecht in den Playoffs, Viertelfinale, Halbfinale, Frankfurt ....



Viertel 1 2 3 4 Total
Kiel Baltic Hurricanes 23 14 9 7 53
Dresden Monarchs 7 7 0 0 14


00:07 Zoller 40-Yard-Pass von Meier (PAT Hempel)
03:07 Linn 50 Yards Field Goal
09:07 Crayton 4 Yards Lauf
16:07 Langston 15-Yard-Pass von Rainbow (PAT Linn)
23:07 Crayton 76-Yard-Lauf (PAT Linn)
23:14 Johnson 80 Yards Fumble Return TD (PAT Hempel)
30:14 Langston 85 Yards Kickoff Return TD (PAT Linn)
37:14 Crayton 11-Yard-Pass von Rainbow (PAT Linn)
44:14 Crayton 55-Yard-Pass von Rainbow (PAT Linn)
46:14 Ojghibesov Safety
53:14 Crayton 3-Yard-Lauf (PAT Linn)

Zuschauer: 6500

Schlüter - 25.05.2008

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